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Unterversorgung bei den Hausarztpraxen droht: Oberbürgermeister Dr. Vogel und Landrat Bold schlagen Alarm

Oberbürgermeister Dr. Dirk Vogel und Landrat Thomas Bold beantragen die Anerkennung als unterversorgter Bereich – die Indikatoren sind eindeutig.

STADT UND LANDKREIS BAD KISSINGEN

Obwohl laut Berechnungen der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) der Planungsbereich Bad Kissingen, der den östlichen Bereich des Landkreises umfasst, bzgl. Hausärzten mit 102,57% mehr als ausreichend versorgt ist, zeigt die Realität ein anderes Bild. „Schon jetzt haben Patienten Probleme einen Termin zu finden – und das Problem wird sich verschärfen.“ so Oberbürgermeister Dr. Vogel. Denn im Planungsbereich Bad Kissingen sind 52,8% der ansässigen Hausärzte 60 Jahre oder älter (im Landesvergleich 35,3 %). Hausärzte, die unter 45 Jahren sind gibt es im Planungsbereich nicht (im Landesvergleich 17,6%).

 

Um diesem insgesamt für den Landkreis Bad Kissingen gültigen Trend entgegen zu wirken, wurde Anfang dieses Jahres eine AG Hausärztliche Versorgung gegründet, der u.a. sowohl die Stadt, als auch der Landkreis angehören. „Ziel ist es“, so Landrat Bold, „gemeinsam mit allen Akteuren Strategien zu entwickeln, welche die hausärztliche Versorgung in der Region auf Dauer sichern.“

 

Unlängst wurde ein gemeinsames Schreiben von Stadt und Landkreis Bad Kissingen an die KVB versandt, in dem auf die Problematik noch einmal eindringlich hingewiesen wird.

 

Die Praxislandschaft in Bad Kissingen ist deutlich geprägt von Einzelpraxen mit hohem Patientenaufkommen. Junge Medizinerinnen und Mediziner präferieren aber häufig kooperative Praxisformen und ziehen eine Festanstellung der Selbstständigkeit bzw. einer eigenen Niederlassung vor. Neben diesen Hauptargumenten fließen im Schreiben an die KBV weitere Fakten wie zur Altersstruktur der Bevölkerung und der Ansiedlung von Unternehmen mit ein.

 

Der Landesausschuss der Ärzte und Krankenkassen als prüfendes Gremium trifft sich Mitte November. Ziel von Stadt und Landkreis ist die Anerkennung auf drohende Unterversorgung. Im besten Fall werden so Fördergelder in Höhe von bis zu je 60.000 Euro für die Ansiedlung von Allgemeinmedizinern aktiviert.