Würzburg: Bekommt Würzburg in absehbarer Zeit die Multifunktionsarena? Es ist der Region zu wünschen. Für den Sport, für Messen, für große Konzerte, für internationale Tagungen.
Wird eine große Multifunktionsarena das bestehende Defizit von kleineren und mittleren Konzertlocations und Spielstätten lösen? Leider nein.
Wird sie für das Würzburger Kulturleben ein Gewinn sein? Bestenfalls „Jein“. Ja, denn dort finden möglicherweise Fernsehproduktionen oder große Konzerte sehr bekannter Künstlerinnen und Künstler statt.Das ist gut und wünschenswert.
Es darf aber nicht darüber hinweg täuschen, dass die überwiegende Anzahl von Konzerten und Veranstaltungen – vor allem die der lokalen oder regionalen Künstler – an anderen Orten stattfinden werden: In den kleinen Locations mit bis zu 199 Personen und … ja: Wo noch? Sieht es in Würzburg bei kleineren Veranstaltungsräumen zumindest nicht hoffnungslos aus, wird es bei größeren Räumen darüber dünn, um nicht zu sagen sehr dünn. Schließungen und Renovierungen werden die ohnehin nicht gute Situation in den kommenden Jahren deutlich verschlechtern. Für Newcomer und kleinere Nachwuchs-Acts sind die kleinen Räume Gold wert. Aber was ist mit den halbwegs etablierten Künstlern? Die sind in der Regel meilenweit davon entfernt, eine Halle mit 2.000 - 5.000 Plätzen zu füllen. Wie kann die Lücke bei Veranstaltungsräumen zwischen 200 und 1.000 Besuchern geschlossen werden?
Denn das ist aber die Größenordnung von Veranstaltung, in der sehr viele Konzerte stattfinden würden, wenn es eine geeignete Location dafür gibt – Stichwort Posthalle, Stichwort „Mittlere Spielstätte“.
Es geht dabei um die Konzerte, die das musikalische und kulturelle Bild einer Stadt prägen, die zur Bindung an Würzburg beitragen, die die Stadt (nicht nur, aber eben auch) untern anderem für Studierende so attraktiv macht.
Es liegt im Interesse aller Würzburger, dass diese Lücke möglichst bald sinnvoll geschlossen wird. Die Multifunktionsarena ist sinnvoll – sie macht aber umso deutlicher, woran es fehlt.
Der Vorstand des Dachvebands:
Ralf Duggen, Antje Molz, Sandy Rößer