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Nach 200 Tagen „im Amt“: Auszubildende am Landratsamt erzählen von ihrem Berufsalltag

Langweiliger Bürojob? Fehlanzeige. Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger aus den Bereichen IT, Verwaltung und Kreisbauhof geben Einblicke in ihren abwechslungsreichen Alltag

Landkreis Schweinfurt.  Warum entscheiden sich junge Menschen für einen Job im Öffentlichen Dienst? Die Antworten auf diese Frage fallen ganz unterschiedlich aus – und sind durchaus überraschend.

Im vergangenen Herbst haben zwölf junge Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger am Landratsamt Schweinfurt mit ihrer Ausbildung bzw. ihrem dualen Studium begonnen. Drei von ihnen berichten nach „200 Tagen im Amt“, wie es ihnen gefällt.

 

Alisa Dütsch ist 21 Jahre alt und eine von drei Beamtenanwärter/-innen, die im September 2022 in den zweijährigen Vorbereitungsdienst zur Verwaltungswirtin gestartet ist.
Viele fragen sich jetzt: Was versteht man eigentlich unter einer Anwärterin bzw. einem Anwärter? Der Begriff ist ein anderes Wort für Auszubildende/r, die bzw. der entweder als Beamtin oder Beamter auf Widerruf bei einer Behörde eingestellt ist. Nach dem Vorbereitungsdienst ist Alisa zunächst für zwei Jahre Beamtin auf Probe und wird danach bei Vorliegen aller Voraussetzungen auf Lebenszeit ernannt. Während ihrer Ausbildung lernt sie das Landratsamt intensiv kennen und unterstützt Kolleginnen und Kollegen in vielen verschiedenen Bereichen.

 

„Mir gefällt vor allem die Vielfalt der Aufgaben. In der Verwaltungsschule in Würzburg lerne ich die theoretischen Grundlagen und hier vor Ort kann ich mein Wissen direkt umsetzen. Dieser Wechsel macht die Ausbildung sehr spannend“, erzählt Alisa.

 

Wertschätzung und Respekt im Team

Nach ihrem Abitur hat sie sich zuerst im Finanzamt versucht, aber schnell gemerkt, dass Zahlen nicht ihre Leidenschaft sind. Beim Landratsamt Schweinfurt hat sie sich initiativ beworben. Langweiliger Bürojob? Mit diesem Vorurteil ist sie gerade in ihrem Freundeskreis häufiger konfrontiert.

„Ich habe mich ganz bewusst für eine Ausbildung am Landratsamt Schweinfurt entschieden. Dahinter steckt viel mehr, als die Meisten denken. Die Themen sind vielfältig und wir jungen Berufseinsteiger werden von Beginn an ernstgenommen und wertgeschätzt. Das ist mir sehr wichtig.“

Überrascht hat sie, wie viele junge Kolleginnen und Kollegen sie hat. Insgesamt ist es eine gute Mischung im Team, die den Spaß an der Arbeit ausmacht.

 

Ortswechsel. Nicht nur am Landratsamt in Schweinfurt findet der Ausbildungsbetrieb statt, angehende Straßenwärter begegnet man in der Regel am Kreisbauhof in Niederwerrn. Nico Zimmermann ist einer von derzeit zwei Auszubildenden, die für ihren praktischen Teil der Ausbildung das Team von Bauhofleiter Norbert Müller unterstützen.

 

„Jeder Tag ist wie ein Ü-Ei“

Nico ist 16 Jahre alt und wusste schon früh, dass für ihn später nur ein handwerklicher Beruf in Frage kommen würde. Dass es am Ende eine Ausbildung am Landratsamt wurde, hätte er nach seinem Schulabschluss nicht gedacht. Ein Bekannter brachte ihn auf die Idee.

„Hier ist fast jeder Tag wie ein Ü-Ei. Auf uns wartet immer eine neue Aufgabe, das ist super. An einem Tag sind wir unterwegs, um Baustellen abzusichern, die Woche drauf helfen wir unseren Gärtnern bei der Grünpflege und später sind wir beim Betonbau oder Asphaltieren dabei.“

 

Nicht nur die abwechslungsreiche Tätigkeit macht ihm Freude, auch im Team fühlt er sich sehr wohl und erhält die Wertschätzung für seine Leistung.

