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Gedenken an Stürmung der Gewerkschaftshäuser und Zerschlagung der Gewerkschaften

Würzburg  Am Abend des 2. Mai erinnerten in Würzburg etwa 40 Gewerkschafter an den 2. Mai 1933. Nach einer Einleitung des DGB-Kreisvorsitzenden Eckhard Beck sprach DGB-Historiker Klaus Franz über die faschistische Machtübernahme, um „Lehren aus der Geschichte zu ziehen“. Viele seien damals erstaunt gewesen, wie es auch in Würzburg kurz nach der Machtübernahme zur Zerschlagung der Arbeiterbewegung durch die Nazis kommen konnte.

 

„Bereits vor der Übernahme der Macht hatten die Nazis den Plan Gewerkschaften, KPD und SPD auszuschalten“, sagte Franz. Mit dem Reichstagsbrand und der Notverordnung setzten die Nazis die Rechte der Weimarer Republik aus. „Am 1. Mai befürchteten die Nazis einen Arbeiterkampftag, deshalb machten sie den Tag zum Feiertag der nationalen Arbeit, ehe sie am 2. Mai die Gewerkschaftshäuser stürmten.

 

In Würzburg fand der zentrale Angriff auf die Gewerkschaften bereits am 9./10.3.1933 statt. Obwohl die NSDAP im Stadtrat schwach war, verhafteten sie in den ausgerufenen „Tagen der nationalen Revolution“ Bürgermeister Hans Löffler, hissten die Hakenkreuzfahne und zerschlugen eine antifaschistische Kundgebung vor dem Gewerkschaftshaus, um die Räumlichkeiten zu besetzen.

 

Am nächsten Morgen wurden die hauptamtlichen Gewerkschafter verhaftet und verschleppt. Viele landeten im KZ Dachau. „Ursächlich für den Erfolg der Nazis war auch die fehlende Abwehrstrategie der Arbeiterbewegung. Gewerkschaften hatten sogar aufgerufen an den Naziveranstaltungen am 1. Mai 1933 teilzunehmen und die Gewerkschaften stellten sich gegen einen Generalstreik, obwohl der bereits 1923 die Demokratie gegen den Kapp-Lüttwitz-Putsch verteidigte“, mahnte Klaus Franz. Er schloss mit den Worten Bertold Brechts:  "Seid wachsam, denn der Schoß ist fruchtbar noch aus dem das kroch“. Im Anschluss legten die versammelten Gewerkschafter Blumen am Erinnerungsstein nieder.