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Einschläge, die alles ändern

Fotoausstellung in der Spitalkirche Bad Windsheim

- Bad Windsheim -

Mit Erschütterung nehmen wir die täglichen Nachrichten aus der Ukraine zur Kenntnis. Die Schrecken des Krieges und seine Folgen für Tausende von Menschen sind vielen erst jetzt wieder zum Bewusstsein gekommen. Aus der Welt verschwunden waren sie in den vergangenen Jahren aber nie.

 

In der Foto-Ausstellung „Erschüttert“ des Journalisten Till Mayer und der Hilfsorganisation Handicap International erzählen zwölf Menschen, was Krieg in ihrem persönlichen Leben bedeutet. Da ist die zwölfjährige Shahed, die im Irak Mutter und Bruder verlor. Und ihr rechtes Bein, als eine Bombe explodierte. Oder die betagte Valentina, die nahe der Front in der Ost-Ukraine bei Beschuss immer wieder in einem Gemüsekeller Schutz suchen muss. Fast nur noch alte Menschen leben in ihrem Dorf wenige Kilometer hinter dem Schützengraben. Ein Bauer aus dem Kongo überlebt schwer verletzt einen Granateneinschlag. Jedoch nicht seine Frau und seine Kinder.

 

Die Ausstellung wurde am 20. März 2019 im Paul-Löbe-Haus des Bundestages durch den damaligen Bundestagvizepräsident Thomas Oppermann eröffnet. Sie wandert seitdem durch Schulen, Universitäten und öffentliche Einrichtungen in ganz Deutschland. Zur Wiedereröffnung des Museums Kirche in Franken nach der abgeschlossenen Sanierung der Spitalkirche ist sie vom Sonntag, 8. bis Sonntag, 29. Mai 2022 im Fränkischen Freilandmuseum des Bezirks Mittelfrankens in Bad Windsheim zu sehen – täglich von 10 bis 18 Uhr. 

 

Das Fränkische Freilandmuseum des Bezirks Mittelfranken in Bad Windsheim wurde am 10. Juli 1977 gegründet und am 4. Juli 1982 eröffnet und kann somit in diesem Jahr sein 40. Jubiläum feiern. Das Museum präsentiert die gesamte fränkische Region: Ober-, Unter- und Mittelfranken.

Auf dem 45 ha großen Gelände (entspricht einer Größe von 56 Fußballfeldern) stehen 125 historische Gebäude, deren Anzahl stetig erweitert wird. Derzeit werden das spätmittelalterliche Badhaus aus Wendelstein (LKR. Roth) und die Synagoge von 1740 aus Allersheim (LKR Würzburg) wiederaufgebaut. Das Badhaus wird am 25. Juni eröffnet, die Synagoge im Jahr 2023.

Die Sammlung des Museums umfasst 150.000 Objekte aus der Alltags-, Bau-, Religions-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte des ländlichen, dörflichen und kleinstädtischen Lebens.

1975 wurde der Förderverein Fränkisches Freilandmuseum e. V. gegründet, der seitdem das Museum sowohl ideell als auch materiell unterstützt. Derzeit zählt er 4.000 Mitglieder.
 

Rund 190.000 Besucher zählt das Museum seit vielen Jahren im Schnitt. Seit 2020 sind Besucherzahlen wegen der Corona-Pandemie zurück gegangen, mittlerweile ziehen sie wieder an.

Bildunterschrift 01: Shahed verlor ein Bein, den Bruder, die Mutter – weil der sogenannte Islamische Staat (IS) ihre Heimat Mossul (Irak) mit Sprengsätzen verseucht hat. Foto Till Mayer

Bildunterschrift 02: Valentina, 79, kann nicht verstehen kann, dass in ihrem Dorf Kamyanka in der Ukraine Granaten einschlagen. Foto: Till Mayer