Landkreis Würzburg

Er ist nach Bernhard Wallrapp und Rainer Künzig der dritte im Bunde der langjährigen Gestalter, der die Landkreisbehörde nun verlässt: Thomas Huppmann, der Leiter des Jobcenters für den Landkreis Würzburg, ist eine Institution in der Belegschaft des Landratsamts Würzburg – und tritt zum 1. Oktober 2022 den Ruhestand an. Im Kreise der Kolleginnen und Kollegen sowie der Politik und den Weggefährten wurde der 64-Jährige von Landrat Thomas Eberth, Landratsstellvertretern, Vertretern der Personalvertretung sowie Kolleginnen und Kollegen verabschiedet.

Polizist, Richter, Führungsperson und Biker

Landrat Thomas Eberth zollte Huppmann zunächst große Anerkennung für seine außergewöhnlich lange Dienstzeit: Satte 47 Jahre war der heute 64-Jährige im öffentlichen Dienst tätig und dabei stets meinungsstark, kämpferisch aber auch ehrlich und nahbar. Ein Blick zurück lohne sich da, so Eberth, denn Huppmanns Weg verlief dabei keineswegs geradlinig. Von 1975 bis 1980 war er als „Freund und Helfer“ nämlich zunächst im mittleren Polizeivollzugsdienst tätig.

Seine Berufung fand er allerdings erst mit dem Wechsel in die Verwaltung. Ab 1980 eingestellt beim Landkreis Würzburg arbeitete Thomas Huppmann die ersten Jahre als Assistent im Sachgebiet „Grundsteuerbegünstigung und Wohnraumförderung“. Nach der Berufung in das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit qualifizierte er sich von 1986 bis 1989 dann für den gehobenen Dienst – und damit für verantwortungsvolle Leitungsaufgaben innerhalb des Amtes.

Rund fünf Jahre lang bewährte sich Thomas Huppmann als Leiter des Sachgebiets „Organisation und Beschaffung“. Im Jahr 1998 ernannte ihn der damalige Landrat Waldemar Zorn dann zum Leiter des Zentralen Fachbereichs 1 „Personal, Organisation und Controlling“, den er fast 15 Jahre lang leitete. In den letzten zehn Jahren seiner langen beruflichen Laufbahn prägte er die Arbeit im Amt, aber auch das Leben vieler Menschen im Landkreis Würzburg als Leiter des Jobcenters im Landkreis Würzburg.

Trotz der hohen Verantwortung engagierte sich Thomas Huppmann auch außerhalb des Berufs: Seit 1999 ist er als ehrenamtlicher Richter am Sozialgericht Würzburg tätig und nahm auch rege an den Biker-Ausflügen der Personalgemeinschaft teil.

Landrat Eberth: Sehr engagiert, leidenschaftlich und mahnend

Aufgrund der stetig steigenden Fülle von Aufgaben, wurde aus dem „Fachbereich Jobcenter“ im Jahr 2014 ein eigener Geschäftsbereich geformt - mit der dazugehörigen Verantwortung über Finanzmittel, Personal und Organisation. „Als Chef eines Geschäftsbereichs, der nicht nur mit die schwierigsten Kunden hat, sondern auch mit hoher Fluktuation unter den Mitarbeitenden zu kämpfen hat, kam Ihnen bei dieser Aufgabe Ihre große berufliche Erfahrung in der Verwaltung sehr zugute“, lobte Landrat Thomas Eberth auch im Namen seiner Vorgänger an der Spitze des Amts. „Ich selbst konnte Sie in den letzten Jahren immer als sehr engagiert, leidenschaftlich aber auch mahnend erleben.“

Gerade mit Blick auf die wegen des Fachkräftemangels ohnehin angespannte personelle Situation betonte der Landrat: „Erfahrene Mitarbeitende wie Sie ziehen zu lassen, tut heutzutage noch mehr weh als vielleicht früher. Ich danke Ihnen ganz, ganz herzlich für die 42 Jahre, die Sie im Dienst des Landkreises Würzburg standen und an vielen wichtigen Schaltstellen Ihr Bestes gegeben haben.“

Eine Institution verlässt das Landratsamt Würzburg

Dankbar, voller Lob und natürlich mit großzügig bestückten Präsentkörben zeigten sich auch die Sprecherinnen und Sprecher aus Belegschaft und Personalrat. „Wer mit Ihrem Namen keine Geschichte, Erinnerung oder Begegnung verbindet, ist entweder ein Frischling im Landratsamt Würzburg oder geht mit geschlossenen Augen und Ohren durch dieses Amt“, betonte etwa Julia Gregor, Vertreterin des Personalrats.

Dr. Benedikt Kaufmann bedankte sich im Namen der Geschäfts- und Fachbereichsleitungen. Ihnen allen werde die Zusammenarbeit mit dem „meinungsstarken, offenen und ehrlichen“ Kollegen Huppmann fehlen. Dessen Erfahrung und fachliche Expertise habe die Arbeit dabei genauso bereichert wie die vielen Anekdoten, die alle regelmäßig zum Schmunzeln brachten.

Thomas Huppmann: „Menschlich nie enttäuscht“

Der scheidende Leiter des Jobcenters selbst blickte gerührt und dankbar auf die fast fünf Jahrzehnte seiner beruflichen Laufbahn zurück. Gerade die vergangenen Jahre als „Chef“ seien eine „harte aber schöne Zeit“ gewesen. Huppmann erinnerte sich an Begebenheiten mit einzelnen, ihm liebgewonnenen Kolleginnen und Kollegen, aber auch an den Zusammenhalt innerhalb der ihm unterstellten Teams. „Gerade die letzten zehn Jahre waren auch deswegen eine tolle Zeit, weil jeder für jeden mitgearbeitet hat. Menschlich bin ich nie enttäuscht worden“, lautete Huppmanns Fazit. „Dafür bin ich allen hier im Amt sehr dankbar.“