Soziale Netzwerke

  

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1. Mai 2018

Der Internationale Tag der Arbeit, der 1. Mai in Unterfranken

Vielfalt. Gerechtigkeit. Solidarität. Das diesjährige DGB- Motto des 1.Mai skizziert elementare gewerkschaftliche Anliegen kurz und knapp, plakativ. Zwei Begriffen hätten eine inhaltliche Konkretisierung gut getan: „Soziale Gerechtigkeit. Internationale Solidarität.“

 

Dem DGB geht es nicht um irgendeine Gerechtigkeit, die jeder nach seinem Gusto definiert. Uns geht es um soziale Gerechtigkeit. Damit meinen wir eine Gesellschaft, die den gemeinsam erwirtschafteten Reichtum dazu nutzt, alle teilhaben zu lassen. Eine Gesellschaft, in der Chancengleichheit besteht, für wenig Begüterte ebenso wie für Begüterte, für Frauen wie für Männer, für Zugereiste wie für Einheimische. Eine Gesellschaft, in der Krankheit, Arbeitslosigkeit und Alter sozial so abgesichert sind, dass der Lebensstandard gehalten werden kann, wenn die Lebensumstände die sozialen Sicherungssysteme aktivieren.

 

Die Geschichte der Gewerkschaftsbewegung war immer eine Internationale. Der Gedanke ist dabei so einfach wie zutreffend, so traditionell wie aktuell. Internationale Solidarität meint, dass den deutschen, türkischen, amerikanischen oder indischen Industriearbeiter (oder Bauarbeiter, oder Krankenpflegerin, oder Verwaltungsangestellten) in ihren Lebens- und Arbeitsumständen mehr miteinander verbindet, als mit den Kapitaleignern der Unternehmen, in denen sie arbeiten. Aus dieser Erkenntnis erwächst der gewerkschaftliche Anspruch, sich im Bedarfsfall über nationale Grenzen hinweg gegenseitigen politisch zu unterstützen. Heutzutage geht es auch darum, sich von Konzernen bei Standortentscheidungen nicht gegenseitig ausspielen oder erpressen zu lassen.

 

Mit dem Begriff Vielfalt im 1. Mai- Motto 2018 greift der DGB das Thema Zuwanderung auf. Aus der eigenen Geschichte heraus wissen die Gewerkschaften um die Bedeutung des Grundrechts auf Asyl. Zig tausende Gewerkschafter wurden im Nazi- Deutschland ihrer Gesinnung wegen inhaftiert, gefoltert und ermordet. Diese Erfahrung bedingt eine humanistische Haltung gegenüber Geflüchteten und öffnet den Blick für die Vorteile eines vielfältigen Miteinanders. Dieses Miteinander wird in den Unternehmen gelebt, wo oftmals dutzende Nationalitäten diskriminierungsfrei und deshalb erfolgreich zusammenarbeiten. Gleichwohl wissen wir um die Herausforderungen, die Integration beiden Seiten abverlangt.