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Die besten Pressebilder kommen wieder nach Kitzingen

Große Vorfreude auf die World-Press-Photo-Ausstellung – Altbewährtes, ein paar Neuheiten und spannender Besuch

Kitzingen   Die World-Press-Photo-Ausstellung macht wieder Station in Kitzingen. Von Samstag, 24. Februar, bis einschließlich Montag, 1. April, sind alle prämierten Bilder des Jahres 2023 in der Rathaushalle zu sehen. Die Öffnungszeiten: täglich von 10 bis 18 Uhr, donnerstags und sonntags von 10 bis 20 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Bereits zum 18. Mal in Folge werden die besten Pressefotos aus der ganzen Welt in Kitzingen präsentiert. Die Stadt am Main ist damit nach wie vor die kleinste Stadt weltweit und die einzige in Bayern, in der die Bilder gezeigt werden. „Kein Wunder, dass Jahr für Jahr mehr als 20 000 Besucher gezählt werden“, sagt Herbert Müller, der die Ausstellung im Auftrag der Stadt organisiert.

Auch in diesem Jahr sind wieder prämierte Bilder aus sechs unterschiedlichen Regionen dieser Erde zu sehen: Afrika, Asien, Europa, Nord- und Mittelamerika, Südamerika sowie Südostasien und Ozeanien. Pro Region wurden Bilder in den Kategorien Einzelfotos, Fotoserien, Langfristige Projekte bzw. Offenes Format ausgezeichnet. Das Ziel der Verantwortlichen von World Press: Einen diverseren und inklusiveren Fotojournalismus fördern und bisher unbekannte Themen aus den Regionen in den Mittelpunkt setzen. Das Konzept wird in diesem Jahr mit einer Neuheit bereichert: Pro Region gibt es eine zusätzliche Kategorie mit dem Titel „Lobende Erwähnung“. „Diese Aufnahmen werden ganz sicher auf das besondere Interesse der Besucher stoßen“, kündigt Müller an, der die Bilder bereits im Vorfeld gesichtet hat.

Das Siegerbild des Jahres 2023 stammt von Evgeniy Maloletka, der bei seiner Fotoserie „Die Belagerung Mariupols“ eine schwangere Frau fotografierte, die aus der beschossenen Geburtsklinik in Mariupol getragen wurde. Begründung der Jury: Das Bild illustriert den Angriff auf die Zukunft der Ukraine. Insgesamt werden rund 120 Bilder in der Rathaushalle zu sehen sein - dank eines neuen Beleuchtungssystems noch besser als zuvor. Ein Stockwerk tiefer, im Rathauskeller werden zwei prämierte Videos gezeigt.

 

Zur Eröffnung am 23. Februar wird Mariana Rettore erwartet. Sie ist eine von sechs Kuratoren der World-Press Association und zum ersten Mal in Kitzingen. Rettore wird die Eröffnungsveranstaltung am Freitagabend mit einem Kurzvortrag bereichern. Zugesagt haben mit Anush Babajanyan und Jonas Kakó auch zwei Preisträger. Die Armenierin Anush Babajanyan, die in München lebt, wurde für ihre Serie über die Wasserkrise in Zentralasien ausgezeichnet, die sich durch den Klimawandel von Jahr zur Jahr verschlimmert.

Jonas Kakó lebt in Hannover und hat im Frühjahr 2022 in der Wüste von Arizona ein preiswürdiges Bild aufgenommen. Die Jury würdigt es als subtiles Porträt, als Motiv, das zum Nachdenken über ein Umweltschutzthema anregt, das weltweit von Bedeutung ist. Zwischen 2019 und 2020 ging die Zahl der Bienen in den USA um mehr als 40 Prozent zurück, am Colorado River stellen Arbeiter den Bienen das Wasser mittlerweile in Wannen zur Verfügung – weil der Fluss deutlich weniger Wasser führt als früher.

Am Samstag, 24. Februar, werden die beiden Fotografen in der Rathaushalle ihre Arbeit in Wort und Bildern vorstellen. „Ebenfalls bei freiem Eintritt“, so Müller. Die Uhrzeit wird noch bekanntgegeben.

