Sulzfeld am Main. Fragt man Stefan Schiebel, Betreiber des Kabarettkellers in Sulzfeld am Main, was er in den Pandemie-Jahren am meisten vermisst hat, zögert er nicht lange mit seiner Antwort. „Das war eben diese Mischung aus Vorfreude, auf die Veranstaltung an sich und gemeinsam den Abend verbringen, lachen und genießen“. Nach insgesamt 26 Monaten „Zwangspause“ infolge von Corona ging es im November 2022 wieder los – mit Wilhelm Wolpert und seinen „Fränkischen Geschichtli“. Mitte März hatte Bernd Händel seinen Auftritt: Der Ex-Präsident von Fastnacht in Franken präsentierte sein Programm mit dem Titel Stimmen, Songs & "schräge" Vögel.
Am Sonntag, 23. April gastiert Mäc Härder, der selbsternannte „König von Franken“ unter den Kabarettisten. Bereits zum vierten Mal ist der Bamberger zu Gast bei Stefan Schiebel – und sicherlich nicht zum letzten Mal. „Unkompliziert, offen, ehrlich“: Diese Eigenschaften schätzt Stefan Schiebel besonders am „Frankenkönig“. In Mäc Härder als Gast gelang dem Sulzfelder im Jahr 2014 der Durchbruch in der hiesigen Kabarettlandschaft.
Was steht am 23. April auf dem Programm? Der moderne Regent zeigt die teils unbekannten Facetten fränkischer Lebensformen in einer begeisternden Mischung aus bodenständigem Charme und gerissener Weltläufigkeit. Mäc Härder präsentiert sich als König der Bürger. Seine Show ist eine geniale Verbindung von Kabarett, Artistik und Spontanität. Dessen Credo lautet: „Monarchie macht süchtig“.
Sechs Künstler aus Franken haben für 2023 zugesagt
Fragt man Stefan Schiebel nach seinen Erwartungen an die neue Saison, möchte er seinen Kabarettkeller wieder genauso beliebt machen, wie dieser es vor der Corona-Phase war. Seine Erkenntnis seit 2020: „Die Besucher sind infolge von Corona vorsichtiger geworden, zudem sitzt das Geld im Moment auch nicht so locker. Manche Leute zögern bei der Entscheidung, ob sie wieder ins Kabarett gehen“. Welche Personengruppe spricht der Sulzfelder besonders gerne an? „All jene, die fränkisch sprechen oder es lernen wollen“, sagt er und lacht verschmitzt.
Was müsste „passieren“, dass er am Ende des Jahres 2023 von einem guten Kabarettjahr spricht? Der 53-Jährige zögert nicht lange mit der Antwort: „Die Abende müssten zu 70 bis 80 Prozent ausgelastet sein. Und natürlich sollten die Künstler selbst sowie die Zuschauer mit einem lachenden Auge die Veranstaltung verlassen“. Sechs Künstler aus Franken haben für 2023 ihr Kommen zugesagt, darunter sind neben Bernd Händel und Mäc Härder auch „Das Eich“, Anette von Bamberg, Ines Procter und Wilhelm Wolpert.
A propos Mäc Härder. Der König verschlief beinahe die ersten Minuten seines allerersten Auftritts in Sulzfeld am Main im Mai 2014, ehe ihn Stefan Schiebel und seine Helfer auf einer gemütlichen Parkbank am Main fanden. Da soll noch einer sagen: Das Kabarett beginnt erst beim Auftritt im Keller….
