Würzburg Nach Baustellen und Schienenersatzverkehr während der Osterferien dürfen sich die Würzburgerinnen und Würzburger auf deutliche Verbesserungen im ÖPNV-Angebot freuen. Pünktlich zum neuen Schuljahr 2023/24 wird der neue verdichtete Straßenbahnfahrplan eingeführt: Die Bahnen fahren dann öfter - auch samstags und am Abend. Die Wartezeiten verringern sich und die Anschlussverbindungen zu den Buslinien werden optimiert. Die Taktverdichtung ist ein wesentlicher Baustein im Verkehrskonzept „Besser leben im Bischofshut“.
„Die Bürgerinnen und Bürger erhalten nun ein flächendeckendes klimafreundliches Mobilitätsangebot, auf das sie sich verlassen können. Das wird spürbare Erleichterungen bringen.“ versichert Dr. Sandra Vorlová (Grüne). Nach Vorbild des Integralen Taktfahrplans sorgt ein 15-Minuten-Takt bei allen fünf Straßenbahnlinien für gesicherte Anschlüsse zwischen Bus und Straßenbahn. „Mit diesem Modell holen wir das bestmögliche Angebot aus unserem Straßenbahnnetz heraus“, resümiert Grünen-Stadtrat und WSB-Aufsichtsratsvorsitzender Niklas Dehne, der das Konzept federführend erstellt hat. Seine Vision: „Wir machen schon heute einen großen Schritt hin zu einem Würzburg-Takt!“ Für eine reibungslose Umsetzung wird derzeit die Gleisinfrastruktur ertüchtigt. „Ich bedanke mich bei Simon Stein aus der Abteilung Planung der WVV und Felix Wyczisk, insbesondere für die Aufwertung der zentralen Haltestelle an der Juliuspromenade“, so Dehne.
Josef Hofmann (Freie Wähler) erklärt: „Aufgrund des Sparkurses im ÖPNV in den vergangenen Jahrzehnten standen viele Straßenbahnen am Betriebshof ungenutzt, obwohl diese einsatzfähig waren und sind. Die zur Verfügung gestellte Kapazität wird ausgeweitet und das Platzangebot erhöht, außerdem haben wir bei dem neuen Konstrukt die Möglichkeit mehr Fahrgäste zu befördern, somit steigern wir die Effizienz der einzelnen Fahrzeuge.“ Während samstags bisher nur die Linien 4 und 5 fahren, werden künftig alle fünf Straßenbahnlinien auch am Samstag fahren. Charlotte Schloßareck (Bürgerforum) ist erfreut: „Gerade an Samstagen sind die Parkhäuser der Innenstadt stark nachgefragt – nun zieht auch der ÖPNV nach. Für die Attraktivität und Erreichbarkeit des Einzelhandels ist eine zuverlässige Anbindung mit dem ÖPNV an hochfrequentierten Tagen erforderlich.“
Alle fünf Straßenbahnlinien sind zukünftig bis nach 20 Uhr in Würzburgs Innenstadt unterwegs. Barbara Meyer (DIE LINKE) weist darauf hin, dass die für Würzburg typischen „Päckchenfahrten“ zwischen den Linien 4 und 5 in der Nacht und an Sonntagen aufgelöst werden: „Dadurch verringert sich die Wartezeit zwischen Sanderring und Hauptbahnhof erheblich. Wo heute noch zwei Straßenbahnen direkt hintereinander fahren und dann lange nichts kommt, wartet man maximal noch fünf bis zehn Minuten.“ Joachim Spatz (FDP) ist zufrieden: „Würzburgs Gastronomie genießt damit auch abends ein Angebot wie tagsüber. Für die Innenstadt ist das ein starkes Signal!“
Wolfgang Baumann (Zukunft für Würzburg) hat besonders die stark nachgefragte und verspätungsanfällige Linie 5 im Blick: „Morgens, mittags und in der Rush-Hour gibt es zukünftig zwischen Hauptbahnhof und Heuchelhof über Sanderring und Heidingsfeld einen 5-Minuten-Takt mit der Linie 3. Das wird die Linie 5 stabilisieren.“ Zudem wird die Linie 2 in der Hauptverkehrszeit nach Grombühl verlängert. „Diese neue Direktverbindung an die Uniklinik ist auch eine deutliche Verbesserung im Hinblick auf barrierefreie Mobilität“, bekräftigt Raimund Binder (ÖDP). Er betont zudem, dass durch die Vereinheitlichung des Fahrplans auch der Busverkehr von geregelten Abfahrtszeiten profitiere.
Am 19. April 2023 wurde in der Sitzung des Planungs-, Umwelt- und Mobilitätsausschuss die Taktverdichtung auf der Straßenbahn mit Einstimmigkeit final beschlossen. Ermöglicht wurde die Taktverdichtung dank der Initiative des Bündnisses „Besser leben im Bischofshut“ der Fraktionen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, FDP/Bürgerforum, FW-FWG, DIE LINKE, ÖDP und Zukunft für Würzburg.