Berlin/Bad Kissingen/Bad Neustadt/Haßfurt Zum „Tag der Organspende“ am Samstag, 4. Juni, macht Sabine Dittmar, parlamentarische Staatsekretärin beim Gesundheitsminister und SPD-Bundestagsabgeordnete, klar, dass Organspende ein Thema ist, das jeden von uns jeden Tag betreffen kann und mit dem wir uns auseinandersetzen sollten.
„Eine Organspende ist ein großartiges Geschenk! Es eröffnet Menschen die Chance auf ein neues Leben.“ Sabine Dittmar ist überzeugte Organspenderin. Schon seit vielen Jahren führt die SPD-Bundestagsabgeordnete ihren Spenderausweis stets mit sich.
„Außerdem habe ich immer ein paar Blanko-Exemplare in der Tasche, die ich gerne an Interessierte verteile“, macht die parlamentarische Staatssekretärin beim Gesundheitsminister gerne Werbung für die Bereitschaft zur Organspende und erklärt auch warum. „Jede und jeder von uns kann schon morgen auf ein Spenderorgan angewiesen sein – sei es durch eine Krankheit oder einen Unfall.“
Eine aktuelle Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, deren Ergebnisse zum „Tag der Organspende“ erstmals veröffentlicht werden, zeigt, dass 84 Prozent der Befragten einer Organspende positiv gegenüberstehen. Ein hoher Wert, der für eine große Akzeptanz in der Bevölkerung spricht.
Demgegenüber steht das Ergebnis von „nur“ 44 Prozent der Befragten, die ihre Entscheidung zur Organ- und Gewebespende schriftlich festgehalten haben – in einem Organspendeausweis oder in einer Patientenverfügung. Weitere 17 Prozent haben eine Entscheidung getroffen, diese aber nicht schriftlich dokumentiert.
Werte, die Sabine Dittmar gerne steigen sehen würde. „Ich wünsche mir, dass noch mehr Menschen ihre Entscheidung treffen und durch den Spenderausweis dokumentieren. Das sollte für jede und jeden von zu einer Selbstverständlichkeit werden“, appelliert die Gesundheitspolitikerin, die auch ausgebildete Ärztin ist. „Durch die eigene Bereitschaft zur Organspende bekommen mehr Menschen auf der Warteliste die Chance auf ein zweites Leben.“
Die SPD-Politikerin weiß aus ihrer langjährigen Erfahrung als praktizierende Ärztin wie wichtig Organspenden sind. Vielen schwerkranken Menschen könnte geholfen werden. „Häufig ist eine Transplantation nach einem Unfall oder einer Krankheit die einzige Therapie, die das Leben dieser Menschen noch retten kann oder deren Lebensqualität deutlich verbessert.“
Alleine in Deutschland warten aktuell mehr als 8500 Patient:innen auf ein passendes Organ. Die meisten von ihnen bereits seit Jahren. Und noch immer zu viele vergeblich. „Täglich sterben Patienten, denen mit einer Transplantation hätte geholfen werden können.“ Deswegen sei es nicht zu viel verlangt und für Sabine Dittmar „eigentlich ein Muss“, sich mit diesem ernsten, aber lebenspendenden Thema auseinanderzusetzen.
Leider habe das vom Bundestag nach emotionaler Debatte verabschiedete zur Verbesserung der Entscheidungsfindung sein Ziel bislang nicht erreicht. „Die Zahlen für erste Quartal sind besorgniserregend“, stellt die SPD-Bundestagsabgeordnete fest. Sie war eine der Mit-Initiatorinnen des damals gescheiterten Gruppenantrags für eine Widerspruchslösung.
Eine Lösung, die sie noch immer für die beste hält. „Die Bereitschaft zu spenden ist da, aber zu viele dokumentieren diesen Willen nicht. Wir haben jetzt viel versucht, aber eine wirkliche Verbesserung hat sich nicht ergeben. Wir brauchen aus meiner Sicht einen neuen Anlauf für die Widerspruchslösung.“