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Biber verwandelt Zeubelrieder Moor

Die Grünen organisierten fachkundige Biber-Exkursion

Ochsenfurt/Sommerhausen. Am vergangenen Montag pilgerten ca. 20 interessierte Bürger/innen unter fachkundiger Leitung zum Zeubelrieder Moor. Sie wollten mit eigenen Augen sehen, wie eine Biberfamilie dort das Naturschutzgebiet umgestaltet hat.

 

Hubert Marquart, Untere Naturschutzbehörde Landratsamt Würzburg, findet es spannend, wie sich die Moorlandschaft in den nächsten Jahren verwandeln wird: „Der Biber greift in die Moorentwicklung ein und schafft mit der Überschwemmung des Erlenwäldchens neuen Lebensraum für sich und viele seltene Tier- und Pflanzenarten“. Denn die im Wasser stehenden Bäume würden in etwa zwei Jahren abgestorben sein und so beste Bedingungen vor allem für höhlenbrütende Vögel bieten.

 

Mit leuchtenden Augen erzählte Manfred Moras, Naturschutzwächter und Biberberater, von dem Moment, als er die kleinen Biberbabys entdeckte. Beeindruckt zeigt er sich immer noch, wie fachmännisch der Biber die Bäume fällt, um damit einen See für den sicheren Zugang zu seiner Biberburg anzustauen und sich von der Rinde zu ernähren.

 

34 Biberbauten seien im Landkreis Würzburg derzeit bekannt, berichtete Dr. Ulrich Gauer von der Unteren Naturschutzbehörde, der als behördlicher Ansprechpartner für Biberfragen den Überblick hat und den Termin von Behördenseite koordinierte. Unter bestimmten Voraussetzungen könnten Biberschäden auch entschädigt werden, es gäbe aber nicht viele Schadensmeldungen.

 

Horst Schwemmer, Bibermanager für Nordbayern, berät und hilft vor allem in Konfliktsituationen, wenn betroffene Grundstückseigner andere Interessen haben als der Biber: „Meist finden wir gute Kompromisse, mit welchen alle leben können.“ Überschwemmte Grundstücke würden sich durchaus auch als Ausgleichsflächen für Bauvorhaben oder fürs Ökokonto eignen, merkte Hubert Marquart noch mit einem Schmunzeln an.