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Das Wasser im Wald halten

Beim Waldumbau auch an Hochwasser- und Brandschutz denken

Kitzingen   Auf Einladung des Kreisverbands GRÜNE Kitzingen besuchte kürzlich der Bundestagsabgeordnete Niklas Wagener den Landkreis Kitzingen und wanderte gemeinsam mit einem Förster und etwa 30 weiteren Interessierten durch die „Sandfluren“ zwischen Volkach und Schwarzach am Main. Auf der Wanderung wurde der „Wald als Ressource in Zeiten der Klimakrise“ von ganz verschiedenen Seiten beleuchtet.

 

Diplom-Psychologe und Landtagskandidat Prof. Dr. Wolfgang Lenhard informierte über die wissenschaftlich nachgewiesenen positiven Auswirkungen des Waldes auf unsere psychische und physische Gesundheit. Berufsfeuerwehrfrau und Bezirkstagskandidatin Eva-Maria Stöcklein sprach über die zunehmende Waldbrandgefahr und die Herausforderungen bei der Waldbrandbekämpfung. So bieten naturnahe Wälder mit viel Unterwuchs und Totholz dem Feuer naturgemäß viel Futter. Stöcklein: „Brandschutz darf aber nicht vor Artenschutz gehen. Wir müssen viel stärker auf Prävention setzen. Unser wichtigster Verbündeter hierbei ist das Wasser, doch das ist im Wald leider sehr schlecht verfügbar. In der Vegetationsbekämpfung sind deswegen die Landwirte eine wichtige Stütze."

 

Auch MdB Niklas Wagener, der selbst Forstwirtschaft studiert hat und Mitglied des Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft ist, sprach sich für eine präventive Feuerökologie aus: "Wir sollten alles daran setzen, das Wasser im Wald zu halten. Auf den schnurgeraden Forstwegen läuft das Regenwasser einfach ab. Um dem Wasser die Versickerung im Wald zu ermöglichen, brauchen wir Querwege, Mulden, Biotope und Wasserrückhaltebecken direkt im Wald. Diese Maßnahmen schützen auch die umliegenden Orte vor Hochwasser.“

 

Der Grüne Waldexperte, der sich auch für den Nationalpark Steigerwald stark macht, betonte die Bedeutung eines Klima-angepassten Waldmanagements mit Klima-stabilen Bäumen, mehr Biotopen und naturnaher Bewirtschaftung. Wagener: "Wenn wir den Rohstoff Holz effizient nutzen wollen, müssen wir unseren Bedarf regional decken ohne dabei auf Artenschutz zu verzichten.“ Man müsse den Wildbestand im Griff haben, außerdem bleibe dass Holz weiterhin ein wichtiger Baustein bei der Wärmewende.

 

Die Sandfluren sind das größte Naturschutzgebiet im Landkreis Kitzingen. Durch den trockenen und nährstoffarmen Boden hat sich eine spezielle Fauna und Flora gebildet, die seltene und bedrohte Pflanzen- und Tierarten beheimatet.

Foto (Eva Trapp): v.lks. MdB Niklas Wagener, Eva-Maria Stöcklein und Wolfgang Lenhard