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Mit Scherben leben: Fastenaktion der Seelsorge am Uniklinikum Würzburg

Bei der diesjährigen Fastenaktion des ökumenischen Seelsorgeteams des Uniklinikums Würzburg sollen Tonscherben spirituelle Impulse geben.

Würzburg.  Die Fastenaktion 2023 der ökumenischen Seelsorge des Uniklinikums Würzburg (UKW) trägt den Titel „Mit Scherben leben“. Dazu stehen in der Magistrale des Zentrums für Operative Medizin an der Oberdürrbacher Straße sowie in der Katholischen Klinikkapelle auf dem Klinikums-Campus seit Aschermittwoch Körbe mit Tonscherben bereit. Patientinnen und Patienten, deren Besucherinnen und Besucher sowie die Klinikumsbeschäftigten sind eingeladen, eines dieser Bruchstücke unter ein jeweils benachbart aufgestelltes Holzkreuz zu legen. „Die Scherben können stellvertretend für die im Leben erfahrenen Brüche stehen“, erläutert Peter Kees, einer der katholischen Seelsorger des UKW, und fährt fort: „Mit dem Ablegen unter dem Kreuz können die Menschen damit zum Ausdruck bringen, dass sie in ihren Brüchen nicht alleine sind, sondern dass Gott, der in Jesus Mensch geworden ist, sie mit ihnen aushält.“

 

Es geht auch nach Brüchen immer weiter

Nach seinen Worten hat jede und jeder schon die Erfahrung gemacht, wie schnell einem persönlich wichtige Dinge zerbrechen können – ob nun Freundschaften und Beziehungen, berufliche Perspektiven und Lebensträume oder auch die Hoffnung auf eine intakte, friedliche Welt. „Aber allem Entsetzen, allem Schmerz und aller Trauer, allem Unverständnis zum Trotz: es ging immer wieder weiter. In der Erinnerung daran liegen die Hoffnung und das Wissen, dass es auch diesmal wieder weitergeht“, sagt Kees.

 

Wöchentlich neue Impulse

Als Impulse bietet die Seelsorge an den beiden Standorten kurze Texte an. Wöchentlich wechselnd stehen diese unter folgenden Überschriften: zerbrochen, begrenzt, schuldig, verwundet. Vom fünften Fastensonntag bis Ostern liegt der Schwerpunkt dann darauf, Scherben und Brüche im Leben zu integrieren. Hier lauten die wöchentlichen Stichpunkte dann: verbinden, heilen, auferweckt. „In dieser Zeit auf Ostern hin gibt es dann die Einladung, eigene Erlebnisse und Erfahrungen auf ‚Scherben‘ aus Papier zu schreiben, die wir an den Kreuzen befestigen,“ so Seelsorgerin Marion Mack. Als Inspiration dient hierbei die japanische Kunstform Kintsugi. Diese fügt zerbrochene Keramik wieder so zusammen, dass die augenscheinlichen Makel der Reparatur nicht verborgen, sondern betont werden.

Bei der diesjährigen Fastenaktion des ökumenischen Seelsorgeteams des Uniklinikums Würzburg sollen Tonscherben spirituelle Impulse geben.

Wöchentlich wechselnde Texte – auf dem Ständer rechts im Bild – geben Gedankenanstöße zur diesjährigen Fastenaktion. Bilder UKW / Helmuth Ziegler