Schweinfurt: Verwurzelt der Mensch, der darauf vertraut, dass es wohl auf ihn ankommt, aber letztlich nicht von ihm abhängt*, so fasst Graziella Augelli-Pöppel ihre Gefühle nach 15 Jahren Klinikseelsorge im Leopoldina zusammen. Das Paar, das seit 2006 die Seelsorge im Krankenhaus maßgeblich mitgestaltet hat, verlässt im Sommer das Leo. Dabei gehen die beiden getrennte Wege: Während es Karl Pöppel nach Würzburg ins Ordinariat zieht, um sich dort einer neuen Aufgabe zu stellen, geht seine Ehefrau Graziella nach Bad Kissingen ins dortige Elisabeth-Krankenhaus und bleibt der Klinikseelsorge treu Bleiben werden dem Paar viele Erinnerungen und gemeinsame Erfahrungen aus ihrer Zeit in Schweinfurt. Eingesetzt waren sie in nahezu allen Bereichen der Krankenhausseelsorge und des Krankenhauses.
Darüber hinaus war Karl Pöppel auch als Lehrkraft in der Schule für Pflegeberufe engagiert und bot gleich seiner Frau zahlreiche Fortbildungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krankenhauses aus den Themenbereichen Psychohygiene, Sterben, Trauer und Tod an. Wenngleich die Kompetenzen der Seelsorger auch in anderen Bereichen, wie der Gestaltung von Gottesdiensten, gefragt waren, so war die Begleitung von Menschen und deren Angehörigen in Krisensituationen und am Ende des Lebens doch häufig der Schwerpunkeit. „Es war uns dabei immer wichtig, bei aller Professionalität vor allem menschlich nah zu sein und die Alltäglichkeit im Krankenhaus mit den Patienten zu teilen - ihnen zu helfen, nicht in ihrem Schicksal zu versinken, sowie ihnen Raum für Freude und Hoffnung zu geben.“
Im Rahmen einer kleinen Veranstaltung wurden die langjährigen Seelsorger am Montag, 12.07. verabschiedet. Geschäftsführer Jürgen Winter bedankte sich von Herzen für die erwiesenen Dienste, das Engagement und die Offenheit während der letzten 15 Jahre. „Tag und Nacht abrufbar Präsenz in Krisenfällen zu zeigen und dabei die notwendige Ruhe und Kraft zu spenden, ist eine fordernde Tätigkeit, der unser aller Respekt gebührt. Seien Sie sich dessen sicher und uns immer willkommene Gäste“, so Winter bei seinen Dankesworten.
Abschließend dankte Karl Pöppel, auch im Namen seiner Frau für die zwar herausfordernden, aber auch erkenntnisreichen Jahre im Leopoldina. „Hinter uns liegt eine intensive Lebensphase; wir hoffen sehr, den Ansprüchen der Patienten, ihrer Angehörigen und nicht zuletzt denen der Mitarbeiter des Leo gerecht geworden zu sein“. (*nach Psalm 1,3