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Corona: Wie Uhl in Würzburg der Krise begegnet

Seit Wochen kulminieren die täglichen Nachrichten in immer neuen Hiobsbotschaften. Der Coronavirus breitet sich in Europa nahezu ungebremst aus - trotz umfangreicher Einschränkungen im täglichen Leben. Auch in Unterfranken! Wie sich in dieser Krise die Arbeitsbedingungen in einem Würzburger Metallbaubetrieb verändert haben, schildert Thomas Schneider, Geschäftsführer der UHL GmbH & Co. Stahlbau und Metallbau KG.

Würzburg.Noch gibt es bei UHL nur geringe Einschränkungen, was die Arbeit selbst betrifft. Geschäftsführung und Belegschaft des Familienunternehmens sind froh, dass sich innerhalb der Firma bisher niemand mit dem gefährlichen Erreger angesteckt hat. Unabhängig davon ist der Krankenstand der Jahreszeit entsprechend normal. Beschäftigte mit Grippe-Symptomen werden zum Arzt geschickt und gegebenenfalls auf den Coronavirus getestet. In der vergangenen Woche trat man schließlich mit dem Betriebsarzt in Kontakt, um notwendige und sinnvolle Maßnahmen zu besprechen und festzulegen.

 

Um einer Kontamination der Mitarbeiter vorzubeugen, weist die Geschäftsleitung die Belegschaft gezielt mit Aushängen und Info-Gesprächen auf konsequent einzuhaltende Hygienemaßnahmen hin. Desinfektionsmittel in den Sanitärbereichen zählten bereits vor der Corona-Krise zum Standard. Neuerdings bleiben Zwischen- oder Bürotüren offen, um die Türklinken "aus dem Spiel zu nehmen". Pausen wurden aufgesplittet, um Kontakt unter der Belegschaft zu minimieren. Zudem wurden die Personalduschen geschlossen, sodass auch dort ein unmittelbarer Kontakt vermieden werden kann. Per Anweisung wurden nicht notwendige Auswärtstermine sowie Vertreter- und Kundenbesuche bis auf weiteres untersagt.

 

Bereits 80 Prozent der Büro-Arbeitsplätze ins Homeoffice verlagert

Mitarbeiter, die Kontakt zu - unbestätigten - Corona-Verdachtsfällen hatten, wurden kurzfristig freigestellt bzw. arbeiten von zuhause aus. Als Vorsichtsmaßnahme hat die Geschäftsleitung mittlerweile 80 Prozent der Büro-Arbeitsplätze ins Homeoffice verlagert. Mit den Mitarbeitern wird bereits teilweise per Video-Chat kommuniziert. Wo dies nicht möglich ist, etwa in der Fertigung, der Montage oder der Serviceabteilung, wurden andere Regelungen eingeführt. So werden derzeit Überstunden abgebaut. In der Fertigung arbeitet der Betrieb sicherheitshalber in zwei Schichten, um für den Fall einer Ansteckung nicht die gesamte Abteilung in die Quarantäne schicken zu müssen.

 

Für diesen Fall steht die Geschäftsleitung in Kontakt mit dem Gesundheitsamt, um die dann notwendigen Schritte einzuleiten. Natürlich verfolgt man bei UHL die aktuelle Entwicklung insbesondere rund um Würzburg über Radio und Fernsehen, lokale Tageszeitungen sowie im Internet. Ausführliche Informationen, Handlungsempfehlungen und Unterstützung erhält das Unternehmen zudem durch den Fachverband Metall Bayern. "Wir treffen allerdings bereits Vorkehrungen, um für den Ernstfall bzw. weitere Eskalationsstufen vorbereitet zu sein", erklärt Thomas Schneider, einer der drei Geschäftsführer.

 

Wie sich die Pandemie auf das Unternehmen auswirken wird, vermag die Geschäftsleitung derzeit noch nicht einzuschätzen. "Die wirtschaftlichen Folgen sind Stand heute noch nicht bzw. sehr schwierig zu prognostizieren. Wir sind in unserem Handeln noch nicht groß eingeschränkt, was die Projektabwicklung angeht. Aber die organisatorischen Maßnahmen, die in den letzten Tagen geplant und umgesetzt werden mussten, kosten auch Zeit und damit Geld," meint Thomas Schneider.

 

Auch bei der Warenbeschaffung gibt es aktuell noch keine Engpässe. Allerdings kann sich dies laut Aussage von Lieferanten jederzeit kurzfristig ändern.

 

Jeder muss seinen Beitrag leisten!

Die UHL-Geschäftsleitung unterstützt mit den eingeführten Maßnahmen die Vorgaben und Empfehlungen der Regierung und will ihre Mitarbeiter dafür sensibilisieren. "Mir persönlich ist es ganz wichtig, dass wirklich jeder seinen Beitrag leistet," meint Thomas Schneider."Das sagen wir auch täglich der Belegschaft. Jeder noch so kleine Mosaikstein kann dazu beitragen, möglichst schnell wieder unser normales Leben zurückzubekommen. Zum Beispiel finde ich die sogenannten Hamsterkäufe eine Sauerei und ein im wahrsten Sinne des Wortes asoziales Verhalten, einfach höchst unsolidarisch, so wie es auch Bundeskanzlerin Merkel betitelt hat."

 

Schneider hofft darauf, dass sich sehr viel schneller als sonst ein Impfstoff oder ein Medikament finden lässt, da es sich um ein globales Problem handelt, und "dass wir schneller, als wir heute denken, wieder die Normalität zurückbekommen. Mein Wunsch wäre, dass wir die Situation spätestens in acht Wochen im Griff haben."