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Deutsche Bahn entschuldigt sich für überfüllte Züge – Bayerns Bahnchef Josel: Hochwasserfolgen und Corona bremsen notwendige Instandhaltung

MdL Volkmar Halbleib: Nach wie vor sind überfüllte Züge und Zugausfälle zwischen Treuchtlingen und Würzburg an der Tagesordnung


WÜRZBURG

In den letzten Wochen kam es auf der Bahnstrecke zwischen Treuchtlingen und Würzburg – wie bereits im vergangenen Jahr schon – zu gehäuften Problemen mit überfüllten Zügen. Den SPD-Landtagsabgeordneten Volkmar Halbleib erreichten im September und Oktober viele Beschwerden von Pendlerinnen und Pendlern, die durch die Streichung von Zugteilen dicht an dicht gedrängt stehen mussten. Erschwerend kam dazu, dass vereinzelte Fahrgäste am Zwischenhalt Winterhausen gar keinen Platz im Zug finden konnten.

In seiner Antwort auf Halbleibs Beschwerdebrief vom 19.Oktober entschuldigte sich jetzt Bayerns oberster Bahnchef Klaus-Dieter Josel für die Probleme auf der Bahnstrecke. Der Generalbevollmächtigte der Bahn im Freistaat Bayern erläuterte, dass der Einsatz der verkürzten Züge und die damit verbundenen überfüllten Verbindungen zwischen Treuchtlingen und Würzburg viele Gründe hätten.

Einerseits seien die Komplikationen auf die weiter andauernde Coronakrise zurückzuführen, die die Verfügbarkeit von Ersatzzeilen und den Umbau von Fahrzeugen beeinträchtigen würde. Andererseits sei auch die Hochwasserkatastrophe im Juli ein Grund dafür, wieso nicht alle Fahrzeuge wie geplant zeitgerecht zu Verfügung ständen. Gerade das Instandhaltungswerk in Hagen, wo der Umbau der aktuellen Flotte stattfinde, sei im Juli stark betroffen gewesen, was in Kombination mit zwei zusätzlichen Fahrzeugausfällen durch das Sturmtief Ignatz im Oktober zu weiteren Verzögerungen geführt hätte. Um dennoch den fahrplanmäßigen Zugverkehr aufrecht zu erhalten, sei Platzmangel aktuell nicht vermeidbar. Trotzdem arbeite man seitens der Bahn weiterhin mit Hochdruck an Lösungen.


Für Halbleib macht die Antwort Josels deutlich, dass die Bahn viel zu lange auf Einsparungen und Verschleiß gesetzt habe: „So verständlich die Auswirkungen von Hochwasser und Stürmen sind, schlägt das aber nur deshalb so eklatant durch, wenn der Materialeinsatz auf Kante gefahren wird“. Halbleib fordert von der Bahn und dem Freistaat Bayern als Besteller des Schienenpersonenverkehrs noch stärker auf Instandhaltungskapazitäten zu achten.