Soziale Netzwerke

  

Anzeige

Damit Kitzingen noch grüner wird

Die Stadtgärtner haben in den ersten Wochen des Jahres jede Menge Arbeit – und pflanzen deutlich mehr Bäume als entfernt werden

Kitzingen   Winterschlaf ist für die Kitzinger Stadtgärtner ein Fremdwort. „Langeweile kommt bei uns im Januar und Februar ganz sicher nicht auf“, sagt Stadtgärtner Manuel Schömig. Kein Wunder: Bis Ende Februar dauert die Vegetationsruhe. Bis dahin dürfen Sträucher und Bäume entfernt werden. Wie jedes Jahr achten die Stadtgärtner auch heuer darauf, dass für jeden entfernten Baum mindestens drei neue gepflanzt werden.

„Jeder Baum, der gefällt werden muss, tut weh“, sagt Schömig. Etwas mehr als zehn sind es in den letzten beiden Monaten gewesen. „Dafür werden aber auch rund 75 neu gepflanzt“, ergänzt sein Stellvertreter Niklas Pobel. Kein Baum wird fahrlässig entfernt, hinter jeder Fällung steckt die dringende Empfehlung eines Gutachters. Zweimal im Jahr ist ein speziell geschulter Mitarbeiter der Stadtgärtner unterwegs, um die Standfestigkeit und Vitalität der Bäume im Stadtgebiet und seinen Ortsteilen zu überprüfen. Bei etwaigen Unsicherheiten wird zusätzlich ein externer Gutachter herangezogen, um eine zweite Meinung einzuholen. „Wir machen es uns nicht leicht“, versichert Schömig. Aber wenn die Sicherheit der Spaziergänger gefährdet oder ein Baum von einer Krankheit massiv geschwächt ist, führt kein Weg an einer Fällung vorbei.

Vor 20 Jahren waren Krankheiten an Bäumen in Mainfranken noch eine Seltenheit. Mittlerweile sind die Symptome für das Linden-, Ulmen- und Platanensterben zumindest in Fachkreisen wohlbekannt. Immer häufiger werden gerade bei heimischen Arten Pilzkrankheiten festgestellt. „Die trockenen und heißen Sommermonate begünstigen den Einfall dieser Schädlinge“, erklärt Schömig. Entsprechend umsichtig agieren die Stadtgärtner, wenn es darum geht, neue Sorten anzupflanzen. „Die ausgewählten Bäume sollen ja idealerweise ein paar Jahrzehnte gesund bleiben und unser Stadtbild prägen“, erinnert Niklas Pobel.

Für jeden entfernten Baum sollen drei neue gepflanzt werden. Diesen Stadtratsbeschluss setzen die Stadtgärtner um. 97 Bäume wurden im letzten Jahr alleine auf der Streuobstwiese zwischen E-Center und Sickergrund gepflanzt. In diesem Jahr kommen 32 Bäume am Dreistock hinzu. „Unsere größte Einzelmaßnahme“, so Pobel. Am Lochweg, im Gartenschaugelände und im Rosengarten wurden und werden ebenfalls neue Bäume gepflanzt. „Das wird einmal ein richtig schöner Park mit einem hohen Aufenthaltsfaktor“, freut sich Schömig auf die Zukunft des Rosengartens. Dort ist vor drei Jahren neben heimischen Kiefern und Ahorn-Bäumen auch ein Mammutbaum gesetzt worden. Eine ähnlich positive Wirkung erwartet er sich von den fünf neuen Zierkirschen, die in diesem Jahr zusammen mit einem Blauglockenbaum am Winterhafendamm auf dem ehemaligen Gartenschaugelände gesetzt werden.

Hybrid-Ulmen, Eisenholzbaum, Feldahorn: Neue Arten werden das Stadtbild der Zukunft prägen. „Jeder Standort hat andere Voraussetzungen“, erinnert Manuel Schömig. Die unmittelbare Umgebung, der Untergrund und die künftige Nutzung des Umfeldes müssen in die Planungen miteinbezogen werden. Umso erfreuter ist der Stadtgärtner, dass bei den Planungen für den Umbau von Kaiserstraße und Königsplatz kein bestehender Baum gefällt werden soll – und stattdessen rund 50 Neuanpflanzungen vorgesehen sind. „Die Innenstadt wird dadurch noch einmal grüner“, freut er sich und nickt zu den Worten seines Stellvertreters. „Dabei ist Kitzingen schon jetzt eine grüne Oase.“

Buz: Manuel Schömig und Niklas Pobel im Rosengarten: Zehn neue Bäume sind dort gepflanzt worden. In diesem Frühjahr sind rund 75 neue Pflanzungen im Stadtgebiet vorgesehen.

Die Besucher des Gartenschaugeländes können sich in diesem Frühjahr auf eine Blütenpracht freuen. Rund 12000 Blumenzwiebeln haben die Stadtgärtner in den Beeten gesetzt. Im gesamten Stadtgebiet waren es 22000 Zwiebeln.    Fotos: Ralf Dieter