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Leben in einer grünen Umgebung!

Fassaden- und Dachbegrünungen als wärmedämmende, kühlende und klimafreundliche Gebäudekomponenten

Würzburg

Im Oktober 2021 fand die Auftaktveranstaltung für das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) geförderte Forschungsvorhaben U-green am ZAE Bayern in Würzburg statt. Im Rahmen des Projekts werden typische Fassaden- und Dachbegrünungen bauphysikalisch bewertet und standardisierte Messverfahren entwickelt um Bauwerksbegrünungen bei der energetischen Auslegung von Gebäuden berücksichtigen zu können.

 

In städtischen Gebieten verstärken sich klimatische Effekte, die aus einem hohen Bebauungs- bzw. Versiegelungsgrad resultieren. Dies stellt besonders für die Menschen und das Ökosystem im städtischen Umfeld eine besondere Belastung dar.

 

Gebäudebegrünungen haben das Potenzial, mehrere Funktionen gleichzeitig zu erfüllen, wie z.B. die Verbesserung des Dämmwertes der Gebäudehülle, Verringerung der sommerlichen Überhitzung, die Verbesserung des Wohnumfeldes (Mikroklima), Lärmschutz, Biodiversitätssteigerung, CO2-Abbau und Sauerstoffproduktion. Zudem können Dachbegrünungen, je nach Aufbau, Niederschlag aufnehmen, speichern und helfen dadurch, das Risiko für Überflutungsschäden bei Starkregenereignissen zu vermindern. Das ZAE Bayern hat frühzeitig begonnen an Begrünungssystemen in Verbindung mit innovativer Fassadentechnik zu forschen. Aus diesen Vorarbeiten ist das Projekt U-green entstanden. Das Projekt wird im Auftrag der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS) vom ZAE Bayern unter Beteiligung weiterer Projektpartner koordiniert und durchgeführt. Handelsübliche Fassaden- und Dachbegrünungssysteme werden in Klassen systematisiert und anschließend bauchphysikalisch und thermisch charakterisiert. Dadurch wird die Möglichkeit eröffnet, Wärmedämmwirkung und Verdunstungsleistung von Begrünungskomponenten und -systemen zuverlässig zu bestimmen.

Ergänzend wird ein Softwaretool entwickelt das zukünftig die bauphysikalische Bewertung von Fassadensystemen für Fachplaner vereinfachen soll. Zudem ist der Aufbau einer frei zugänglichen Datenbank mit den Projektergebnissen geplant.

 

Das interdisziplinäre Projektteam setzt sich aus Wissenschaftler:innen, Ingenieur:innen und (Landschafts-)Architekt:innen der FHWS und beteiligten Projektpartnern ZAE Bayern, TU Berlin, Landesanstalt für Wein- und Gartenbau, BuGG Bundesverband GebäudeGrün e.V.  und der Bayerischen Architektenkammer zusammen. Das Projekt ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg bis 2050 einen klimaneutralen Gebäudebestand zu erreichen.

 

Abb.: Thermografieaufnahme (rechts) am Südhaus der Klimaforschungsstation, ZAE Bayern in Würzburg. @ZAE Bayern