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AOK – Bayern wehrt sich gegen das Faire-Kassenwahl-Gesetz von Gesundheitsminister Jens Spahn

Schweinfurt: Die AOK  Schweinfurt hatte zu einer Pressekonferenz eingeladen um ihre Sichtweise zum " Faire - Kassenwahl - Gesetz " von Gesundheitsminister Jens Spahn darzulegen. Moderator Lothar Zachmann ( Pressestelle AOK Schweinfurt ) eröffnete die Pressekonferenz in Gegenwart zahlreicher Medienvertreter der Region und führte ins Thema " Faire - Kassen- Wahlgesetz " ein. Anschließend stellte er die Vostandsvorsitzende der AOK - Bayern Frau Dr. Irmgard Stippler, Direktor Frank Dünisch ( AOK - Direktion Schweinfurt) und die beiden Verwaltungsräte ( Beiratsvorstzende AOK - Direktion Schweinfurt) Dr. Gerd Sachs und Frank Firsching vor.

 

Mehr regionale Vielfalt statt reiner Preiswettbewerb

( Redeauszug ) VerwaltungsraDr. Gerd Sachs entgegnete Plänen von Gesundheitsminister Jens Spahn:  Wer an der Nordsee wohnt , soll sich künftig auch bei der AOK - Bayern  versichern. Umgekehrt gilt: Wer in Schweinfurt lebt, könnte sich bei der AOK in Niedersachsen versichern. " Auf den ersten Blick mag das gut klingen. doch die die Pläne sind eine Zäsur in der Gesundheitsversorgung in Deutschland: Wenn sich die Ortskrankenkassen bundesweit öffnen müssen, bedeutet dies nichts anderes als ein Verbot des Erfolgsmodells Regionalkassen".

 

" Um die Gesundheitsversorgung zu stärken, braucht es mehr Spielräume in der vertraglichen Gestaltung. statt zentralistische  und vereinheitlichte Versorgungsstrukturen ist regionale Vielfalt gefragt. Herr Spahn , es ist höchste Zeit, den Gesetzentwurf zu begraben und sich für eine starke regionale Versorgung einzusetzen" so Dr. Gerd Sachs.

 

Massiver Eingriff in die Selbstverwaltung

( Redeauszug ) Verwaltungsrat  Frank Firsching führte aus: " Die Selbstverwaltung in Deutschland hat eine lange Tradition: Seit 130 Jahren ist sie ein unverzichtbarer Teil der Mitbestimmung von Mitgliedern  der Krankenkassen und Beitragszahler im Gesundheitswesen. Die Arbeit der Vertreterinnen und Vertreter der Versicherten und Arbeitgeber trägt maßgeblich dazu bei, unser Gesundheitswesen sinnvoll zu gestallten und stetig weiterzuentwickeln".

 

"Mit der geplanten Entmachtung der Selbstverwaltung begibt sich Spahn auf einen politischen Irrweg. Sein Ziel ist offensichtlich ein zentral gelenktes Gesundheitswesen. Für eine starke, unabhängige Selbstverwaltung gibt es  hier keinen Platz. Solche Pläne lehnen wir strikt ab. Als Sozialpartner fordern wir den Gesundheitsminister auf, den Koalitionsvertrag umzusetzen und die soziale Selbstverwaltung zu stärken statt sie Schritt für Schritt abzuschaffen" so Frank Firsching.

 

Regional denken, vor Ort handeln

(Redeauszug) AOK Bayern VorstandsvorsitzendeDr. Irmgard Stippler bemerkt: " Um individuelle Beratung und passgenau Versorgungslösungen vor Ort anbieten zu können, braucht es es mehr regionale Gestaltungsräume Mit dem " Faire - Kassenwahl - Gesetz " (FKG) setzt Bundesesundheitsminister Jens Spahn dagegen auf Zentralismus. Kommt die geplante bundesweite Öffnung der Regionalkassen, dann wären vor allem regionale Angebote in Gefahr. Dabei sind es gerade die Akteure vor Ort, die viel Engagement aufbringen, um passende Lösungsansätze zu finden".

 

" Für mich ist ganz wichtig: Die Sicherstellung der ländlichen Versorgung ist nur zu bewältigen, wenn alle maßgeblichen Gesundheitsberufe und - bereiche mit ihren Einrichtungen und Institutionen kooperieren und eng zusammenarbeiten. Weder eine Berufsgruppe allein noch ein Gesundheitssektor allein, auch keine Krankenkasse allein, kann die Versorgung der Zukunft gestalten " so Dr. Irmgard Stippler

 

Mehr Wettbewerb zu Lasten der regionalen Gestaltungsmöglichkeiten

( Redeauszug ) AOK - Direktion Schweinfurt Direktor Frank Dünisch gab zu bedenken: " Hat Herr Spahn bei seinem " Faire - Kassenwahl - Gesetz " überhaupt an die damit verbundenen Einschränkungen der regionalen Gestaltungsmöglichkeiten und deren Auswirkungen gedacht ? "

 

" Wie von unserer Vorstandsvorsitzenden Frau Dr. Stippler bereits ausgeführt, haben wir als AOK die meisten Geschäftsstellen in Deutschland und ziehen uns -anders als viele andere Krankenkassen- mit unseren Beratungsmöglichkeiten nicht aus der Fläche zurück. Versorgung findet vorOrt statt - und gute und passgenaue Versorgungslösungen entstehen vor allem dort, wo Ortskenntnis und regionales Engagement vorhanden ist " so Frank Dünisch.