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Würzburg für einen Tag Mittelpunkt der Telekommunikationsbranche

Die Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV) lud im November gemeinsam mit ihren Partnern M-net Telekommunikations GmbH und der Firma „The Cloud“ zum Arbeitskreistag des Bundesverbandes Glasfaseranschluss BUGLAS in Würzburg ein.

Würzburg Die Stadtwerke Würzburg AG, Tochter der WVV, baut seit inzwischen 25 Jahren Glasfasernetze in Würzburg und bietet mit Partnern, wie der M-net Telekommunikations GmbH aus München, für Gewerbekunden und Privatkunden schnelles Internet an. Deshalb ist die WVV Mitglied im Bundesverband Glasfaseranschluss BUGLAS und bringt seine Erfahrungen in den Verband mit ein. Umgekehrt hilft der Verband im Bereich Interessenvertretung und Branchenaustausch. Eine ständige Vertretung in Berlin sorgt für den kontinuierlichen Austausch der Mitgliederinteressen gegenüber der Politik. Vor diesem Hintergrund war die WVV im vergangenen Jahr Gastgeber des Arbeitskreistages und konnte rund 80 Teilnehmende aus ganz Deutschland in Würzburg empfangen. Besonders BUGLAS-Geschäftsführer Wolfgang Heer freute sich nach der langen Durststrecke fehlender Präsenzveranstaltungen, seine Mitglieder in Würzburg persönlich zu begrüßen.

 

Der Bundesverband Glasfaseranschluss BUGLAS, gegründet 2009, vertritt mehr als 160 Unternehmen, die in Deutschland den Ausbau von Glasfasernetzen (Fiber to the Building/Home, FttB/H) maßgeblich vorantreiben. Dazu zählen ausbauende Unternehmen, Netzbetreiber und Ausrüster. Die Mitgliedsunternehmen versorgen über 70 Prozent aller Glasfaserkunden in Deutschland mit nachhaltiger digitaler Infrastruktur. BUGLAS setzt sich für einen flächendeckenden Ausbau von Glasfasernetzen ein und spricht sich für investitionsfreundliche Rahmenbedingungen aus, in denen FttB/H-Geschäftsmodelle erfolgreich realisiert werden können.

 

Inhaltlich standen für den Arbeitskreis Themen wie „Netzebene 4 Inhouse-Ausstattung“ mit Glasfaser in den Gebäuden der Zukunft auf der Tagesordnung. Zudem beschäftigte ein weiterer und seit geraumer Zeit wichtiger Punkt die Teilnehmenden: der Überbau von bereits gebauten Glasfasernetzen in den Städten und Gemeinden, vor allem unter den Aspekten der Nachhaltigkeit und der Verschwendung von Ressourcen.

Schon rund 80 Prozent der im BUGLAS organisierten Unternehmen bieten Dritten bereits einen Zugang zu ihren Glasfasernetzen an oder wollen dies bei entsprechender Nachfrage tun. Für den Glasfaserverband ist Open Access, also ein offener Zugang für jeden Anbieter, die einzig nachhaltige und ressourcenschonende Art des Wettbewerbs. Open Access sorgt für höhere Netzauslastung bei den Infrastrukturerrichtern, bietet dem Dienstewettbewerb die bestmögliche Netzinfrastruktur und den Endkundinnen und -kunden ein Maximum an Wahlfreiheit. Zudem kann Open Access den volkswirtschaftlich in der Regel nicht sinnvollen Überbau bestehender Netze mit allen damit verbundenen Nachteilen vermeiden. So müssen nicht mehrfach Gräben ausgehoben oder Straßen aufgerissen werden, was auch angesichts des Mangels an Personal und Ressourcen nicht sinnvoll ist. Umwelt, Bürgerinnen und Bürger werden geschont, Baulärm und andere Immissionen vermieden oder auf das notwendige Minimum beschränkt. Die Öffnung eines Netzes anstatt des Baus mehrerer Netze spart Energie, vor allem vor dem Hintergrund der aktuellen Energiekrise. Für Investoren werden mit marktverhandeltem Open Access gleich mehrere positive Signale ausgesendet: Das eingesetzte Kapital kann sich durch die Erhöhung der Netzauslastung nicht nur schneller amortisieren, es droht auch keine Entwertung der Investition.

 

Bei den Stadtwerken Würzburg wird dieses Modell ebenfalls schon seit vielen Jahren in der Praxis umgesetzt. Alle regionalen und ein großer Teil der überregionalen Telekommunikationsunternehmen, wie auch M-net, nutzen bereits die vorhandene Glasfaserinfrastruktur der WVV. Dadurch können im Gewerbekundensegment viele Unternehmen von der Vielfalt der Anbieter profitieren. Auch Privatkundinnen und -kunden haben durch die Anbieterwahl einen Vorteil. Zusätzlich wird das Netz auch für den 5G-Ausbau von Mobilfunkanbietern genutzt.

 

Leider werden aber auch in Würzburg aktuell vorhandene Glasfasernetze überbaut. Die Teilnehmenden des Arbeitskreistages waren sich über die politische Interessenvertretung einig und erteilten dem Geschäftsführer vom BUGLAS den Auftrag, weitere Aufklärungsarbeit in der Politik zu leisten, insbesondere beim zuständigen Bundesminister für Digitales und Verkehr Dr. Wissing. Damit soll für die Zukunft das Modell Open Access weiter gefestigt werden: Die gemeinsame Nutzung der bestehenden Glasfasernetze in Form von FttB/H. Vor allem dann, wenn es ökonomisch und technisch möglich ist und der weitere Glasfaserausbau in den tatsächlich unterversorgten Gebieten vorangeht. Zwar ist im Infrastrukturwettbewerb grundsätzlich ein Überbau zulässig, gleichzeitig stellt sich allerdings bei knappen Ressourcen und im Sinne der Nachhaltigkeit die Frage der Sinnhaftigkeit, verfügbare Open Access Netze nicht zu nutzen.

 

Jürgen Roos, verantwortlich für den Glasfaserausbau bei den Stadtwerken Würzburg, zeigte sich mit den Ergebnissen des Tages sehr zufrieden und bedankte sich für die gute Zusammenarbeit mit dem Verband und seinem Team – insbesondere dem Geschäftsführer Wolfgang Heer und Laura Hasse, die in Berlin für die Kommunikation in die Politik zuständig ist und den Geschäftsführer erfolgreich unterstützt.

Foto 1: Jürgen Roos und Nelson Killius (Vorstandsmitglied Buglas und Sprecher der Geschäftsführung, M-net Telekommunikations GmbH). Bild: Bernd Hammer.

Foto 2: Wolfgang Heer Geschäftsführer Buglas im Gespräch mit Bundesminister Dr. Wissing. Foto: BUGLAS