Genau wie Alisa ist Nico in bestimmten Wochen für den theoretischen Teil seiner Ausbildung an der Berufsschule in Würzburg. Die Themen „Verkehrssicherheit“, „Beton-und Mauerbau“ oder „Holzbau“ stehen genauso auf dem Stundenplan wie die „klassischen“ Schulfächer. Zwischen Theorie und Praxis warten immer wieder auch besondere Auszubildenden-Projekte auf die angehenden Straßenwärter. Kürzlich waren sie beim Bau einer neuen Sandsteinmauer vor der Filialkirche „St. Wendelin“ in Düttingsfeld eingebunden.

 

Für Nico war es genau die richtige Entscheidung, die Ausbildung zum Straßenwärter am Bauhof des Landkreises Schweinfurt zu machen. Wer handwerklich begabt ist, offen an neue Aufgaben herangeht und kein Problem damit hat, entschlossen zu handeln - gerade wenn es schnell gehen muss - ist für diese Ausbildung auf jeden Fall geeignet – so Nicos Fazit.

 

Kostenfreie Unterkunft während des dualen Studiums „Diplom-Verwaltungsinformatiker/-in“

Zurück ins Landratsamt. Genauer gesagt in die Zweigstelle in der Georg-Schäfer-Straße zum Arbeitsbereich IT. Mit Luca Oschütz startete 2022 das duale Studium zum Diplom-Verwaltungsinformatiker erstmalig am Landratsamt – dass er mal in einer Behörde arbeiten würde, hätte auch Luca nach seinem Abschluss am Walther-Rathenau-Gymnasium nicht gedacht.

 

„Es war für mich am Anfang erstmal eine komische Vorstellung im Öffentlichen Dienst zu arbeiten. Jetzt, da ich Teil des Landratsamts bin, würde ich das Studium auf jeden Fall weiterempfehlen.“

 

Luca ist letztlich über seine Schule auf das duale Studium gestoßen und hat sich beworben, denn auch er wusste früh, ein Job im Bereich Informatik soll es auf jeden Fall werden.

Heute ist er glücklich über seine Entscheidung.

 

„Oft sieht man gar nicht die Vorteile, die mit einem Job im Öffentlichen Dienst verbunden sind, zum Beispiel flexible Arbeitszeiten, Weiterbildungsmöglichkeiten oder auch Sportkurse während der Pausen.“

 

Genauso wie Alisa, durchläuft auch Luca die dreijährige Studienzeit als Beamtenanwärter. Eine Besonderheit: Das Studium verbringt er an zwei Hochschulen in Hof, die direkt nebeneinander liegen. An der Hochschule für den Öffentlichen Dienst lernt er alles Wissenswertes rund um die Verwaltung und an der Hochschule für angewandte Wissenschaften lernt er das weite Spektrum der Informatik kennen. „Diese Mischung ist wirklich toll. Die Inhalte sind vielfältig und reichen von 3D-Druck, Programmiersprachen bis zur Organisation einer Verwaltung.“ In Hof erhält Luca für die Zeit an der Hochschule sogar eine kostenfreie Unterkunft und einen Laptop.

Lucas Fazit nach der ersten Praxis-Phase in der IT-Abteilung fiel positiv aus: „Ich wurde super im Team aufgenommen und kann vieles direkt selbst ausprobieren, zum Beispiel an einem Server, der losgelöst ist vom Live-Betrieb des Landratsamts. Dadurch kann ich die Prozesse in der Praxis besser verstehen.“

 

Aktuelle Ausbildungsangebote oder Fragen zur Ausbildung und zum Studium

Aktuelle Ausbildungsangebote für die Ausbildung zum/zur Verwaltungsfachangestellte/n und zum/zur Fachinformatiker/-in für Systemintegration für den Ausbildungsbeginn im September 2024 finden Interessierte voraussichtlich Anfang Juni über die Website des Landratsamts unter www.landkreis-schweinfurt.de/karriere.

Wer gerade vor dem Schulabschluss steht oder allgemeine Fragen hat rund um die Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten am Landratsamt Schweinfurt, kann sich gerne an Ausbildungsbeauftragten Fabian Kamm oder Laura Unsleber wenden, telefonisch unter 09721-55-279 bzw. 09721/55-680 oder per E-Mail an ausbildung(at)lrasw.de.

Bilder: Die drei Berufseinsteiger/-innen Luca, Alisa und Nico sind mit ihrer Entscheidung, am Landratsamt Schweinfurt ihre Ausbildung zu beginnen, sehr zufrieden. Fotos: Melina Bosbach/Landratsamt Schweinfurt