OBERLAURINGEN
Am vergangenen Samstag war es endlich wieder so weit: Die Kirchweih in Oberlauringen konnte nach Coronapause im letzten Jahr wieder in Präsenz stattfinden. Das Kirchweihkomitee begrüßte unter musikalischer Begleitung der König-Ludwig-Band auf dem Spielplatz die zahlreichen Gäste. Für „social distancing“ seien vielleicht manch andere Franken wie geschaffen, meinte Kirchweihpfarrer Oliver Mischtenko, aber auf die Öiwerlauringer Gesellschaft treffe das nicht zu. Das größte Problem hätten letztes Jahr vor allem die Männer gehabt, die ihren Frauen sonst immer versprochen hatten: „Das mach ich, wenn ich mal Zeit hab.“ Und am Ende des letzten Jahres sei als Resultat daraus die Geburtenrate in die Höhe gestiegen.
Verschoben um ein Jahr stand für das kirchweihbegeisterte Dorf die Ausgrabung der Kirchweih an. Bei dieser Tradition, welche eigentlich alle fünf Jahre stattfindet, suchen die Kirchweih-Knechte nach der Kirchweih, graben sie wie einen Schatz aus und verteilen dann den „feuchten“ Inhalt an das durstige Volk. Gesucht wurde dieses Jahr auch, sogar mit digitaler Wünschelrute, doch anstelle von Freibier aus dem Fass wurden coronakonform „Kirchweihtüten“ an jeden Besucher ausgeteilt. Darin befanden sich je eine Dose Bier der Marke „Corona“ (für die Kinder gab es alkoholfreie Getränke) ein paar Süßigkeiten und die wichtigsten Kermes-Liedtexte.
Auch Bürgermeister Friedel Heckenlauer freute sich wieder der Kirchweih beiwohnen zu können: „Bei aller Ernsthaftigkeit der Lage und auch, wenn immer noch Vorsicht geboten ist, so darf man doch das Lachen und die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben nicht verlernen.“
Und dieser lustige Teil der Kirchweih fand dann am Montag im Sportheim des TSV Oberlauringen bei der traditionellen Kirchweihpredigt statt. Das Kabarett des kleinen Mannes brachte wieder alle Gäste zum Lachen als bekannte Persönlichkeiten aus Oberlauringen aufs Korn genommen wurden. Man hörte von Räuchermännchen nach Johannisbeersaftexplosionen, von Rasenmähern, die nur für stattliche Weiber gebaut sind, von Anzugträgern mit betäubter Zunge, einem Schäuble für Arme im Gemeinderat und einem Donald Trump im TSV Vorstand, von einer neuen Mäusefallen-Konstruktion und einem Dornenkönig-Sparabo und noch weiteren sprichwörtlichen „Lachnummern“.