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Der "Goldene Teller" geht nach Bayern

Bildung geht durch den Magen: Auszeichnung des Matthias-Grünewald-Gymnasiums für die beste Schulmensa Deutschlands

WÜRZBURG

Am Matthias-Grünewald-Gymnasium kann man es immer noch nicht glauben, obwohl man die Auszeichnung nun in Händen hält: Das Würzburger Gymnasium wurde mit dem renommierten „Goldenen Teller“ des Deutschen Netzwerks Schulverpflegung prämiert.

 

Der Verein zeichnet damit seit Jahren die besten Kantinen an Deutschlands Schulen aus, Mensen, die sich bei der Verköstigung ihrer Schülerinnen und Schüler besonders hervortun und damit Zeichen setzen für eine gesunde, nachhaltige Ernährung im Kindes- und Jugendlichenalter.

 

Genau dies trifft auf das Matthias-Grünewald-Gymnasium zu: Zusammen mit ihrem Küchenteam sorgt die Wirtschaftsleiterin Christa Wendel dafür, dass bei einer Umfrage unter neuen Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 5 die Mensa auf Platz 1 der Vorteile des Gymnasiums landete – neben all den anderen pädagogischen Angeboten. Dazu tragen sicherlich unter anderem die vielen regionalen und biologisch-zertifizierten Lebensmittel bei, mit denen täglich frisch gekocht wird. Aber auch das umfangreiche Salatbüffet leert sich – allen Vorurteilen zum Trotz – immer rasch, so dass häufig nachgeschnippelt werden muss. Dass neben diesem reichhaltigen Mittagessen mit Suppe, zwei Hauptgerichten und Dessert auch ein Frühstück sowie ein Abendessen für die Bewohner des schuleigenen Internats angerichtet werden müssen, ist dabei selbstverständlich.

 

Doch es ist wohl nicht nur die Qualität des Essens, die die Jury überzeugte. Trotz all der täglichen Mühen findet man in der Küche noch Zeit für weitere Aktivitäten: So führte man vor zwei Jahren einen sog. Veggie-Day ein, Ergebnis der Arbeit (und Umfrage) eines P-Seminars an der Schule. Dieser findet an wechselnden Wochentagen statt, da manche Kinder nur an ein oder zwei Tagen essen – und damit nicht nur in den Genuss des vegetarischen Essens kommen. Immer wieder gibt es auch Themenwochen, die z. B. das Oktoberfest oder landestypische Gerichte zum Motto haben.

 

Vielleicht war es auch das soziale Engagement, das zur begehrten Auszeichnung beitrug: So beschäftigte die Mensa zwei Auszubildende des Gourmetkochs Bernhard Reiser während der Phase des Lockdowns und sorgte für Begeisterung auf beiden Seiten: Die temporären Küchenhilfen freuten sich, während der Restaurantschließung weiter tätig sein zu können. Und die Schulfamilie des Matthias-Grünewald-Gymnasium war begeistert von den Anklängen der Sterne-Küche, die nun den Unterricht bereicherte.

 

Vielleicht war es also doch nicht so überraschend, dass die Kantine des Matthias-Grünewald-Gymnasiums den „Goldenen Teller 2021“ gewann. Dort hofft man jedenfalls, dass der Preis nun Auftrieb gibt auch für die nächsten Verhandlungen mit dem Kultusministerium, wenn es um Stellen für das Küchenpersonal geht.

 

Denn: Bildung geht durch den Magen, das weiß man in Bayern spätestens seit jetzt.

Archivbild Goldener Teller 2018