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Keine Branche vergessen!

Umfrage zeigt: Lockdown hat katastrophale Folgen auch für geöffnete Betriebe

Unterfranken –Eine aktuelle Umfrage des branchenübergreifend größten Mittelstandsverbandes in Bayern, dem Bund der Selbständigen – Gewerbeverband Bayern e.V. an der sich branchenübergreifend 1.197 Unternehmen innerhalb von 72 Stunden beteiligt haben, zeigt die derzeit katastrophale wirtschaftliche Lage deutlich:

 

Unternehmen die derzeit von einer Betriebsuntersagung betroffen sind hatten:

  • Im Monat Oktober (vor Lockdown light) 2020 im Vergleich zum Oktober 2019 einen Umsatzrückgang von 45,62 Prozent
  • Im Monat November 2020 im Vergleich zum November 2019 geht man von einem Umsatzrückgang von 76,69 Prozent aus.

 

Die Lage bewerten diese Unternehmen wie folgt:

  • 0,6 Prozent leicht
  • 17,3 Prozent mittel
  • 41,7 Prozent schwer
  • 40,4 Prozent existenzbedrohend

 

Unternehmen die von keiner Betriebsschließung AKTIV betroffen sind hatten:

  • Im Monat Oktober (vor Lockdown light) 2020 im Vergleich zum Oktober 2019 einen Umsatzrückgang von 31,81 Prozent
  • Im Monat November 2020 im Vergleich zum November 2019 geht man von einem Umsatzrückgang von 42,68 Prozent aus.

 

Die Lage bewerten diese Unternehmen wie folgt:

  • 13,8 Prozent leicht
  • 38,0 Prozent mittel
  • 30,3 Prozent schwer
  • 17,9 Prozent existenzbedrohend

 

Die wirtschaftliche Lage ist weiter erheblich angespannt. Unternehmen, die jetzt mit einer Betriebsuntersagung im Monat November geschlossen sind, sind bereits mit ganz erheblichen Umsatzrückgängen im Oktober (45,62 Prozent gegenüber Oktober 2019) in den „Lockdown light“ gestartet. In diesen geschlossenen Branchen erwartet man jetzt einen Umsatzrückgang im November von 76,69 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Ebenso besorgniserregend ist, dass über 80 Prozent dieser Unternehmen die wirtschaftliche Lage als „schwer“ oder „existenzbedrohend“ bewerten – ein schrilles Alarmsignal.

 

„Die Novemberhilfen (75 Prozent des Umsatzes aus 2019) müssen jetzt schnellsten fließen“, so Geschäftsführer Frank Bernard.„Es ist bezeichnend, dass man Unternehmen über Nacht schließen kann, aber erst heute das Antragsformular auf den Weg gebracht hat“, so Bernard weiter. „Hier jongliert man nicht nur mit der wirtschaftlichen Zukunft von Unternehmern, sondern auch mit der Psyche von Selbständigen, Unternehmern und Mitarbeitern!“ mahnt Bernard. Der finanzielle Ausgleich für Unternehmen darf für die Politik auch sicher nicht als Totschlagargument verstanden werden. Kein Selbständiger möchte am staatlichen Tropf hängen. Er ist auch deshalb Unternehmer geworden, um sein Glück selbst in die Hand zu nehmen und sein eigenes Geld zu erwirtschaften. Doch wenn der Staat eingreift, darf hier auch keine Branche vergessen werden. Unternehmen, die aktuell nicht direkt von dem „Lockdown light“ betroffen sind, hatten im Monat Oktober im Schnitt 69 Prozent Umsatz im Vergleich zum Vorjahr, also ebenfalls einen Rückgang von 31 Prozent. Auch hier wird sich die Lage im November erheblich, durch die Verlängerung des Lockdown für den Dezember noch drastischer, verschlechtern.

 

Unsere Umfrage zeigt, auch Unternehmen, die nicht einer Betriebsuntersagung unterliegen, werden nicht die 75 Prozent Umsatz aus dem Vorjahr erwirtschaften können. Der prognostizierte Rückgang liegt hier bei 42,68 Prozent. Wirtschaftshilfen greifen hier keine! Das liegt auch daran, dass bei nahezu allen wirtschaftlichen Hilfen Spätfolgen nicht berücksichtig werden. So muss zum Beispiel die Überbrückungshilfe endlich geändert und an Realitäten angepasst werden, da sich hier die Bemessungsgrundlage immer noch darauf beschränkt, dass man Umsatzrückgänge in den Monaten April bis August hatte. Die Hilfen müssen gesamtwirtschaftlich greifen, deshalb muss den vielen durch den Novemberlockdown indirekt betroffenen Unternehmen dringend geholfen werden!“