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Dirk Schmeding inszeniert Wagners „Rheingold“ am Mainfranken Theater

Satirisch - spielerisch - ungeschliffen

Würzburg: - Es geht um Liebe. Es geht um Macht. Und es geht um einen etwas teuer geratenen Neubau: Die Neuinszenierung von Richard Wagners"Rheingold" führt das im Mai 2019 mit der "Götterdämmerung" begonnene "Ring"- Projekt am Mainfranken Theater fort.

 

Der Nachtalbe Alberich raubt den Rheintöchtern das Rheingold und entlockt ihnen das Geheimnis um dessen Macht. Er entsagt der Liebe und schmiedet aus dem Gold einen machtvollen Ring. Göttervater Wotan, durch den Bau der Burg Walhall in finanziellen Nöten, schielt nach eben jenem Ring, den er Alberich mit Hilfe des Feuergottes Loge entreißt. Das Unheil nimmt seinen Lauf. Mahnend verkündet Urmutter Erda den drohenden Untergang der Götter.

 

Konversationsstück

Das Mainfranken Theater wendet sich auch dem "Rheingold" als eigenständigem Werk zu. Mit Dirk Schmeding wurde ein Regisseur der jungen Generation gewonnen, der regelmäßig an den Theatern St. Gallen, Detmold und Dessau sowie an den Staatstheatern in Augsburg, Braunschweig und Darmstadt zu Gast ist. Seine Inszenierung von Albéric Magnards "Guercœur" in Osnabrück in der Saison 18/19 wurde von der Zeitschrift Opernwelt zur "Wiederentdeckung des Jahres" gekürt. "Das Rheingold" ist seine erste Auseinandersetzung mit dem  Œuvre Richard Wagners

 

Unter den Ring-Dramen ist das "Rheingold" das große Konversationsstück. Ob im Verführungsspiel der Rheintöchter oder im Ehestreit zwischen Wotan und Fricka, ob in arglistigen Täuschungsmanövern oder in Diskussionen mit den Bau-Riesen Fasolt und Fafner - alles steht im Zeichen von Rede und Gegenrede; und doch: "Die Protagonisten sind allesamt Egomanen, stets auf den eigenen Vorteil bedacht", so Schmeding. "Sie agieren äußerst strategisch, spielen mit verdeckten Karten und kommunizieren ganz einfach unehrlich miteinander. Ihre permanente Selbstbespiegelung führt am Ende das große Unheil herbei."

 

Zahlreiche Rollendebüts
Ein Wiedersehen gibt es im "Rheingold" mit dem Bass Guido Jentjens, der nach seinem Hagen-Debüt in der "Götterdämmerung" im vergangenen Jahr nun auch sein Rollendebüt als Göttervater Wotan gibt. An seiner Seite sind unter anderem Katharina von Bülow (Fricka), Sandra Fechner (Erda), James Kee (Loge) und Michael Tews (Fafner) in weiteren Rollendebüts zu erleben. Kosma Ranuer führt als die Liebe und den Ring verfluchender Alberich das Würzburger Opernensemble an.

 

Uraufführung der Orchesterfassung von Eberhard Kloke
Das Bühnen- und Kostümbild stammt von Pascal Seibicke, der am Mainfranken Theater bereits bei den "Hugenotten","Nixon in China" und "Ariadne auf Naxos" mitwirkte. Die musikalische Leitung liegt in den Händen von Generalmusikdirektor Enrico Calesso. Grundlage seiner "Rheingold"-Interpretation ist, wie schon bei der "Götterdämmerung", die für mittelgroßes Orchester neu eingerichtete "Ring"-Orchesterfassung von Eberhard Kloke, die in Würzburg als Uraufführung erklingt.

 

Die Neuinszenierung erfolgt mit freundlicher Unterstützung durch den Richard-Wagner-Verband Würzburg  Unterfranken e.V.

Foto: by Nik Schölzel