Neben Präsentationen, Besichtigungen, Beratungen und Infoständen gibt es einen Vortragsblock, bei dem Experten über die Volkskrankheiten Glaukom, Grauer Star und Altersbedingte Makula-Degeneration sowie die Chancen der Hornhauttransplantation referieren.
Die bundesweite „Woche des Sehens“ macht alljährlich auf die Ursachen vermeidbarer Blindheit und die Lage blinder und sehbehinderter Menschen aufmerksam. Die diesjährige 17. Neuauflage findet vom 8. bis 15. Oktober statt. Die Augenklinik des Würzburger Universitätsklinikums beteiligt sich an der Kampagne und lädt am Mittwoch, den 9. Oktober 2019, zu einem Tag der offenen Tür ein.
Führung durch die Klinik
Ab 14:30 Uhr bis ca. 16:00 Uhr werden in den Räumen der Poliklinik in der Josef-Schneider-Str. 11 allgemeine und spezielle Augenuntersuchungen demonstriert. In der Low-Vision-Ambulanz informieren Fachleute über die verschiedenen Möglichkeiten von vergrößernden Sehhilfen, gerne können auch Vergrößerungsgeräte getestet werden. Um 15:15 Uhr startet zudem eine Führung durch die Räume der Augenklinik, bei der moderne Untersuchungsmethoden vorgestellt werden.
Vorträge zu bedeutenden Augenkrankheiten
Geballte Information bietet außerdem ein Vortragsblock, der von 16:45 bis etwa 17:45 Uhr im Hörsaal der Augenklinik stattfindet. Nach einer Einführung durch Prof. Dr. Jost Hillenkamp, dem Direktor der Universitäts-Augenklinik, berichten vier seiner Experten über die Behandlungsmöglichkeiten der verbreiteten Augenkrankheiten Glaukom, Katarakt (Grauer Star) und Altersbedingte Makula-Degeneration sowie über die Chancen der Hornhauttransplantation. Viele Augenkrankheiten sind Volkskrankheiten. So leidet in Deutschland knapp eine Million Menschen an einem Glaukom, bei weiteren 1,3 Millionen lassen sich wichtige Risikofaktoren, wie ein erhöhter Augeninnendruck feststellen. Der neue Glaukomspezialist der Augenklinik ist Prof. Dr. Nils A. Loewen aus Pittsburgh, USA.
Laut den Statistiken sind zehn Millionen Menschen in Deutschland vom Grauen Star betroffen, jedes Jahr werden etwa 650.000 Menschen deswegen operiert. Über diese Erkrankung informiert Dr. univ. Olga Lamm. Frühe Anzeichen einer altersabhängigen Makula-Degeneration zeigen sich bei 2,6 Millionen Menschen, ernstlich daran erkrankt sind 1,6 Millionen. Die Details zur Diagnostik und Therapie dieser Erkrankung der Netzhaut liefert am Aktionstag Dr. Ioana-Sandra Tarau.
Als vierter Referent erläutert Oberarzt Dr. Daniel Kampik, wann eine Hornhauttransplantation die Therapie der Wahl ist und welche neuen minimal-invasiven lamellären Techniken die OP noch schonender machen.
Infostände der Partnerorganisationen
Der Tag der offenen Tür läuft in Kooperation mit der Selbsthilfevereinigung Pro Retina, dem Berufsförderungswerk Würzburg-Veitshöchheim, der Blindeninstitutsstiftung Würzburg, dem Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbund und der Low-Vision Ambulanz der Augenklinik. Die Partnerorganisationen sind am Aktionstag mit Infoständen vor Ort vertreten. Es gibt die Möglichkeit, lebenspraktische Fertigkeiten zu erproben sowie Einblicke in das Orientierungs- und Mobilitätstraining zu gewinnen.
Der Förderverein subventioniert durch Mitgliedschaften und Spenden Projekte, die Menschen mit Sehbehinderungen unterstützen sowie den Lehrauftrag und die Forschung der Augenklinik fördern.
Kein Ersatz für Arztbesuch
Auch wenn der Aktionstag viele wertvolle Informationen und Einblicke gibt, ist es den Medizinern der Würzburger Universitäts-Augenklinik wichtig zu betonen, dass der Aktionstag eine individuelle Untersuchung und Beratung durch einen Augenarzt nicht ersetzen kann.
Woche des Sehens vom 8. bis 15. Oktober 2019
Seit dem Jahr 2002 informiert die bundesweite Woche des Sehens mit vielfältigen Aktionen über die Bedeutung guten Sehvermögens und klärt über die Ursachen vermeidbarer Blindheit sowie die Situation sehbehinderter und blinder Menschen in Deutschland und in den Entwicklungsländern auf. Getragen wird die Aktionswoche von der Christoffel-Blindenmission Deutschland, dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband, dem Berufsverband der Augenärzte Deutschlands, dem Deutschen Komitee zur Verhütung von Blindheit, der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft, dem Deutschen Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf sowie der Selbsthilfevereinigung Pro Retina Deutschland. Weitere Informationen gibt es unter www.facebook.com/WochedesSehens oder www.woche-des-sehens.de.