Würzburg/Mainfranken – Die Region Mainfranken zeigte 2021 eine beeindruckende Innovationsstärke, insbesondere im Maschinenbau. Dies spiegelt sich in ihrem Anteil von 6 Prozent an allen bayerischen und 2 Prozent an allen deutschen Patentanmeldungen wider. Dies geht aus der aktuellen BIHK-Studie „Patente in Bayern“ hervor.
Besonders hervorzuheben sind die Technologiebereiche „Wellen; Einzelteile von Kurbeltrieben; Lager“ (Rang 2), „Federn; Stoßdämpfer“ (Rang 3), „Getriebe“ (Rang 4) und „Wellenkupplungen; Bremsen“ (Rang 5). In diesen Bereichen ist Mainfranken durch einen hohen Anteil an Patentpublikationen in Bayern und Deutschland einzigartig positioniert. Auch der Fahrzeugbau stellt einen weiteren regionalen Schwerpunkt der Patentaktivitäten dar. Die Top 5 mainfränkischen Patentanmelder im Jahr 2021 waren: ZF Friedrichshafen AG, Schaeffler Technologies AG, Robert Bosch GmbH, Preh GmbH und Fresenius Medical Care Deutschland GmbH.
Die Innovationslandschaft in Mainfranken ist dynamisch, wie die jährliche „Top 10“-Technologiebewertung zeigt. Im Jahr 2021 erreichte die IPC-Unterklasse „Dynamoelektrische Maschinen“ (Teil der Klasse „Erzeugung, Umwandlung oder Verteilung elektrischer Energie“) den Spitzenplatz. Insgesamt sind jedoch die Technologien der IPC-Klasse „Maschinenelemente oder -einheiten“ am stärksten vertreten.
Trotz der beeindruckenden Innovationskraft zeigt sich Oliver Freitag, IHK-Bereichsleiter Innovation und Klima, besorgt, da viele kleine und mittelständische Unternehmen ihre Erfindungen nicht ausreichend durch Patente schützen. Gründe dafür seien hohe Kosten und die mögliche Offenlegung von Betriebsgeheimnissen. Die IHK unterstreiche jedoch die Bedeutung von Schutzrechten im Technologiewettbewerb und rät daher zu einem frühzeitigen Schutz von Erfindungen, einem effektiven Innovations- und Patentmanagement sowie zur Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen.
Bayern bleibt mit einem Anteil von 29 Prozent an allen neu erteilten Patenten in Deutschland ein führender Innovationsstandort, wie die Studie des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags (BIHK) zeigt. Es sei bemerkenswert, dass die Innovationskraft Bayerns etwa 70 Prozent über dem Erwartungswert liege, gemessen am Anteil des Freistaates an der bundesweiten Wirtschaftskraft, Bevölkerungszahl und Unternehmenszahl, so Freitag weiter. Insgesamt haben 2.360 bayerische Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Privatpersonen im Jahr 2021 erfolgreich 14.119 Patente registriert.