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Bayerns Feldhamster in Not!

Grüne Anfrage zeigt Aussterben einer der größten deutschen Populationen in Unterfranken

München:  „Der Feldhamster braucht unsere Hilfe, denn seine Anzahl schwindet hier in Bayern rapide“, fordert der naturschutzpolitische Sprecher der Landtags-Grünen, Patrick Friedl. Vor kurzem hat die Internationale Naturschutzunion IUCN den Feldhamster als „weltweit vom Aussterben bedroht“ eingestuft. Eine der größten deutschen Populationen des Feldhamsters lebt in Unterfranken. Klimaüberhitzung, Zerschneidung der Lebensräume durch Straßen, aber vor allem die Intensivierung der Landwirtschaft „machen dem Tierchen das Leben schwer – trotz 50.000 Hektar Verbreitungsgebiet in Bayern. In den durch das Artenhilfsprogramm ‚Feldhamster‘ geschützten Flächen in Unterfranken wurden 2019 gerade einmal 517 Baue gezählt.“

 


Laut Anfrage der unterfränkischen Abgeordneten Kerstin Celina, Patrick Friedl und Paul Knoblach hat aber das Artenhilfsprogramm Feldhamster, bei dem Landwirt*innen für eine hamstergerechte Bewirtschaftung mit Luzerne-Getreide-Mischstreifen und das Stehenlassen von Getreidestreifen gewonnen werden sollen, viel zu wenig Teilnehmer*innen.

 

Die Landtags-Grünen fordern Maßnahmen: „Wenn wir unsere Anstrengungen zum Schutz der Feldhamster nicht deutlich verstärken, wird diese Art in zwanzig Jahren in Bayern nicht mehr vorkommen“, befürchtet Kerstin Celina. „Wir haben uns verpflichtet, das europäische Naturschutzrecht einzuhalten und das fordert für den Feldhamster in Bayern langfristig überlebensfähige Populationen. Da reicht das Artenhilfsprogramm nicht aus“, so Patrick Friedl. „Der Feldhamster ist ein Opfer einer verfehlten Agrarpolitik, die nur auf Masse setzt. Mit einer vielgliedrigen Fruchtfolge und weniger Ackergiften, wie sie der Ökolandbau praktiziert, käme auch der Feldhamster besser zurecht“, sagt Paul Knoblach.