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Modernisierung des Heizkraftwerks an der Friedensbrücke

Modernisierung und Speicher – unser Beitrag zur Energiewende

Würzburg  Das Heizkraftwerk an der Friedensbrücke wird derzeit umfangreich modernisiert. Dies stellt einen weiteren Meilenstein zur Reduzierung von CO2-Emissionen und damit zum Klimaschutz in Würzburg dar. Auffälligster Bestandteil des Projektes wird die Integration eines modernen Heißwasserspeichers in das Gebäude sein, der zu noch mehr Flexibilität des Kraftwerks beitragen soll. Am 15.04.2020 erfolgte als weiterer Meilenstein im Projekt die erste Schwermontage mit der Anlieferung und Montage eines Notstromaggregates.

 

Das Heizkraftwerk an der Friedensbrücke übernimmt bei der Integration der erneuerbaren Energien in Würzburg und der Region eine wichtige Aufgabe: Die hocheffizienten Gas- und Dampfturbinen-Anlagen, die nach dem umweltfreundlichen Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung arbeiten, leisten seit vielen Jahren einen wichtigen Betrag zur Reduzierung von CO2-Emissionen. Bis 2021 steht eine umfassende Modernisierung der Turbinen- und Kesselanlagen sowie der Einbau eines großen Wärmespeichers im Kraftwerk an. Geplant ist dabei unter anderem eine Modernisierung der Gasturbine GT I, der Einbau einer Entnahme-Gegendruck-Dampfturbine sowie die Integration des Wärmespeichers, mit dem sich Fernwärme zwischenspeichern lässt.

 

Als weiterer Meilenstein im Projekt erfolgte am 15.4.2020 die erste Schwermontage im Projekt mit der Anlieferung und Montage des Notstromaggregates. Das Notstromaggregat besteht aus einem Dieselmotor mit einer Leistung von 3000 kW oder 4080 PS und ist 22 Tonnen schwer. Das 6,30 Meter lange, 2,40 Meter hohe und 1,3 Meter breite Aggregat wurde auf dem Fundament der ehemaligen Turbine TS I aufgestellt. Das Fundament ist ausreichend dimensioniert und erfährt dadurch eine neue Verwendung.

 

Das Notstromaggregat ist vergleichbar mit einem Anlasser beim Auto und ermöglicht zukünftig die „Schwarzstartfähigkeit“ des Heizkraftwerks. Das heißt, bei einem flächendeckenden Stromausfall ist das Heizkraftwerk in der Lage, selbständig die Turbinen- und Kesselanlagen zu starten und die Strom- und Wärmeproduktion zu sichern.

 

Als nächste Montagemaßnahmen folgt der Beginn der Bauarbeiten am Speicher ab Mitte Mai sowie die Lieferung und Montage der neuen Dampfturbine Mitte Juni.

Auch während der Coronakrise wird die Baustelle unter strengen Vorkehrungen zum Gesundheitsschutz der eigenen Mitarbeiter und Monteure fortgeführt. Zur Sicherstellung der Energieversorgung für den nächsten Winter und darüber hinaus.

 

Informationen zur Baumaßnahme:

In den Jahren 2010/11 wurde damit begonnen, das Würzburger Fernwärmenetz von Dampf auf Heißwasser umzustellen. Durch die weitere Umstellung verbessert sich der Wirkungsgrad des HKWs weiter, was nun den Einbau eines Wärmespeichers erfordert. Dieser wird eine Höhe von 45 Metern sowie einem Durchmesser von 10 Metern einnehmen. Anders als in anderen Städten, wo solche Speicher außerhalb des Kraftwerks aufgestellt werden, bietet das Würzburger Heizkraftwerk die Möglichkeit, den Wärmespeicher im Inneren des Gebäudes zu integrieren und damit auch die städtebaulichen Anforderungen zu erfüllen.

 

 

Mit der jetzigen Modernisierung folgt die WVV der Entwicklung der energiepolitischen Rahmenbedingungen. Neben einer weiteren Senkung der CO2-Emissionen wird das Heizkraftwerk von einer Steigerung des Nutzungsgrads um rund fünf Prozent profitieren. Die Flexibilität des Kraftwerks nimmt damit noch einmal deutlich zu. Der Betrieb der Anlagen kann sich so noch stärker am Strommarkt orientieren und gleichzeitig den Wärmebedarf decken. Der Speicher wird nahezu einmal pro Tag be- und entladen und führt dazu, dass trotz Energieerzeugung nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung die Produktion von Fernwärme unabhängig vom Wärmebedarf erfolgt. „Der Betrieb der Anlagen kann sich somit noch stärker am Strommarkt orientieren und gleichzeitig den Wärmebedarf decken. Der Speicher entkoppelt KraftWärme-Kopplung“, so HKW-Geschäftsführer Armin Lewetz.

 

Bereits im vergangenen Sommer wurden die Anlagenkomponenten des alten Kohlekessels, der seit 2004 „überflüssig“ geworden war, demontiert, um Platz für den neuen Wärmespeicher zu machen. Die Arbeiten am Speicherfundament sind aktuell laufend, die Speicherkomponenten werden im Mai 2020 geliefert und eingebaut. Die abschließende Fertigstellung der Fassaden- und Verkleidungsarbeiten ist für Frühjahr 2021 vorgesehen. Die Investitionen für die Modernisierung des HKW belaufen sich auf 41 Millionen Euro.