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Besuch aus der Partnerstadt

Knapp 40 Schülerinnen und Schüler aus Massa waren zu Gast in Bad Kissingen

Schlagartig füllte sich am 13. Oktober der Parkplatz vor dem Jugend- und Kulturzentrum. Leicht nervöse Eltern und aufgeregt herumspringende Teenager warteten ungeduldig auf den Moment, als der italienische Reisebus um die Ecke bog und auf den Parkplatz rollte. Die jungen Italiener aus der Partnerstadt Massa ließen sich nicht lange im Bus zurückhalten und drängten nach draußen, wo die ersten bereits ihre Freunde vom letzten Frühjahr umarmten. Andere blickten sich noch vorsichtig um, auf der Suche nach ihren neuen Gastgebern, die sie bisher nur von Fotos kannten.

 

Insgesamt 38 Jugendliche im Alter von 13 bis 16 Jahren waren auch in diesem Jahr wieder im Rahmen des Schüleraustausches des Jack-Steinberger-Gymnasiums und der Staatlichen Realschule Bad Kissingen in die Kurstadt gekommen. Und fast 40 Familien aus Bad Kissingen und Umgebung hatten sich gefunden, die sich auf das Experiment eingelassen haben, einen italienischen Gastschüler für eine Woche in ihre Familie aufzunehmen. Nachdem jeder Gast seinen Gastgeber gefunden hatte, ging es erst einmal ins neue Zuhause. Bad Kissingen zeigte sich vom ersten bis zum letzten Tag der Austauschwoche bei spätsommerlichen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein von seiner Schokoladenseite und machte das Eingewöhnen schon am Sonntag leicht. Am Montag ging es dann gemeinsam in die Schule, wo Studiendirektor Jens Beck vom Jack-Steinberger-Gymnasium und Rektor Thorsten Stein von der Realschule die Gruppe herzlich begrüßten und allen einen spannenden und lehrreichen Aufenthalt wünschten. Bei einer Stadtrallye konnten sich die italienischen Gäste anschließend einen ersten Eindruck von der Kurstadt verschaffen. Dabei lernten sie nicht nur die Heilquellen, den Regentenbau und den Rosengarten kennen, sondern mussten bei dem Rundgang auch den Preis einer Portion Pommes an einem von Schülern gern besuchten Kiosk in der Stadt ermitteln.

 

Aufgrund der Landtagswahl fand der offizielle Empfang der Gastschüler erst Mitte der Woche im Sitzungssaal des Rathauses statt, wo Bürgermeister Anton Schick die Jugendlichen herzlich begrüßte und den Lehrkräften auf beiden Seiten für ihr Engagement dankte. Von der Scuola Media Don Milani konnte er die Lehrerinnen Edda Biancardi und Flavia della Sala begrüßen, die beiden Gymnasien Rossi und Pascoli vertraten Klaudia Schraffl und Jennifer Dyke. Neben Vertretern des Städtepartnerschaftskomitees waren auch die Stadträte Richard Fix und Tobias Schneider zur Begrüßung der jungen Gäste gekommen. Bürgermeister Schick betonte die Bedeutung der Städtepartnerschaft für den europäischen Gedanken und unterstrich, dass das Engagement der jungen Leute heute nötiger sei denn je, um das vereinte Europa auch für die Zukunft zu erhalten. Als kleine Aufmerksamkeit erhielten alle Teilnehmer des Austausches einen Gutschein für ein Eis in einem Kissinger Eiscafé, den sie im Laufe der Woche gemeinsam einlösen konnten.

 

Ausflüge führten die italienischen Gäste während ihres Aufenthaltes in die mittelalterliche Altstadt von Rothenburg ob der Tauber und auf eine Erkundungstour durch Bamberg. Im Freilandmuseum in Fladungen konnten die Jugendlichen außerdem herausfinden, wie die Menschen in einem Dorf in der Rhön um 1900 gelebt haben. Während eine Gruppe ausprobieren konnte, wie mühsam damals das Wäschewaschen war, machte sich der zweite Teil ans Kochen. Bevor Kartoffeln und Butter verspeist werden konnten, mussten die Jugendlichen allerdings erst noch melken, buttern und den Ofen anschüren.

 

Mit einer großen Abschlussparty am Freitagabend in der Mensa des Gymnasiums, endete der Besuch der Massesi und es hieß wieder Abschiednehmen. Während die Realschüler ihren Gastgebern, die sie bereits im April besucht hatten, Lebewohl sagen mussten, dürfen sich die Gymnasiasten auf den noch ausstehenden Gegenbesuch in Massa freuen.