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Betreuung von Schwerkranken und Sterbenden in einer Pandemie

Abwägung zwischen Schutz und Nähe (Nationale Strategie mit konkreten Handlungsempfehlungen)

WÜRZBURG

Der Forschungsverbund PallPan beschäftigte sich in den vergangenen Monaten mit der angemessenen Versorgung von sterbenden Menschen unter Pandemiebedingungen. Dabei wurde eine Nationale Strategie mit konkreten Handlungsempfehlungen entwickelt. Mehr dazu – und zu der virtuellen

 

Von Seiten des Uniklinikums Würzburg (UKW) war das Interdisziplinäre Zentrum Palliativmedizin an PallPan beteiligt. Gemeinsam mit dem Palliativzentrum des Uniklinikums Düsseldorf untersuchten die Würzburger Expert*innen die Erfahrungen, Herausforderungen und Lösungsansätze bei der Betreuung von schwerkranken, sterbenden und verstorbenen Patienten mit und ohne Covid-19 sowie deren Angehörigen oder Hinterbliebenen in deutschen Krankenhäusern – und zwar außerhalb von Palliativstationen.

 

„Sowohl in den Fokusgruppen als auch in einer Online-Befragung patientennah tätiger Beschäftigter zeigte sich, dass insbesondere in der ersten Hochphase der Pandemie die Versorgung von Sterbenden und die Begleitung von Angehörigen deutlich erschwert waren“, schildert Prof. Dr. Birgitt van Oorschot. Laut der Leiterin des Interdisziplinären Zentrums Palliativmedizin des UKW berichteten speziell die Befragten aus Krankenhäusern, die mehr Schwerkranke und Sterbende als vor der Pandemie versorgten, von einer Verschlechterung der Versorgungsqualität. Wenn eine Unterstützung durch palliativmedizinische Spezialisten bereits vor der Pandemie etabliert war, wurde diese gut genutzt – neue Angebote wurden allerdings kaum realisiert. Weiterhin waren in der ersten Hochphase der Pandemie digitale Möglichkeiten zur Unterstützung der Kommunikation von Patient*innen mit ihren Angehörigen wenig verbreitet.

„Die Befragten wünschten sich mehr geschultes Personal für die Versorgung der Sterbenden und für die zusätzlich zu bewältigenden Aufgaben in der Angehörigenkommunikation. Neben mehr Schulungen und Fortbildungen wurden zudem auch konkrete Handlungsanweisungen erbeten. Letztere werden ihnen als eines der Ergebnisse der PallPan-Studie jetzt an die Hand gegeben“, sagt Prof. van Oorschot.