KIRCHHEIM
Und sie lebten glücklich bis ans Ende aller Tage: Auch im zweiten Corona-Sommer in Folge ließen es sich die Mitarbeiter:innen der Kommunalen Jugendarbeit am Landratsamt nicht nehmen, ihre traditionelle Hüttenfreizeit zu organisieren. Vom 2. bis 13. August fand der Abenteuerspielplatz Minipolis des Landkreises Würzburg an der Freizeitanlage in Kirchheim statt – und entführte mehr als 130 Kinder und Jugendliche von sechs bis 14 Jahren in eine Märchenwelt. Mit Hammer, Nägeln und Säge errichteten die Mädchen und Buben aus Holz eine ganze Siedlung aus „Pfefferkuchenhäusern“ mit Hofladen, Speisezelt sowie Feldküche und erlebten „Abenteuer im Märchenwald“.
Als Höhepunkt übernachteten die Bewohner:innen des Märchenwalds tatsächlich auch in den eigenhändig errichteten Hütten. Die Mädchen und Buben verbrachten die Nacht mit Spiel, spannenden Geschichten und dem Zählen von Sternschnuppen. Zur Freude aller fiel die Übernachtung nämlich genau auf den 12. August, dem jährlichen Höhepunkt des wiederkehrenden Meteorschauers der Perseiden. Am Freitag endete das Hüttenlager mit einer kleinen, gemeinsamen Zeremonie.
Jürgen Schwab, Mitarbeiter der Kommunalen Jugendarbeit am Landratsamt, organisiert und leitet die kostenlose Ferienfreizeit des Landkreises nun seit 25 Jahren. Dass der Abenteuerspielplatz schon das zweite Jahr in Folge unter Coronabedingungen – also zum Teil mit Abstand und Maske – stattfinden musste, war auch für ihn nochmal eine Besonderheit. „Nach dem Lockdown in der ersten Jahreshälfte war es einfach genial, dass die Kinder gemeinsam im Freien Zeit miteinander verbringen konnten“, lautete Schwabs Fazit. Das Erlebnis miteinander, das Spiel und der Spaß – wenn auch mit besonderen Hygieneregeln – hätten den Kindern sichtbar gutgetan.
Auch Landrat Thomas Eberth und Bürgermeister Björn Jungbauer waren im Lagerprogramm eingespannt. Während der Würzburger Landrat in den vergangenen Jahren hauptsächlich kleine Bürgermeister der Hüttendörfer in Amt und Würden erhob, durfte er diesmal sogar ein Königspaar krönen: Anjali I. und Janis I. durften zumindest für ein paar Tage die royalen Herrscher mimen. „Es tat gut, zu sehen, dass die Kinder bei diesen Tagen unbekümmert ihre Freizeit genießen konnten“, freut sich Thomas Eberth. „Wir sind stolz darauf, dass wir als Landkreis ein solches Angebot auch in Zeiten von Corona bieten können. Ein herzliches Dankeschön an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landratsamts und die ehrenamtlichen Betreuerinnen und Betreuer für ihr außergewöhnliches Engagement!“
Ein weiterer Dank von Landrat, Bürgermeister und den Kindern erging an Unternehmerin Alexandra Stark vom gleichnamigen Immobilien-Büro. Sie hatte dem Volk des Märchenwaldes eine Spende von 300 Euro für Auslagen und Verpflegung zukommen lassen.
Der Abenteuerspielplatz des Landkreises Würzburg ist ein kostenloses Angebot der Kommunalen Jugendarbeit am Landratsamt und findet seit 1979 Jahr für Jahr in wechselnden Gemeinden statt. Eltern können ihre Kinder dort zwei Wochen lang montags bis freitags von 9.30 bis 12.30 und von 14 bis 17 Uhr betreuen, spielen und Spaß haben lassen.
Viele Kommunen führen das Angebot inzwischen nach dem Impuls durch die Jugendarbeiter des Landkreises auch in Eigenregie fort. So finden jährlich zum Beginn der Sommerferien zeitgleich mehrere dieser Ferienprogramme statt – ein ganzes Netzwerk von Hüttendörfern also. Darauf ist Thomas Eberth besonders stolz. „Für viele ist völlig klar, dass die ersten Wochen der Sommerferien nicht in den Urlaub gefahren werden kann“, weiß der Landrat. „Denn da geht’s auf den Abenteuerspielplatz.“ Was Eberth dabei am besten gefällt: Auch im digitalen Zeitalter tauschen die Kinder mit Freude Handy und Tablet für ein paar Tage gegen Hammer und Säge ein, um zu toben, ihre motorischen Fähigkeiten zu üben und einfach die Zeit zu genießen.
Übrigens: Nach dem Ende der Ferienfreizeit haben die von den Kindern erbauten Hütten noch längst nicht ausgedient. Familien aus dem Landkreis können sich die Bauten vom Zeltplatz aus in den eigenen Garten holen und weiter nutzen. Die Bauwerke (auch als Brenn-/Bauholz nutzbar) sind bei Selbstabholung kostenfrei erhältlich, müssen aber bis spätestens zum kommenden Mittwoch, 18. August abgeholt sein.