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Bewerbung um Eintragung der „Schweinfurter Schlachtschüssel“ in das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes erfolgreich

Schweinfurt --- Mit gestrigem Brief von Staatsminister Füracker, MdL an den Verein GenussReichStadt Schweinfurt e.V. ist es nun amtlich - die „Schweinfurter Schlachtschüssel“ reiht sich in das landesweite Verzeichnis des UNESCO immateriellen Kulturerbes ein.
Ziel des UNESCO-Übereinkommens ist es weltweit überliefertes Wissen und Können, das einen wesentlichen Bestandteil unserer Alltagskulturen ausmacht, als immaterielles Kulturerbe sichtbar zu machen und zu dessen Erhaltung beizutragen, wie die gleichzeitige Pressemitteilung des Staatsministeriums erläutert.
Bis zu dem großartigen Erfolg war einiges an Vorarbeit zu leisten. Neben der Ausarbeitung der Bewerbungsunterlagen, notwendigen Recherchen und Zusammentragung der für die Einreichung nötigen Relevanz, mussten fachlich fundierte Unterstützungsschreiben beigelegt werden, für die der Verein
glücklicherweise Prof. Dr. Erich Schneider und Dr. Jochen Ramming, M.A. gewinnen konnte.
Grundlage des Vorhabens war die bereits vor mehr als einem Jahr geführte Diskussion im Schweinfurter Stadtrat über die IKE-Einreichung des Schweinfurter Kulturgut der Original-Schlachtschüssel, welche letztendlich der Verein pragmatisch aufgriff, um die notwendigen Vorarbeiten zu koordinieren und die offizielle Einreichung durchzuführen.
„Wir haben uns selbst viel mit der Geschichte der Schlachtschüssel beschäftigt, mit Metzgern, Bürgermeistern und Ausrichtern der Schlachtschüssel in Schweinfurt und Landkreis gesprochen und auch die Gastwirte über den DEHOGA mit eingebunden“, so Chris Payr, Vorsitzender des Vereins. „Letztendlich waren wir nur der einreichende Verein und haben daran gearbeitet und geglaubt. Aber es war ein Schweinfurter Gemeinschaftsprojekt“, so Payr weiter.
Tatkräftige Unterstützung haben die Genussreichstädter beispielsweise nicht nur vom ehemaligen Kreisheimatpfleger und Autor des Buches „Zum Fressen gern - die Schweinfurter Schlachtschüssel“ Karl- Heinz Hennig oder dem in Sachen immaterielles Kulturerbe erprobten ehemaligen Bürgermeister von Sennfeld Emil Heinemann erhalten. So war zum Aufzeigen des breiten Rückhalts der Bewerbung in Schweinfurt auch Schweinfurt erleben e.V. bei der Bewerbung involviert. Auch von offizieller Seite der Stadt wurde wissenschaftlich fundiert u.a. durch Kulturamtsleiterin Andrea Brandl M.A. mit Team und Stadtarchivleiter Dr. Gregor Metzig unterstützt. Gerade bei der finalen Ausarbeitung der Bewerbung aber auch bei der notwenigen historischen Beleuchtung der Schlachtschüssel zu NS-Zeiten war dies ein wichtiger Beitrag zum letztendlichem Einreichungserfolg.
Ziel der Einreichung ist es das Kulturgut der Original Schweinfurter Schlachtschüssel weiter zu wahren aber auch den nun damit einhergegangenen Erfolg zu nutzen, die Schlachtschüssel vielleicht sogar wieder noch etwas mehr in den Fokus zu rücken.
Der Verein hat hierfür bereits einige Ideen und könnte sich anlässlich der Eintragung wieder einmal - wie einst vor über 30 Jahren - eine große Schlachtschüssel für Stadt und Landkreis vorstellen. Hierzu und zu anderen Aktionen werde sich aber zuerst mit allen Beteiligten abgestimmt.
Konkreter werden und in wirkliche Planungen einsteigen möchte der Vorsitzende Payr und sein in das Projekt ebenfalls stark involvierter Stellvertreter Jürgen Dahms und Kassier Klaus Neeb aber erst nach der offiziellen Übergabe der Aufnahmeurkunde, welche für Mitte Juli 2024 geplant ist, habe der Verein doch derzeit alle Hände voll zu tun mit der Wahl der nächsten Schweinfurter Weinprinzessin.
 

Fotos: Chris Payr