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AWO-Doppelspitze Nicole Schley und Stefan Wolfshörndl zum heutigen Kabinettsbeschluss

„Leiharbeit in der Pflege muss wieder Ausnahme werden“

München   Doppelspitze begrüßt Bundesratsinitiative – Nur erster Schritt, weitere hin zu einer echten Pflegereform müssen folgen

Die heute im bayerischen Kabinett beschlossene Bundesratsinitiative zur Eindämmung von Leiharbeit in der Pflege kommentieren Nicole Schley und Stefan Wolfshörndl, die Landesvorsitzenden der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Bayern, so: „Es gibt immer punktuell Situationen, wo auch in der Pflege Leiharbeit noch unumgänglich ist. Es ist aber wichtig, dass Leiharbeit wieder zur Ausnahme wird. Dem Geschäftsmodell von privaten Leiharbeitsfirmen, aus einer Notsituation maximalen Profit zu schlagen, muss die Grundlage entzogen werden. Wir fordern daher, Kurzzeitarbeitsverhältnisse zur Kompensation von Personalengpässen ausschließlich über die Arbeitsagenturen bzw. Jobcenter organisieren zu lassen, um die fatale und toxische Abhängigkeit von privaten Leiharbeitsfirmen und die damit verbundene Geldmacherei zu Lasten der Sozialkassen und Träger zu unterbinden.“

 

Die AWO-Doppelspitze sieht derartige Maßnahmen als ersten Schritt in die richtige Richtung an, die allerdings nur Symptome der grundsätzlichen Misere behandelt. „Um die Situation in der Pflege zu verbessern, brauchen wir eine echte Pflegereform, die unter anderem eine Pflegebürgerversicherung und eine 35-Stunden-Woche in der Pflege bei vollem Lohnausgleich einführt.“

 

Die AWO in Bayern zählt zirka 55.000 Mitglieder und beschäftigt über 36.000 haupt­amtliche Mit­arbeiter*innen. Darüber hinaus engagieren sich mehr als 12.000 Menschen ehren­amtlich in verschiedenen sozialen Bereichen. In über 1.900 Einrichtungen und Diensten ist die AWO landesweit gesellschaftlich aktiv und auf allen Gebieten der Sozialen Arbeit, der Erziehung, der Bildung und des Gesundheitswesens tätig.