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Mehr als nur eine Städtepartnerschaft

Tiefe Freundschaft zwischen Alban und Schonungen in Zeiten einer unruhiger werdenden Welt

Exakt 1.277 Kilometer liegen zwischen dem südfranzösischen Alban und dem fränkischen Schonungen. Und trotz beachtlicher Entfernungen, obwohl es Sprachbarrieren, unterschiedlicher kulinarischer Geschmäcker und Vorlieben gibt, fremde Kulturen und Bräuche, verbindet die beiden Kommunen eine tiefe Freundschaft, die bereits über 30 Jahre währt. Nur beim französischen Volkssport Petanque trennen die beiden Kommunen Welten: Und so war es keine Überraschung, dass der Wanderpokal nach einer Partie auf dem Festplatz in Schonungen, dann doch in Alban verbleibt.

 

„Ich glaube, gerade diese Kontraste und Gegensätze machen unsere Partnerschaft zu etwas ganz Besonderem. Die Neugier auf fremde Landschaften, andere Sitten und Gebräuche, die Lust auf kulinarische Abenteuer und das alles in Verbindung mit vertrauten, engen Freundschaften und Beziehungen macht unseren Kontakt aus.“, glaubt Bürgermeister Stefan Rottmann.

 

Es war kein Zufall, dass der Besuch der französischen Delegation mit dem Festwochenende und 150-jährigen Jubiläum der Schonunger Feuerwehr zusammenfiel, erklärte die Präsidentin des Partnerschaftskomitees Hanne Schumm. Unter der französischen Abordnung waren auch einige Feuerwehrleute, die persönlich die Glückwünsche in Form eines Präsents übermittelten und den Festumzug begleiteten. Aber das sollte bei Leibe nicht der einzige Programmpunkt an diesen fünf Besuchstagen bleiben.

 

Sicher sind viele Städtepartnerschaften aus dem Gedanken der Aussöhnung und Befriedung beider Nationen entstanden. Waren doch die beiden Nachbarländer über viele Epochen hinweg regelrechte Erzfeinde. Ein enges und stabiles Bündnis zwischen Frankreich und Deutschland, als Friedensgarant für den europäischen Kontinent ist heute gefragter denn je. Europa muss zusammenwachsen und zusammenhalten – nur so könne man wettbewerbsfähig bleiben und mit Wirtschaftsmächten wie Amerika und China auf Augenhöhe verhandeln, ist sich Rottmann sicher.

 

Aber nochmal zurück zu Alban und Schonungen: „Ich bin davon überzeugt und glaube, dass, was wir gemeinsam unternehmen geht weit über Partnerschaftsgedanken hinaus. Hier sind richtig tiefe, herzliche Freundschaften entstanden. Hier werden nicht nur steife Reden gehalten und bilaterale Zeremonien abgehalten. Nein, wir feiern gemeinsam Feste, tanzen, lachen, genießen lokale Spezialitäten wie Aligot und tragen uns gegenseitig auf Händen. Wir Schonunger spielen gerne mit Euch Petanque, wohlwissend, dass es schwer werden wird, den Siegerpokal zu gewinnen. Wir beschenken uns gegenseitig Fässerweise mit heimischen Wein und Bier. Das geht soweit, dass selbst nach nur wenigen Tagen Besuch beim Abschied Tränen fließen.“, bringt es Rottmann auf dem Punkt.

 

Trotzdem verlangt die Städtepartnerschaft auch zukünftig alle Anstrengungen und Bemühungen um gerade junge Menschen für die Idee zu begeistern: Hanne Schumm suchte so beispielsweise den Schulterschluss zu lokalen Schulen oder engagierte sich für das Austauschprogramm des Europäischen Freiwilligen Dienstes. Und so erhielt die junge Französin Manon Gallinari aus Nizza seit Dezember vergangenen Jahres die Chance in Schonungen im Förderzentrum der Lebenshilfe zu arbeiten und in der Gemeinde zu leben.

 

Zweifelsohne Höhepunkte des Besuchs der Franzosen war nicht nur das Feuerwehrfestwochenende, sondern auch die Besichtigung des Dampflockmuseum im nahegelegenen Meiningen oder die „Safari“ durch das weitläufige und 800 Meter tiefe Untertage-Salzbergwerk Merkers. Beeindruckt zeigten sich die französischen Gäste über die rasante Entwicklung laufender und abgeschlossene Bauprojekte in Schonungen und den Ortsteilen. Seit ihrem letzten Besuch vor drei Jahren hat sich viel bewegt und getan. Damals gab es auch das Apothekenmuseum im historischen Rathaus in Mainberg in dieser Form noch nicht: Hanne und Fritz Schumm unternahmen mit ihren Gästen eine kleine Besichtigung durch Apothekengarten und -Museum. Sightseeing-Programmpunkte gab es schließlich auch in der Region mit einer Stadtbesichtigung in Aschaffenburg und Frankfurt, oder den Besuch des Schloss Mespelbrunn.

Die französische Delegation zeigte sich hell auf begeistert – nicht nur von den vielen einzigartigen Eindrücken, sondern auch über kulinarische Köstlichkeiten. Die Präsidentin des Partnerschaftskomitees Sylvie Gutierrez lobte ihrerseits jedenfalls die Gastfreundschaft und das originelle Besuchsprogramm. Untergebracht waren die etwa 30 Besucher aus Alban wieder in Gastfamilien in der Gemeinde. Im Rahmen eines Empfangs im Schonunger Rathaus und einem kleinen Konzert durch den Chor der Freien Turner, wurden die Südfranzosen willkommen geheißen und vor allem bewegende Reden gehalten, die die Bedeutung der Partnerschaft herausstellten. Selbstverständlich durfte auch ein Eintrag ins Goldene Buch der Gemeinde nicht fehlen. Gemeinsam riefen Bürgermeister Stefan Rottmann und die Präsidentin des Alban Kreises dazu auf, sich für die Partnerschaft stark zu machen: Gerne können Interessierte im Alban-Kreis mitwirken. (Informationen unter han-ne.schumm@schonungen.net)