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150 statt 5.000 Impfdosen BioNTech: Drastische Kürzung von Impfstoff gefährdet Impfstrategie in Stadt und Landkreis Würzburg

Impfangebote können nicht wie geplant ausgeweitet werden

STADT UND LANDKREIS WÜRZBURG

 

Die erst am Freitagmorgen mitgeteilten Impfstoffkürzungen gefährden die Anstrengungen von Stadt und Landkreis Würzburg, die Impfkapazitäten ab 29. November 2021 signifikant zu steigern. Aus diesem Grund war es auch nicht möglich – wie geplant – am Freitagmorgen wieder Termine für Bürgerinnen und Bürger freizugeben. Der beauftragte Dienstleister für Impfangebote in Stadt und Landkreis bestellte für kommende Woche 3.000 Impfdosen des Vakzins von BioNTech. Zugesagt wurden lediglich 150 Dosen. Über die Gründe für die Kürzungen waren Stadt und Landkreis Würzburg von Seiten der Staatsregierung bis Freitagnachmittag nicht informiert worden.

 

Unverständnis im Landratsamt und Rathaus

„Die Kürzung ist ein Rückschlag für den Impfturbo, den wir ab der kommenden Woche mit großer Anstrengung aller Beteiligten – inklusive ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer – umgesetzt hätten", zeigt sich Landrat Thomas Eberth schockiert. Bereits ab Montag, 29. November 2021, sollten die Impfkapazitäten an verschiedenen Standorten deutlich vorangebracht werden.

 

„Diese plötzliche Kürzung der Impfstoffmenge stellt alles in Frage, was gefordert und auch geplant war. Das sorgt in der Bevölkerung für Unverständnis und für Ärger, wenn plötzliche ohne Begründung eine Kehrtwende vollzogen wird,“ so Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt. „Wir haben innerhalb einer Woche ein vollausgebautes Impfzentrum errichtet, können aber nur mit angezogener Handbremse impfen, da der uns zugesagte Impfstoff zurückgezogen worden ist“, drückt Schuchardt sein Unverständnis über die aktuelle Lage aus.

 

„Unvorhergesehene Vollbremsung“

„Wir hätten die Vorgaben des Freistaates Bayern damit bestmöglich erfüllt und nun scheitert es erneut am Impfstoff. Das kann nicht sein und sorgt in der Bevölkerung für weiteren Unmut, den ich gut nachvollziehen kann. Diese unvorhergesehene Vollbremsung, die wir selbst nicht zu verantworten haben, wirft uns nun zurück“, fügt Landrat Thomas Eberth hinzu.

 

 

Impfstoff aus anderer bayerischer Region für Stadt und Landkreis Würzburg

Im Bestand befinden sich derzeit 735 Impfdosen Moderna und 552 Impfdosen BioNTech. Am Dienstag würden die zugesagten 150 Dosen BioNTech noch dazu kommen, zusätzlich 300 Impfdosen Moderna über die Bestellung. Bei diesem Vakzin gab es keine Kürzungen zu verzeichnen. Johnson&Johnson-Impfdosen werden selten verimpft und spielen statistisch kaum noch eine Rolle.

 

Stadt und Landkreis Würzburg und der beauftragte Dienstleister waren im engen Austausch mit anderen Impfzentren und Institutionen, um von dort Impfstoff in die Region zu bringen. So gab es am Freitagabend die Zusage, 5.000 Dosen Moderna von einer anderen bayerischen Impfstelle für die Region Würzburg zu bekommen. Damit steigt die Anzahl der verfügbaren Impfdosen – was nun dazu führt, von Montag bis Freitag insgesamt rund 600 Impfungen täglich verabreichen zu können.

 

Weiterhin keine Terminvereinbarung möglich

Die kurzfristig anzupassenden Planungen für den Betrieb ab 29. November laufen derweil weiter auf Hochtouren. Termine werden erst wieder freigegeben, wenn diese Planungen abgeschlossen sind, um einen reibungslosen Betriebsstart kommende Woche nicht zu gefährden. Dann ist auch final geklärt, welche Standorte ab Montag bedient werden. Stadt und Landkreis Würzburg geben dies über die Presse und die digitalen Kanäle baldmöglichst bekannt.

Hinweis: Moderna-Impfstoff wird primär verimpft werden

Fest steht, dass kommende Woche fast ausschließlich Moderna-Impfungen möglich sein werden. Hier gilt zu beachten, dass dieser gemäß STIKO-Impfempfehlung nur Personen verabreicht wird, die 30 Jahre oder älter sind. Schwangere werden ebenfalls nicht mit dem Impfstoff geimpft. Stadt und Landkreis Würzburg bitten darum, dies bei der Terminvereinbarung zu berücksichtigen. Laut Virologinnen und Virologen wirkt der Moderna-Impfstoff nach Studiendaten mindestens genauso gut wie das Vakzin von BioNTech.