Wer den KlosterLaden im Kloster Maria Bildhausen betritt, riecht ab sofort den herrlichen Duft nach frisch gemahlenem Kaffee. Ab sofort gibt es in der Einrichtung des Dominikus-Ringeisen-Werks nicht nur Blumen, Kerzen und Haushaltswaren aus den Werkstätten für Menschen mit Behinderung sowie regionale Produkte der Dachmarke Rhön, sondern auch trendig in Szene gesetzte Rhöner Kaffee-Spezialitäten. Partner für das Inklusionsprojekt ist Unternehmer Rainer Bühner aus Brendlorenzen.
„Mit Rainer Bühner haben wir einen mutigen und offenen Partner für unsere Kloster-Werkstätten gefunden“, unterstrich Matthias Erlwein, Leiter der Werkstätten des Dominikus-Ringeisen-Werks, bei der feierlichen Eröffnung am 5. Mai. Anfangs habe der Kaffeekenner nur eine Person als Unterstützung für seine seit zwölf Jahren bestehende Kaffeeproduktion gesucht. Schnell entwickelte sich jedoch ein komplettes Inklusionsprojekt für den Familienbetrieb.
Sechs Klienten aus den Werkstätten von Maria Bildhausen sortieren und verpacken nun die handgepflückten Kaffeespezialitäten von Rainer Bühner. Zu finden ist die offene Kaffeerösterei in den Räumen der eigens umgebauten Metzgerei im KlosterLaden der Einrichtung. Hier helfen die Klienten auch mit und versenden den Kaffee.
Bei der feierlichen Eröffnung stellten sich die Klienten selbst vor. In jedem Satz spürte man die Begeisterung für ihr neues Wirkungsfeld. Sie hatten sich mit Erfolg auf die neuen Stellen beworben und sind nun sehr stolz, unter dem jungen Leiter und Heilerziehungspfleger Lukas Lippert ihrer neuen Aufgabe nachkommen zu dürfen.
Für Rainer Waldvogel, Gesamtleiter des Dominikus-Ringeisen-Werkes Region Unterfranken, geht so ein Herzenswunsch in Erfüllung. „Ich wünsche mir an oberster Stelle ein Wahlrecht für Menschen mit Behinderungen, wie sie ihr für sie so wichtiges berufliches Leben gestalten möchten“, erläuterte er bei der Eröffnung. Mit besonderer Freude erfüllt ihn, dass die Kaffeerösterei „nicht von oben gemanagt“ wurde, sondern aus persönlichem Engagement entstanden ist.
Auch Landrat Thomas Bold unterstrich, wie wertvoll dieses Inklusionsprojekt ist. Dies sei noch on top für die Produkte aus fairem Handel. Und Kaffeekenner Rainer Bühner scherzte: „Unser Kaffee kommt zwar aus Übersee, geröstet wird er jedoch mit guter Rhöner Luft.“ „Die Energie in diesem Raum reicht locker, um einen ganzen Sack Kaffee zu rösten“, griff Bold dieses Stichwort in seiner herzlichen und lockeren Ansprache auf.
Im Reigen der Grußworte unterstrich Karin Renner, Bezirksbeauftragte für Menschen mit Behinderungen in Unterfranken, dass mit der Kaffeerösterei ein weiterer Anziehungspunkt für den wundervollen Ort der Begegnung und des Miteinanders geschaffen sei.
Gemeindereferent Peter Schott segnete die neuen Räumlichkeiten des neuen Handwerksbetriebs mit einem Büschel Kaffeeblätter. Ein Kreuz aus Kaffeespelzen ist ein vielfältiges Symbol für die neue Wirkungsstätte des traditionellen Handwerksbetriebs. „Der Duft von Kaffee verbindet die Menschen auf der ganzen Welt“, unterstrich der Geistliche. Und dieser Duft sei nun auch im Kloster Maria Bildhausen eingezogen und lade ein, gemeinsam zu genießen und gemeinsam Zeit zu verbringen.
Im Anschluss an die Segensfeier verkosteten die Besucher die zahlreichen Kaffeesorten und sahen staunend der von Rainer Bühner launig moderierten Röstvorführung zu. Zur Stärkung gab es sogar Kaffeebratwurst und Desserts aus der braunen Bohne.
Kaffeeliebhaber können zu den Öffnungszeiten des KlosterLadens hautnah erleben wie der Kaffee sortiert und geröstet wird. Verkostet werden kann der leckere Kaffee natürlich auch gleich vor Ort oder auch im KlosterGasthof. Das Team der Kaffeerösterei freut sich auf zahlreiche Besucher.
INFO: Tel. 09766 81-524, www.bildhausen.de/klosterladen/Kaffeeroesterei