Soziale Netzwerke

  

Anzeige

170 Entlassungen bei S.Oliver mitten in Corona-Krise

DGB Kreisverband Würzburg verurteilt Skrupellosigkeit der Firmenleitung

Rottendorf. Entsetzt hat der DGB Kreisverband auf die Nachricht reagiert, wonach S.Oliver 170 seiner 1500 Beschäftigten entlassen will – mitten in der Corona-Krise. „Gerade in diesen ungewissen Zeiten müssten Arbeitgeber*innen und Arbeitnehmer*innen zusammenhalten, um gemeinsam die Krise durchzustehen“, meint DGB Kreisvorsitzende Karin Dauer. DGB-Sekretär Viktor Grauberger fügt empört hinzu: „Erst rund 45 Millionen Euro Gewinn machen, im nächsten Schritt jedoch mehr als ein Zehntel seines Personal rauszuwerfen – das ist ein Schlag ins Gesicht derjenigen, welche die Umsätze und Gewinne für das Unternehmen erst erarbeitet haben!“ S.Oliver zeige damit einmal mehr, dass (ehemals) inhabergeführte Unternehmen keinesfalls automatisch eine soziale Ader haben, viel mehr gebe es auch hier laut Dauer „skrupelloses Verhalten“.

 

Besonders tragisch für die Betroffenen wird sich aus DGB-Sicht nun der fehlende Betriebsrat auswirken. Denn mit einem solchen hätte zumindest ein vernünftiger Sozialplan ausgehandelt werden können. Ohne diesen sind die Beschäftigten dem Wohlwollen der Firmenleitung ausgeliefert. Wieder zeige sich, dass Arbeitnehmer ohne einen helfenden Betriebsrat im Regen stehen gelassen werden. Dauer zeigt sich überzeugt: „Nur mit einer gewerkschaftlichen Verankerung im Betrieb und einem vom Arbeitgeber unabhängigen Betriebsrat gibt es auch verantwortungsvolle Personalpolitik“.