Auch in diesem Jahr lobt die Stadt Kitzingen parallel zur Ausstellung einen eigenen Fotowettbewerb aus. Das Thema lautet: „Sehnsuchtsorte.“ Die besten Bilder der Hobbyfotografen aus den letzten Jahren werden in den Schaufenstern der Einzelhändler, Cafés und Restaurants zu sehen sein. In den beiden großen Kirchen gibt es zudem die Möglichkeit, seine eigenen Gedanken zu den nicht selten verstörenden Eindrücken von Kriegen, Zerstörung und Naturgewalten aufzuschreiben und in einen bereitgestellten Briefkasten zu werfen. „Ein Wunsch, der im Gästebuch immer wieder formuliert worden ist“, erklärt Müller, der außerdem noch ein besonderes Schmankerl für die diesjährige Ausstellung organisiert hat. Auf einer rund fünf auf drei Meter großen Tafel sind alle Siegerbilder des internationalen Wettbewerbs seit dem Jahr 1955 zu sehen.

 

Infokasten:

Öffnungszeiten: Samstag, 24. Februar, bis einschließlich Montag, 1. April, täglich von 10 bis 18 Uhr, donnerstags und sonntags von 10 bis 20 Uhr. Eintritt frei.

Ort: Rathaushalle. Dort sind rund 120 prämierte Bilder aus sechs Regionen dieser Erde zu sehen. Ein Stockwerk tiefer, im Rathauskeller, werden zwei prämierte Videos gezeigt.

Schaufenster-Ausstellung: In rund 60 Schaufenstern in der Innenstadt werden die Siegerbilder aus dem letzten Jahr des begleitenden Foto-Wettbewerbs der Stadt Kitzingen gezeigt.

 

Gedankenaustausch: Vertreter der beiden Kirchen werden am Donnerstag, 7. März, ab 19 Uhr, ihre Gedanken zu einzelnen Bildern in der Rathaushalle kundtun und zum Gespräch  einladen. Musikalisch umrahmt wird die Veranstaltung von Dekanatskantor Martin Blaufelder.

 

Weltfrauentag: Am 8. März lädt die Integrationsbeauftragte Astrid Glos zusammen mit WirKT um 18 Uhr in die Rathaushalle ein. Ausgewählte Bilder werden besprochen, danach Zeit zum Austausch und gemütlichen Beisammensein. 

 

Begleitender Fotowettbewerb: Auch in diesem Jahr ruft die Stadt Kitzingen alle Hobbyfotografen zu einem Wettbewerb auf. Zu gewinnen gibt es attraktive Preise wie einen Wochenend-Aufenthalt in Kitzingen oder Einkaufgutscheine Schexs in the City. Das Thema lautet in diesem Jahr: „Sehnsuchtsorte.“  Das können ganz reale Plätze oder Gegenden sein, die man in der Vergangenheit besucht hat, aber auch vertraute Orte des Alltags, an denen man abschalten und entspannen kann. Denkbar sind aber auch Sehnsuchtsorte, die nur in der Fantasie existieren. Wie immer, sind Kreativität und Einfallsreichtum ein Kriterium bei der Auswahl der Siegerbilder.  Pro Teilnehmer können drei Bilder an folgende E-Mail-Adresse geschickt werden:  veranstaltung(at)stadt-kitzingen.de. Einsendeschluss ist der 5. April 2024. Die Teilnehmer erklären sich damit einverstanden, dass ihre Fotos für presserelevante Zwecke verwendet werden dürfen. Weitere Informationen dazu in einem Flyer, der in der Rathaushalle ausliegt.

Bild 1: Photo des Jahres Iryna Kalinina (32), eine verletzte Schwangere, wird im ukrainischen Mariupol aus der Geburtsklinik getragen, die bei einem russischen Luftangriff getroffen wurde (9. März 2022). Ihr Baby namens Miron (das ukrainische und russische Wort für Frieden) kam tot zur Welt, eine halbe Stunde später starb auch Iryna. Laut OSZE-Bericht hat Russland die Klinik absichtlich angegriffen; drei Menschen starben, 17 wurden verletzt. Nach Ansicht der Jury zeigt das Foto einen Angriff auf die Zukunft der Ukraine. Foto: Evgeniy Maloletka für Associated Press

