Hunderte von neugierigen Besuchern und Anwohnern säumten am Sonntag in Repperndorf die Straßen um sich den Kirchweihumzug anzuschauen. Punkt um 13 Uhr hatte sich der Wurm vom Hermanns-Hof in Bewegung gesetzt. Angeführt vom Schild Rabberderfer Kerm 2018 folgte der Spielmannszug der Kolpingfamilie Kitzingen.
„Der Balkonbau“ war der Titel des ersten Motivwagens, Näheres wurde bei der Kirchweihpredigt aufgedeckt. Standesgemäß wurden der Kitzinger Oberbürgermeister Siegfried Müller und der stellvertretende Landrat Robert Finster in einem Cabriolet befördert, während einige Kreis- und Stadträte hinter dem Gefährt herlaufen durften. Mit dem Thema Schaumparty hatte sich der zweite Motivwagen eingereiht und hinter ihm konnten die Besucher den sehr liebevoll hergerichtete Erntewagen bewundern. Nun folgten die Fußgruppen mit den Schuppkarrnfahrern, den Spatenträgern, dem Bänderkranzträger mit seiner Kleinkindegruppe. Die ausgebrochenen Schafe stellte die letzte Fußgruppe dar, bevor zum Abschluss das Kirchweihkomitee in einem Riesen-Bobby Car folgte. Der Zug bewegte sich in die Nähe des Sportplatzes, wo alles schon auf die von Flo Hildebrand vorgetragene Kirchweihpredigt wartete.
Er lüftete gleich das Geheimnis des zweiten Motivwagens die „Schaumparty“. Nach einem Bremserfest sollten die Gläser in der Spülmaschine gespült werden. Damit diese richtig sauber werden, wurde eine halbe Flasche Priel beigefügt. Letztendlich war das Feuerwehr unter Schaum gesetzt und war dann nach Stunden endlich wieder „Spüli-rein“.
Von einem ganz anderen Sonntagmorgen berichtete Hildebrand in seiner zweiten Geschichte. Anlässlich des 50. Jubiläumsweinfestes in Kitzingen sollte die Repperndorfer Weinprinzessin in einem von ihrem Vater gefahrenen Oldtimer beim Umzug teilnehmen. Als sie das Vehikel holen wollten, war die Batterie leer, nach der Überbrückung kam es zu einer Probefahrt, dabei wurde der Tank fast leer gefahren. Auf der Fahrt zur Tankstelle machten die Reifen des alten Fahrzeugs schlapp und der ADAC musste geholt werden. Als alle endlich in Repperndorf angekommen sind und das Fahrzeug geschmückt war, sprang die Karre wieder nicht an. Zu viert, mit vereinten Kräften wurde der Oldtimer angeschoben und das Gefährt bewegte sich ohne anzuhalten in Richtung Kitzingen. Dabei hatte der Vater seine Tochter vergessen, die als Weinprinzessin mitfahren sollte. Die wurde schließlich noch rechtzeitig nachgefahren um am Umzug teilnehmen zu können.
Eine weitere Geschichte berichte über einen Großrancher, der einen Anhänger umbaute. Ihn bei der Probefahrt verlor, sich wunderte, dass sein Fendt so flott den Berg hochfuhr und dann erst bemerkte, dass der Hänger fehlte. Für Hildebrand endete die Geschichte mit der Moral: „Mit Bores trinkt man, aber schweißt man nicht!“
Um die Geschichte des ersten Motivwagens ging der nächste Vortrag. Ein Hektiker und ein Gemütsmensch wollten einen Balkon für die Oma bauen, was jedoch nicht mit viel Palaver abging. Obwohl der eine sagt: „Der mächt mi noch kirre“ und der Andere denkt: „Was will denn der Irre“ haben sie den Balkon fertig gebracht.
Die nächste Geschichte handelte um Repperndorfs einfallsreichen Wirt. Als wir vor einigen Jahren auch einen heißen Sommer hatten, konnte der Arbeiter des Wirts in der Nacht kaum schlafen. Der besorgte sie ein Bett aus Omas Zeiten und stellte es unter die Brücke und sagte zum Arbeiter: „Bei fließend Wasser, Mondschein umsonst und lauer Luft, da kann man schlafen in ländlicher Duft.“ Der Arbeiter hats gleich ausprobiert und war zwei Wochen glücklich und zufrieden, weil er klimatisiert untergebracht war.
Die letzte Geschichte erzählte von ausgebrochenen Schafe, dass einem Ehepaar die Nacht raubte, weil einer, der seine Hühner fütterte, das Tor nicht verschlossen hatte.
Mit den Worten: „Doch jetzt, ihr Burschen, auf zur Arbeit! Suchet nun nach unsrem Fass, damit in unsre durstgen Kehlen rinnen kann das edle Nass. Grabt schnell und fest am rechten Ort. Auf, stürzt euch in euren Sport. Auf geht´s Burschen!“ gab Flo Hildenbrand den Spatenträgern die Suche nach den Bierfässern frei.
Der Zug bewegte sich wieder zurück zum Hermanns-Hof, machte nochmals halt vor dem Gasthaus „Zur Stadt Kitzingen“ um nach einem guten Schluck die Gebrüder Schlossnagel hochleben zu lassen.
Bei Musik, gutes Essen und trinken wurde im Hof der Familie Hermann bis in die Nacht weiter gefeiert