- Würzburg -
Sicher wird sich manche/r Passant/in fragen, was es mit dem „UFO“ auf sich hat, das am 15. März am Haken eines Schwerlastkrans über dem Heizkraftwerk an der Friedensbrücke schwebt. Des Rätsels Lösung: Bei der schwebenden Untertasse handelt es sich um die 22 Tonnen schwere Wartungsbühne aus Stahl, die ihren Platz auf dem Energiespeicher finden soll.
Die Plattform dient vor allem dazu, die Zugänglichkeit zu Sicherheitsventilen und Messeinrichtungen des Speichers zu ermöglichen. Der Durchmesser der Bühne beträgt 12 Meter. Damit wird sie einige Meter über den Speicherrand hinausragen. Der Grund hierfür ist, dass rund um den Wärmespeicher eine Wendeltreppe angebracht wird, die anschließend mit einer Stahlblech-Fassade verkleidet wird.
Die knapp 80 Quadratmeter große begehbare Wartungsbühne bietet dabei eine atemberaubende Aussicht auf ein paar der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Würzburgs.
Der Wärmespeicher im HKW
Das Heizkraftwerk an der Friedensbrücke wird derzeit umfangreich modernisiert. Dies
stellt einen weiteren Meilenstein zur Reduzierung von CO2-Emissionen und damit zum
Klimaschutz in Würzburg dar.
Durch den Einsatz des Wärmespeichers kann die Fernwärme-Heißwasserproduktion von der Stromproduktion entkoppelt werden und unabhängig vom aktuellen Wärmebedarf erfolgen.
Er ist als Druckspeicher ausgelegt und besteht aus 13 Ringen, die eine Höhe von je 2,8 Metern und einen Durchmesser von 10,3 Meter aufweisen. Er besitzt ein Fassungsvermögen von 2.869 Kubikmetern mit einem Wärmeinhalt von 175.000 kWh und hat ein Leergewicht von 549 Tonnen. Befüllt mit 130 Grad heißem Wasser wiegt er inklusive der begehbaren Dachplattform und Wendeltreppe stolze 3.437 Tonnen.
Durch den Einsatz eines Wärmespeichers wird die Betriebsweise der Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen dahingehend flexibilisiert und optimiert, dass sich diese bei gleichzeitiger Abdeckung der anstehenden Fernwärme-Netzlast stärker am Strommarkt orientieren kann. Das ist ein wesentlicher Vorteil eines Wärmespeichers, da die Stromverbrauchspitzen nicht zeitgleich mit den Wärmeverbrauchspitzen zusammenfallen.