Die sechs Parteienvertreter hatten bei der Podiumsdiskussion zur Landtagswahl am Donnerstag auf Einladung des BVMW Mainfranken gute Gelegenheit, ihre Standpunkte deutlich zu machen
Würzburg. Wer geglaubt hatte, dass die sechs Kandidaten für die Landtagswahl aus Unterfranken sich gegenseitig verbal attackieren, der hatte sich am Donnerstagabend getäuscht. Selten konfliktbehaftet und fast harmonisch verlief die Podiumsdiskussion, die Patrick Meinhardt von der BVMW-Bundesgeschäftsführung in Berlin moderierte. Eingeladen hatte Stephan Behringer, Beauftragter des BVMW Mainfranken, Oliver Jörg (CSU), Eberhard Grötsch (SPD), Stefan Wagener (Grüne), Dr. Hans Jürgen Fahn (Freie Wähler), Michael Gebhardt (AFD) und Dr. med. Astrid Schenkel (FDP).
Bei der rund zweistündigen Talkrunde im Burkardushaus in Würzburg wurde eines deutlich: Die Themen Digitalisierung und Fachkräftemangel hatten sich alle sechs Parteivertreter auf die Fahnen geschrieben. Moderator Patrick Meinhardt bot jedem Parteivertreter zu Beginn jeweils zwei Minuten Zeit, um sich persönlich und seine politischen Ziele zu präsentieren. Dass die persönliche Vorstellung der Kandidaten sowie die anschließende Diskussion keineswegs für Zündstoff sorgte, lag auch am respektvollen Umgang der Politiker untereinander. Kein einziges Mal fielen sich die Kandidaten ins Wort, ohnehin hatte Patrick Meinhardt die Talkrunde jederzeit im Griff.
Die anschließende Fragerunde jedoch machte klar: Das Thema „Diesel-Fahrverbot“ ist auch für die Bürger wichtig. Ein Handwerksmeister aus Kitzingen äußerte seine Bedenken, dass er im Falle eines Fahrverbots in der Innenstadt möglicherweise Schwierigkeiten hätte, seine Kunden zu beliefern. Er wollte von Stefan Wagener (Grüne) wissen, wie er denn ein solches Problem lösen könnte. Der Politiker verwies darauf, dass Gerichtsurteile in den jeweiligen Städten entsprechend umgesetzt werden müssten und dass man die Schadstoffbegrenzung eben einhalten müsse.
Eine Dame aus dem Publikum fragte Oliver Jörg, was denn die CSU seit ihrem Regierungsantritt in den 50er Jahre alles nicht getan hätte, wenn es heute so viele Herausforderungen gebe. Was Oliver Jörg dazu veranlasste, insbesondere auf die niedrige Arbeitslosigkeit in Bayern sowie die wirtschaftlichen Erfolge bayerischer Unternehmen hinzuweisen. Nirgendwo seien die Voraussetzungen für junge Menschen auf einen Arbeitsplatz so gut wie im Freistaat.
Abschließend konnte jeder Podiumsteilnehmer eine Prognose zu den Landtagswahlen ausgeben. Auch hier fiel auf: Kein Gast lehnte sich weit aus dem Fenster, eher bescheiden äußerten die sechs die Hoffnung, dass das Ergebnis am Sonntag schon positiv für die eigene Partei ausfallen werde.