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Schlechte Stimmung bei MIWE

Die Beschäftigten hoffen auf einen Tarifvertrag

Würzburg --- In den laufenden Tarifverhandlungen zwischen der IG Metall Würzburg und dem Backmaschinenbauer MIWE mit Sitz im unterfränkischen Arnstein zeichnet sich eine angespannte Situation ab. Nach zwei Verhandlungsterminen im Dezember und Anfang Januar steht ein Angebot des Arbeitgebers im Fokus, das eine Inflationsausgleichsprämie von jeweils 300 Euro in den Monaten April, Juli und Oktober 2024, das mit Zielzahlen verbunden ist, vorsieht. "Das ist für uns keine Option", sagt Norbert Zirnsak, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Würzburg und Verhandlungsführer der IG Metall bei MIWE.

Eine weitere kontroverse Bedingung des Arbeitgebers ist zusätzlich mit diesem Angebot verknüpft. Die IG Metall soll auf die unerfüllten Lohnzusagen aus dem Jahr 2023 verzichten. Einzelgespräche im Betrieb, die derzeit stattfinden, beinhalten nach Angaben der IG Metall eine unmissverständliche Drohung: Wer Lohnzusagen aus 2023 einfordert, wird als verantwortlich für möglichen Arbeitsplatzabbau betrachtet. "Diese Taktik des Arbeitgebers führt zu Verunsicherung unter den Kollegen, die sich nun die Frage stellen, ob weitere Entlassungen drohen", sagt Norbert Zirnsak.

Die IG Metall beharrt dennoch darauf, dass die Gesamtzusage aus dem Jahr 2023 erfüllt werden muss. "Die Bereitschaft zur Lösungsfindung ist vorhanden. Es muss jedoch ein akzeptables Lohnangebot des Arbeitgebers auf den Tisch. Die Tarifkommission appelliert an den Arbeitgeber, mehr Ernsthaftigkeit in die Verhandlungen zu bringen", sagt der Betriebsratsvorsitzende bei MIWE, Gürcan Erdinc.

Bisher blieb der Arbeitgeber bei den Zahlungsaufforderungen der IG Metall unbeirrt. Die in 2023 gemachte Gesamtzusage, die Löhne anzuheben, kommt MIWE nicht nach. Eine schriftliche Ablehnung seitens des Arbeitgebers stehe aber aus, schreibt die IG Metall in einer Pressemitteilung. Sollte diese nicht erfolgen, behalten sich die Mitglieder der IG Metall vor, den tatsächlichen Zeitpunkt einer Klageeinreichung selbst zu bestimmen, heißt es bei der IG Metall.

Die Zukunft der Tarifverhandlungen zwischen der IG Metall Würzburg und MIWE bleibt vorerst also ungewiss, "während die Beschäftigten auf eine ernsthafte und faire Einigung hoffen", meint Gürcan Erdinc.
Bildunterschrift: Die MIWE Belegschaft kämpft um einen Tarifvertrag (Archivfoto Warnstreik bei MWE vom 07.11.2023) Bildnachweis: Kathrin Schäfer IG Metall Würzburg

Bildunterschrift: Die MIWE Belegschaft kämpft um einen Tarifvertrag (Archivfoto Warnstreik bei MWE vom 07.11.2023) Bildnachweis: Kathrin Schäfer IG Metall Würzburg