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IHK informiert

Top 1: IHK unterstützt betroffene Unternehmen; Top 2: IHK bezieht Stellung zur geplanten Multifunktionsarena

Top 1: Problem Unternehmensnachfolge

Würzburg – In Bayern stehen bis zum Jahr 2021 knapp 30.000 Betriebe mit über 500.000 Mitarbeitern vor einem Generationenwechsel. Und auch in Mainfranken gewinnt das Thema immer mehr an Bedeutung. Nach Auswertung der IHK Würzburg-Schweinfurt sind bereits rund ein Viertel aller Unternehmer (23 Prozent) in Mainfranken über 60 Jahre alt, mehr als die Hälfte (55 Prozent) ist heute über 50 Jahre alt. Um dem Problem zu begegnen und Unternehmen zu unterstützen, bietet die IHK ab 17. September eine Workshopreihe „Generationswechsel“ an. Außerdem gibt es für Unternehmen ein Service-Paket zur Unternehmensnachfolge. Dazu gehören Informationsunterlagen und persönliche Beratung, geförderte Coaching-Programme und Finanzierungssprechtage. Auf der Webseite der IHK unter www.wuerzburg.ihk.de/nachfolge gibt es darüber hinaus einen kostenfreien digitalen Notfallkoffer, der dabei hilft, Vorkehrungen für eine ungeplante Übergabe, zum Beispiel durch Krankheit oder Tod, zu treffen.

 

Viele Herausforderungen bei der Betriebsübergabe

Der Großteil der geplanten Übergaben scheitere letztlich aber schon bereits daran, dass kein passender Nachfolger gefunden werde, sagt IHK-Bereichsleiter Dr. Sascha Genders. „Diese Entwicklung lässt mittelfristig viele Unternehmen in der Region verschwinden, kostet Arbeitsplätze und gefährdet letztlich den deutschen Mittelstand.“ Bei einer Projektion der demographischen Entwicklung, basierend auf aktuellen Bevölkerungsprognosen, wäre in Mainfranken bis 2035 mit einem Rückgang von aktiven Unternehmern um rund 9 Prozent im Vergleich zu 2017 zu rechnen. Grund hierfür ist ein Zuwachs der Altersgruppe „60 Jahre und älter“ von etwa 14 Prozent sowie eine Abnahme in der Altersgruppe „jünger als 60 Jahre“ um knapp 16 <link http: www.wuerzburg.ihk.de nachfolge>Prozent.

 

 

Top 2: Chance und Risiko für Würzburg

Würzburg – Eine gemeinsame Arbeitsgruppe aus Mitgliedern des Bezirksausschusses Würzburg, des Verkehrsausschusses und des Handels- und Dienstleistungsausschusses der IHK hat sich mit den Planungen für eine Multifunktionsarena in Würzburg befasst. „Grundsätzlich begrüßt die Unternehmerschaft das Vorhaben als wichtigen Baustein für die Entwicklung des Regionalzentrums Würzburg und der Regiopolregion Mainfranken“, erläutert Max-Martin W. Deinhard, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Würzburg-Schweinfurt und Geschäftsführer des IHK-Bezirksausschusses Würzburg. „Allerdings besteht die Befürchtung, dass das Vorhaben zu einer übermäßigen Belastung des lokalen Straßenverkehrs führt. Außerdem sollte das geplante Parkplatzangebot erheblich erweitert werden.“

 

„Weicher Standortfaktor“

Einig waren sich die Unternehmer, dass die Multifunktionsarena ein einzigartiges Vorhaben für Mainfranken ist und die Strahlkraft der Regiopolregion erhöht. Würzburg würde als Kultur- und Tourismusstandort gestärkt, wovon auch das Gast- und Beherbergungsgewerbe profitiere. Als „weicher Standortfaktor“ trage das Vorhaben zur Attraktivität der Wohn- und Arbeitsregion bei, leiste somit einen Beitrag im Wettbewerb um Fachkräfte und könne neue Besucher durch Messen und Veranstaltungen in die Stadt locken, heißt es in der IHK-Stellungnahme. „Positiv sehen die Unternehmer außerdem, dass die Arena auf einer innerstädtischen Brachfläche gebaut werden soll, es werden also keine Freiflächen im Außenbereich versiegelt“, hebt Deinhard einen weiteren Aspekt hervor.

 

Verkehrliche Erschließung muss überdacht werden

Obwohl die Unternehmer die Multifunktionsarena überwiegend befürworten, besteht aus ihrer Sicht in zentralen Punkten Nachbesserungsbedarf bei der Planung. Dies betreffe insbesondere die verkehrliche Erschließung des geplanten Standorts. Zwar ist eine Anbindung an das Straßenbahn- und Busnetz gegeben, allerdings sei fraglich, ob die heutigen ÖPNV-Kapazitäten dem hohen Besucherandrang bei Veranstaltungen genügen. Zudem befürchten die Unternehmensvertreter, dass sich die ohnehin angespannte Verkehrssituation ausgehend von der Schweinfurter Straße weiter verschärft. „Ansässige Unternehmer berichten bereits jetzt von einer starken Verkehrsbelastung, nicht nur während der „Rush Hour“. Ein Verkehrskollaps bei Events in der Multifunktionsarena muss unbedingt verhindert werden“, betont die IHK. Möglich wäre dies durch die Einrichtung von Park-&-Ride-Plätzen an allen Einfahrtsstraßen nach Würzburg sowie auf dem Gelände der ehemaligen Faulenbergkaserne mit entsprechend leistungsfähiger Anbindung über den öffentlichen Nahverkehr.

 

Nachholbedarf in der Parkraumplanung

Kritik üben die Unternehmer zudem am Parkraumgutachten. Dieses verweist auf 2.500 Parkplätze in der näheren Umgebung des Arenastandorts. Auf dem Gelände selbst soll ein Parkhaus mit lediglich 420 Stellplätzen errichtet werden – zu wenig, befinden die IHK-Ausschussmitglieder, denn diese Parkmöglichkeiten nehmen auch andere Besucher und Dauerparker in Anspruch. „Bei Konzerten mit bis zu 8.000 Besuchern wäre das Stellflächenangebot unzureichend. Die Unternehmer fordern daher, dass das Parkhaus größer dimensioniert wird. Außerdem braucht es ein intelligentes Parkleit- und Ampelsystem, um Such- beziehungsweise Stopp-and-Go-Verkehre einzudämmen. Schließlich ist die Stadt Würzburg aktuell ja auch bemüht, die Luftreinhaltung zu verbessern“, fasst Deinhard eine zentrale Forderung der IHK-Stellungnahme zusammen.

 

Als Träger öffentlicher Belange war die IHK Würzburg-Schweinfurt durch die Stadtverwaltung aufgerufen, die Sicht der Wirtschaft in den Planungsprozess einzubringen.

 

Information: Dr. Christian Seynstahl Tel. 0931 4194-314 E-Mail: christian.seynstahl@wuerzburg.ihk.de oder unter www.wuerzburg.ihk.de.