Soziale Netzwerke

  

Anzeige

Bilanz der Aufräumarbeiten

Tiefgarage am Main bleibt vorerst geschlossen – Geschädigte können Unrat vom Hochwasser in extra Container entsorgen

Kitzingen  --- Rund 300 Einsätze innerhalb von 24 Stunden: Die Einsatzkräfte der Feuerwehr Kitzingen hatten am vergangenen Wochenende alle Hände voll zu tun. „So etwas habe ich noch nicht erlebt“, berichtet Stadtbrandinspektor Matthias Gernert. Am Montagmorgen machte er sich ein Bild von den Schäden in Stadt und Ortsteilen.

Am schlimmsten hat es den Bereich Talstraße, Kaltensondheimer Straße erwischt. Der Esbach hat auch kurz vor seinem Einlauf in den Main für Verwüstung gesorgt, den Keller der städtischen Feuerwehr und die benachbarte Tiefgarage geflutet. Die wird „bis auf Weiteres“ geschlossen bleiben, wie Gernert berichtet. Zunächst müsse die Garage leergepumpt werden und dann alle technischen Gerätschaften untersucht und gegebenenfalls repariert werden. „So lange beispielsweise die CO2-Warnanlage nicht anspringt, können wir die Tiefgarage auf keinen Fall freigeben“, so Gernert. Sein Dank geht neben den Einsatzkräften aus den eigenen Stadt- und Stadtteilwehren auch an die Hilfskräfte aus benachbarten Landkreisen und die Kolleginnen und Kollegen des THW, die ebenfalls unermüdlich im Einsatz waren.

Der Bauhof war mit zehn Mitarbeitern am Samstagabend von 22 Uhr bis Sonntagfrüh um 4 Uhr im Einsatz und am Sonntag, von 8 bis 19 Uhr, um einerseits die Abpumparbeiten an der Tiefgarage zu unterstützen und andererseits Unterführungen, Straßen und Gehwege von Geröll, Geäst und Schlamm zu befreien. „Die Arbeiten werden wohl bis Ende der Woche andauern“, vermutet der stellvertretende Bauhofleiter Rene Roßmark. Für alle betroffenen Anlieger im Bereich Talstraße, Kaltensondheimer Straße und Alemannenstraße sind drei Container am REWE-Parkplatz in der Dagmar-Voßkühler-Straße aufgestellt worden. Hier kann der Unrat vom Hochwasser kostenlos entsorgt werden.

Oberbürgermeister Stefan Güntner war am Sonntag im ständigen Austausch mit der Einsatzzentrale und hat sich ebenfalls ein Bild von den Schäden gemacht. Er will sich zeitnah mit allen Feuerwehrkommandanten in Kitzingen und seinen Ortsteilen zusammensetzen, um mögliche Lehren aus dem Wochenende zu ziehen. „Wir werden ähnliche Starkregenereignisse in den kommenden Jahren wohl häufiger erleben“, befürchtet er. Nach seiner Einschätzung sind gerade am Esbach mehrere Staustufen nötig, um die Wassermassen künftig besser im Zaun zu halten. Die Bevölkerung ruft er erneut auf, sich am sogenannten Sturzflut-Risikomanagement zu beteiligen. Über die Internet-Adresse www.starkregenmelder.de können online Schäden gemeldet werden, die durch Regenereignisse in der Stadt Kitzingen entstanden sind. „Melden Sie uns auch Ereignisse aus der Vergangenheit“, bittet Güntner. „Damit wir ein möglichst vollständiges Bild haben und gezielt Vorkehrungen treffen können.“ Neben Angaben zu Ort, Zeit und Beschreibung können auch Schadensbilder übermittelt werden. Meldungen können auch über ein analoges Formblatt abgegeben werden. Dieses ist auf der Internet-Seite oder im Rathaus der Stadt Kitzingen erhältlich. Nach dem Ausfüllen kann es im Rathaus, Kaiserstraße 13-15, zu Händen der Tiefbauabteilung im Bauamt abgegeben werden.

Buz: Die Aufräumarbeiten in der Tiefgarage am Main liefen den gesamten Sonntag und Montag. Wann sie wieder genutzt werden kann, ist derzeit offen.   Fotos: Ralph Bögelein