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Bundesfördermittel für E-Ladesäulen im Großgemeindegebiet

In Schonungen wird die E-Mobilität durch Windkraft angetrieben

Land auf, Land ab entstehen gerade bundesweit an belebten Orten moderne E-Ladestationen für Elektrofahrzeuge: Schonungens neue E-Tankstellen dürften aber eine der Wenigen sein, die tatsächlich physikalisch auch mit regenerativer Energie gespeist werden.

 

Tatsächlich produziert die Großgemeinde aus erneuerbaren Energien fast drei Mal so viel Strom, als alle Ortsteile zusammen genommen mit all ihren Haushalten selbst verbrauchen, erklärt Bürgermeister Stefan Rottmann. Dafür sorgt natürlich in erster Linie der Windpark mit elf Anlagen auf dem Forster Hardberg, aber auch eine stattliche Anzahl von Photovoltaik auf den Dachflächen. Einige mehr Dachflächen kommen mit dem Feuerwehrhaus in Reichmannshausen und dem Grundschulneubau hinzu.

 

Damit sich der „Strom“-Kreis schließt und neben der lokalen Wertschöpfung auch der Verbrauch an Ort und Stelle erfolgt, hat sich der Gemein-derat für die Installation von Elektro-Ladeinfrastruktur ausgesprochen. Rund 50.000 Euro hat die Gemeinde für die Realisierung der E-Tankstellen in die Hand genommen. Glücklicherweise konnte sich die Gemeinde einen beachtlichen Zuschuss aus einem Bundesförderprogramm in Höhe von fast 20.000 Euro sichern.

 

Damit entstehen insgesamt 8 Ladepunkte. Im Einzelnen hatten sich die Räte auf folgende Standorte festgelegt: Am Bauhof mit dem künftigen Senioren- und Pflegezentrum, auf dem Rathausparkplatz, am Bahnhaltepunkt sowie am Forster Dorfanger. Vor allem mit dem Rathaus/Bauhof werden Ladepunkte realisiert, von denen sich die Gemeinde einen Eigennutzen verspricht. Schließlich soll mittel- bis langfristig auch der Fuhrpark auf E-Mobilität umgestellt werden.

 

Die Elektromobilität nimmt an Bedeutung kontinuierlich zu, was vor allem an den KFZ-Zulassungen abzulesen sind. Der Bund unterstützt die Entwicklung mit einem Förderprogramm für E-Tankstellen. Ziel ist es eine flächendeckende E-Ladesäulen-Infrastruktur in Deutschland aufzubauen. In Schonungen kamen so genannte Wall-Boxen mit einer Ladeleistung von 22KW zur Umsetzung, die später jederzeit beliebig erweiterbar sind. Mittels einer Scheckkarte bzw. einer Handyapp kann bequem deutschlandweit bezahlt werden. Dabei ist der Strom an den künftigen E-Ladesäulen nicht teurer als der Strom Zuhause aus der Steckdose, verspricht die ÜZ, die mit der Installation der E-Ladestationen beauftragt wurden.

 

Aufgeladen werden E-Autos überwiegend an der heimischen „Zapfsäule“ Zuhause oder eben am Arbeitsplatz, soweit es dort Gelegenheit gibt. Erst dann folgen öffentliche Parkplätze oder Parkhäuser. Nachdem der Ladevorgang je nach Akkuzustand eine halbe bis eineinhalb Stunden dauern kann, verbinden E-Autofahrer das Laden ihres PKWs mit dem Einkaufen, einem Behördengang oder Einkehr in eine Gaststätte. Also machen Ladestationen nur dort Sinn, wo sich Autofahrer durchaus längere Zeit aufhalten können. Dabei gibt es grundsätzlich zwei Arten von Ladestationen: Die Schnellladesäule steht häufig an Autobahnen und so „tankt“ man das Fahrzeug innerhalb weniger Minuten voll. Allerdings kosten solche Hochgeschwindigkeitsladesäulen gut und gerne 250.000 Euro für den Betreiber. Daneben gibt es die Ladesäulen oder auch Wallboxen, wie man sie immer mehr an öffentlichen Parkplätzen installiert. Hier liegen die Kosten im Schnitt bei nur 10.000 Euro. Eine Ladestation wird häufig mittig von zwei Parkplätzen angebracht um damit gleichzeitig zwei Ladepunkte zu installieren.

 

Den gleichen Weg hat auch der Landkreis Schweinfurt eingeschlagen, der seine eigenen Einrichtungen weitestgehend mit E-Tankstellen ausstatten will. Am Landschulheim in Reichmannshausen wurde eine solche Säule erst kürzlich in Betrieb genommen, eine weitere folgt noch am Schulzentraum an der Realschule in Schonungen. Für beide Bildungseinrichtungen soll es obendrein auch spezielle Lademöglichkeiten für E-Bikes, E-Roller bzw. E-Scooter geben.

Bürgermeister Stefan Rottmann zeigt sich erfreut über die Entwicklungen in Sachen E-Mobilität: Damit werde der lokal erzeugte Strom auch direkt wieder vor Ort verbraucht. Mit dem Argument der dezentralen Stromgewinnung und einer umfassenden Stellungnahme hat sich die Gemeinde auch beim Konsultationsverfahren zur geplanten 380-KV-Stromtrasse P44 eingeschaltet. Wie berichtet, sollte die Gleichstromverbindung von Thüringen nach Bergrheinfeld geführt werden. Im Suchkreis der geplanten Trasse lag auch die Großgemeinde Schonungen: Nun sind die Pläne vom Tisch.

 

Der Bürgermeister will nun auch Unternehmen animieren entsprechende Ladesäuleninfrastruktur zu schaffen, beispielsweise im Bereich von Einkaufsmärkten und Gewerbegebieten.