Bild 1: Photo des Jahres Iryna Kalinina (32), eine verletzte Schwangere, wird im ukrainischen Mariupol aus der Geburtsklinik getragen, die bei einem russischen Luftangriff getroffen wurde (9. März 2022). Ihr Baby namens Miron (das ukrainische und russische Wort für Frieden) kam tot zur Welt, eine halbe Stunde später starb auch Iryna. Laut OSZE-Bericht hat Russland die Klinik absichtlich angegriffen; drei Menschen starben, 17 wurden verletzt. Nach Ansicht der Jury zeigt das Foto einen Angriff auf die Zukunft der Ukraine. Foto: Evgeniy Maloletka für Associated Press

Bild 03: Eine Iranerin sitzt, der gesetzlichen Hijab-Vorschrift trotzend, auf einem Stuhl an einem belebten Platz in Teheran (27. Dezember 2022). Die massiven Proteste im Iran begannen nach der Verhaftung und dem Tod von Masha „Jina“ Amini, einer 22-jährigen Kurdin, die von der Sittenpolizei der Islamischen Republik wegen eines angeblichen Verstoßes gegen die gesetzliche Hijab-Vorschrift festgenommen worden war. Zum Zeichen ihres Widerstands gegen die Regierung verzichten Frauen im Iran in der Öffentlichkeit auf den Hijab und verwandeln ihr Alltagsleben so in einen Akt des zivilen Ungehorsams. Foto: Ahmad Halabisaz

Bild 04: Alfredo, Ubaldo und José versorgen ihre Bienenstöcke nahe Wenden in der Wüste von Arizona, am 11. März 2022. Da der Colorado River durch Regenmangel und steigenden Wasserbedarf flussaufwärts hier deutlich weniger Wasser führt, müssen die Arbeiter den Bienen das Wasser nun in Wannen zur Verfügung stellen. Hitze und Dürre schwächen die Bienen, die dadurch anfälliger für Krankheitserreger und Parasiten sind, und setzen auch den Pflanzen zu, von denen sie sich ernähren. Zwischen 2019 und 2020 ging die Zahl der für die Bestäubung von Nutzpflanzen unverzichtbaren Bienen in den USA um 43,7 Prozent zurück. Nach Ansicht der Jury regt dieses subtile Porträt zum Nachdenken über ein Umweltschutzthema an, das weltweit von Bedeutung ist. Foto: Janos Kakó

Bild 07: Alina Surquislla Gomez, Alpaquera in der dritten Generation, hält auf dem Weg zur Sommerweide ihrer Familie in Oropesa, Peru, ein Alpaka-Junges im Arm. Auch Alpakas, mit denen sich viele Menschen in den peruanischen Anden ihren Lebensunterhalt sichern, sind vom Klimawandel betroffen. Da die natürlichen Weideflächen schrumpfen und die Gletscher schmelzen, wird es für die Tiere immer schwieriger, Futter und Wasser zu finden.

Bild 14: Jaynagul Brjieva und ihre Familie genießen ihren Ausflug zu einer heißen Quelle in Kaji-Say, Kirgistan. Manche sprechen diesem Wasser heilende Kräfte zu. Vier zentralasiatische Binnenstaaten leiden unter der Klimakrise und schlechter Koordination ihrer gemeinsamen Wasserressourcen. Tadschikistan und Kirgistan brauchen im Winter zusätzliche Energie. Flussabwärts benötigen Usbekistan und Kasachstan im Sommer Wasser für die Landwirtschaft. Früher tauschten die Länder je nach Jahreszeit Energie aus fossilen Brennstoffen gegen Wasser aus flussaufwarts gelegenen Talsperren, doch seit dem Ende der Sowjetunion und der Privatisierung der Wirtschaft ist dieses System aus dem Gleichgewicht geraten. Foto: Anush Babajanyan.

Bild 19: Jubelnde Argentinier*innen feiern ausgelassen die Rückkehr ihres Landes an die Spitze des Weltfußballs. Eine Serie von Bildern fängt die Feierszenen in Buenos Aires ein, nachdem die argentinische Fußballnationalmannschaft die Weltmeisterschaft 2022 in Katar gewonnen hat. Geschätzte fünf Millionen Menschen versammelten sich auf den Straßen - eine der größten öffentlichen Versammlungen in der Geschichte Argentiniens Stürmerstar Lionel Messi untermauerte durch den Gewinn seinen Rang als einer der größten Fußballer aller Zeiten. Foto: Tomas Francisco Cuesta