Landkreis Schweinfurt
Die medizinische Versorgung im ländlichen Raum ist ein Thema von enormer Wichtigkeit. Die flächendeckende Versorgung von (Land-)Ärzten, aber auch die Notfallversorgung in Kliniken und eine moderne und qualitativ hochwertige Versorgung der Menschen in Krankenhäusern sind wichtige Aufgabenstellungen.
Im Rahmen der jährlichen Klausurtagung diskutierte die CSU-Fraktion des Kreistags des Landkreises Schweinfurt in Rügheim gemeinsam mit Bezirks- und Stadtrat Stefan Funk, Landrat Wilhelm Schneider (Landkreis Haßberge) und den Landtagsabgeordneten Steffen Vogel und Gerhard Eck über die Krankenhausversorgung in der ganzen Region.
Das Gesundheitswesen, insbesondere die Krankenhauslandschaft, steht vor immensen Herausforderungen: Kosten- und Ertragssituation, stetig steigende Strukturanforderungen, Wettbewerbsdruck, Ambulantisierung und ein sich zuspitzender Fachkräftemangel.
Aktuell sorgt die Berichterstattung über die Krankenhäuser in Schweinfurt für große Aufregung: Die Kongregation der Schwestern des Erlösers, Krankenhausträger des Krankenhauses St. Josef in Schweinfurt, entschied, die Aufgabe eines Akutkrankenhauses künftig nicht mehr in der bisherigen Form wahrnehmen zu wollen. Das hat Auswirkungen auf die Grund- und Regelversorgung in der ganzen Region.
Die Krankenhäuser St. Josef und das Leopoldina planen bis Ende 2030 einen eng verzahnten Gesundheitsverbund, berichtete Bezirksrat Stefan Funk, der auch Vorsitzender der CSU-Stadtratsfraktion ist. Ziel ist, eine optimale und zukunftssichere medizinische Versorgung aufzubauen – für mehr als 250.000 Menschen in der ganzen Region.
„Mit den beiden Krankenhäusern in Schweinfurt, St. Josef und Leopoldina, verfügen wir in der Stadt und im Landkreis Schweinfurt über zwei Akutkrankenhäuser mit redundanten Leistungsspektren und zwei zentralen Notaufnahmen“, sagte Fraktionsvorsitzende Gabriele Jakob. Und auch das Kreiskrankenhaus, die Geomed-Klinik in Gerolzhofen, leistet einen wichtigen Beitrag im Grund- und Regelversorgungsbereich. „Es ist unsere Pflicht als kommunalpolitisch Verantwortliche tätig zu werden“, stellt Gabriele Jakob heraus.
Dabei geht es nicht nur um die Versorgung der Stadt und des Landkreises Schweinfurt, sondern nach Aussage der Ärzteschaft auch um die Versorgung der gesamten Region Main/Rhön, ist sich die CSU-Kreistagsfraktion bewusst. Bereits im Spätsommer hatten die Bundestagsabgeordnete Dr. Anja Weisgerber, der Landtagsabgeordnete und ehemalige Staatssekretär Gerhard Eck, sowie die Fraktionsvorsitzende im Kreistag Gabriele Jakob, in dieser Angelegenheit Kontakt mit der Ärzteschaft aus dem Krankenhaus St. Josef. In gemeinsamen Gesprächsrunden, auch unter Beteiligung der Verantwortlichen aus beiden Krankenhäusern, wurde von Seiten Weisgerber, Eck und Jakob deutlich gemacht, dass eine Verkürzung der Akut- und Notfallversorgung politisch nicht akzeptiert werden wird. Gleichwohl ist allen politischen Kräften bewusst, dass hier unternehmerische Entscheidungen getroffen werden.
Deshalb ist es notwendig, dass Ärzte, Klinikverantwortliche, Politik (parteiübergreifend) und Fachvertretungen an einem „runden Tisch“ zusammenkommen, um eine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung unserer Gesundheitsregion Plus weiterhin sicherzustellen.
Die Bayerische Staatsregierung stellt Milliardenbeträge zur Verfügung, damit die Krankenhäuser in Bayern auch in Zukunft „eine moderne und qualitativ hochwertige Versorgung bieten können“, informierte Landtagsabgeordneter und Mitglied im Verwaltungsrat der Haßberg-Kliniken, Steffen Vogel. Mit Förderung und der Übernahme von Investitionskosten wird eine exzellente medizinische und klinische Versorgung in ganz Bayern unterstützt. In den vergangenen zehn Jahren hat die Staatsregierung über fünf Milliarden Euro Fördermittel für die Modernisierung an die bayerischen Kliniken ausbezahlt.
Landrat Wilhelm Schneider, ebenfalls CSU betonte, dass die Gebietskörperschaften auch ihren Beitrag leisten müssen – ein Beitrag für die Menschen, die hier leben. Im Landkreis Haßberge besteht durch die vorhandene Krankenhauslandschaft eine Grund- und Regelversorgung, jedoch bedarf es in einigen Bereichen, z.B. Kardiologie oder im Intensivbereich, Unterstützung anderer Krankenhäuser, zu denen natürlich auch die vorhandenen beiden Krankenhäuser in Schweinfurt gehören.
Diese Gesamtsituation muss durch Politik und durch die Verantwortlichen der ganzen Region diskutiert werden, um Lösungen zu finden. Der Lösungsweg darf nicht allein den Trägern der beiden Häuser vorbehalten sein, so die einhellige Meinung.