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DGB zu Parkgebühren auf Talavera

Bündnis muss jetzt liefern!

- Würzburg - 

Im Streit um die Parkgebühren auf der Talavera sieht der DGB Würzburg das Bündnis nun im Zugzwang. Eine einseitige Belastung der Pendler*innen sei unsozial. Der ÖPNV müsse nun spürbar günstiger und besser getaktet werden, der Fahrtzeitraum ausgeweitet, Alternativen für Pendler*innen geschaffen und v.a. Arbeitgeber zu alternativen Mobilitätslösungen gedrängt werden.

„Reine Appelle an die Arbeitgeber zu richten und zu glauben so ließen sich soziale Unwuchten des Vorhabens schon ausgleichen, ist naiv. Das Bündnis ‚Besser leben im Bischofshut‘ muss jetzt liefern. Viele Pendler*innen sind auf Alternativen angewiesen, darunter auch viele Geringverdienende“, erklärt Karin Dauer, stellvertretende Vorsitzende des DGB Kreisverbandes Würzburg. Das Bündnis müsse nun in intensiven Austausch mit den Betrieben und Unternehmen treten, um Abhilfe zu schaffen. Ohne Druck würde auf diesem Gebiet nichts passieren.

Evelyne Sachs, ebenfalls stellvertretende Vorsitzende, pflichtet ihrer Kollegin bei: „Zahlreiche Pendler*innen können nicht einfach mal so deutlich über 100 Euro nur für’s Parken ausgeben. Für diese muss es eine Alternative geben. Die Stadt muss nun dafür sorgen, dass an anderer Stelle Park&Ride-Parkplätze mit guter Anbindung an das Nahverkehrsnetz geschaffen werden, z.B. am Rande der Zellerau.“ Außerdem brauche es eine dichtere Taktung und v.a. eine Ausweitung der Fahrtzeiten. „Wer frühmorgens zur Schicht muss oder spätabends von dieser heimkommt, muss diese Strecken auch aus entfernteren Stadtteilen oder anderen Orten mit dem ÖPNV zurücklegen können. Wenn um 5:00 Uhr morgens aber kein Bus fährt, dann bleibt kaum eine Alternative zum Auto“, führt Sachs weiter aus.

Natürlich spreche sich auch der DGB Kreisverband für einen besseren ÖPNV und die Verkehrswende aus. Doch müsse es im Gegenzug zu Verteuerungen im Individualverkehr auch spürbare Verbesserungen im ÖPNV geben. Andernfalls verspiele man das Vertrauen der Bürger*innen und laufe Gefahr unter Verdacht zu geraten nach rein ideologischen Motiven zu handeln. Die Mehreinnahmen durch die Parkgebühren sollten daher vernünftig genutzt werden – auch für einen günstigeren ÖPNV.