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„Nawi“ gewinnt den Publikumspreis beim Filmwochenende

Filminitiative Würzburg freut sich über 8.000 verkaufte Tickets

Würzburg: Der kenianisch-deutsche Film „Nawi“ hat den Publikumspreis beim 51. Internationalen Filmwochenende Würzburg gewonnen. Das Werk um ein 13- jähriges Mädchen, das mit einem deutlich älteren Mann verheiratet werden soll, überzeugte das Publikum in Würzburg, das an vier Festivaltagen rund 60 Spiel- und Dokumentarfilme sowie Kurzfilme sehen konnte, am meisten. Denn beim Filmwochenende bestimmt nicht eine Jury über die Gewinner, sondern ausschließlich das Publikum. Die Produzenten von „Nawi“ konnten sich über ein Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro freuen, gestiftet von der VR- Bank Würzburg.

Als bester Dokumentarfilm erwies sich nach dem Urteil des Publikums „Einhundertvier“. Der Sieger erhält ein Preisgeld in Höhe von ebenfalls 2.500 Euro, Sponsor ist die Sparkasse Mainfranken Würzburg.

Im Kurzfilmwettbewerb gibt es traditionell zwei Sieger, die sich beide über je 500 Euro Preisgeld freuen können. Gewonnen haben „Die letzte Wette“ (Österreich 2024) und „In the Shadow of the Cypress“ (Iran 2023). Das Preisgeld kommt vom Midlife Club.

Florian Hoffmann, einer der drei Vorstände der Filminitiative Würzburg e. V., zieht als Fazit für die 51. Auflage der Traditionsveranstaltung:„Der Schwung, den das Filmwochenende durch sein 50. Jubiläum im letzten Jahr bekam, hat auch die diesjährige Auflage beflügelt. Mit rund 8.000 verkauften Tickets konnten wir die Zahlen des Vorjahrs erreichen, und das, obwohl wir einen Kinosaal weniger zur Verfügung hatten. Besonders freut uns, auf welches Interesse unser thematischer Schwerpunkt Flucht und Migration gestoßen ist. In den Festivalfilmen zu diesem Thema standen immer die Menschen und deren Erlebnisse und Empfindungen im Mittelpunkt – mit Blick auf die heutigen Debatten ist so wichtig und wertvoll, dass diese Geschichten erzählt und wahrgenommen werden.“

Der meistgesehene Film beim 51. Internationalen Filmwochenende war die italienische Komödie „Un Mondo a parte“. Den  größten Zuschauerzuspruch bei den Dokumentationen erreichte „Black Box Diaries“ – die japanische Produktion ist in diesem Jahr für den Oscar nominiert. Insgesamt lag die Auslastung mit 76 Prozent auf einem sehr hohen Niveau. Die Festivalbasis im Maschinenhaus auf dem Bürgerbräugelände präsentierte sich vier Tage lang als vibrierender Treffpunkt für Filmbegeisterte aus Würzburg und Umgebung sowie Filmschaffende aus aller Welt. Prominente Gäste wie Schauspielerin Antje Traue und Regisseur Andreas Dresen trafen hier auf weitere internationale Künstlerinnen und Künstler und Filmschaffende aus dem Arthouse- und Dokumentarfilm und ein ebenso begeistertes wie kundiges Publikum. „Dieser Austausch macht das Filmwochenende so besonders,“ ergänzt Florian Hofmann. „Ich habe auf dem Festivalgelände eine so herzliche und offene Atmosphäre gespürt und nach den Filmen eine solche Gesprächsfreude wahrgenommen – genau für diese Begegnungen zwischen Filmschaffenden und Publikum organisieren das Filmwochenende Jahr für Jahr.“

Die rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter freuen sich nun auf eine Pause, doch schon in wenigen Monaten werden die Vorbereitungen für das nächste Festival beginnen. Das 52. Internationale Filmwochenende Würzburg findet vom 29. Januar bis 1. Februar 2026 statt.

Hier noch ein Überblick über die Preisträger
Spielfilmpreis
1. Nawi
2. Long Good Thursday
3. Gina
Dokumentarfilm
1. Einhundertvier
2. Black Box Diaries
3. The Pickers
Kurzfilm Block 1
1. Die letzte Wette
2. Les Mysterieuses Aventures de Claude Conseil
3. Das ist keine Figur, das ist Verrat
Kurzfilm Block 2
1. In the Shadow of the Cypress
2. Nun or Never!
3. Quota
Über das Internationale Filmwochenende
Das Internationale Filmwochenende Würzburg findet im Jahr 2025 zum 51. Mal statt, und zwar vom 30. Januar bis zum 2. Februar 2025. Das Programm besteht aus etwa 60 Spiel- und Dokumentarfilmen, Kurzfilmen sowie einer Reihe von Sonderveranstaltungen. Von der französischen Großproduktion auf Hollywoodniveau bis zum südkoreanischen Horrorschocker, über das deutsche No-Budget-Familiendrama und den amerikanischen Independent- Film bis hin zum Kurzfilm und der Stummfilm-Matinee haben alle Genres auf dem Filmwochenende ihren Platz.

V.r.n.l.: Vallentine Chelluget (Regisseurin, "Nawi"), Caroline Heim (Produzentin, "Nawi") Gerhard Suttner (Filminitiative Würzburg e. V.) (v.r.n.l.) Foto: by Vikas Mathur, Filminitiative Würzburg e. V.