Soziale Netzwerke

  

Anzeige

Die erste Notunterkunft wird belegt

Vorbereitung im Landkreis laufen auf Hochtouren – Welle der Hilfsbereitschaft ist enorm

- Landkreis Kitzingen -  

Die Ereignisse überschlagen sich aktuell in Bezug auf den Krieg in der Ukraine und die Menschen, die in Deutschland Schutz suchen. Innerhalb von zwei Tagen hat der Landkreis eine Notunterkunft im Mainfrankenpark in Betrieb genommen, eine weitere wesentlich größere wird vorbereitet. Auf private Initiativen sind, Stand Donnerstag, 17 Uhr, darüber hinaus 350 Ukrainer im Landkreis untergebracht.

„Mir liegt es am Herzen, allen Menschen, die nun helfen und sich engagieren ausdrücklich zu danken. Die Welle der Hilfsbereitschaft ist enorm“, betont Landrätin Tamara Bischof. Die Landrätin stattete am Freitagmittag der geplanten Notunterkunft in der ehemaligen Fabrikhalle von Bären Schmidt in Mainbernheim einen Besuch ab, die derzeit als Notunterkunft ertüchtigt wird. Heizung und Wasserversorgung laufen, nun geht es ans Einrichten. In einem ersten Schritt können 100 Personen untergebracht werden, die Unterkunft ist aber erweiterbar. In diesem Zusammenhang dankt Landrätin Tamara Bischof herzlich den beteiligten Firmen und den Mitarbeitern des Landratsamts, die in den vergangenen Tagen alles dafür getan haben, das Gebäude rasch zu ertüchtigen.

Darüber hinaus sind beim Landratsamt bisher über 150 Wohnungsangebote eingegangen, zahlreiche Hilfsangebote sind noch gar nicht erfasst. „Zwei Teams von Mitarbeitern schauen sich die Wohnungen nach und nach an“, erklärt die Landrätin. Sie bittet aber um Verständnis, dass dies natürlich einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Außerdem ist auch das Landratsamt aktuell stark durch Krankheitsausfällen eingeschränkt.

Erste Notunterkunft des Landkreises bezogen

Etwa 100 Menschen kommen am Freitag, 18. März, in der ersten Notunterkunft des Landkreises im Motel Pelikan, Mainfrankenpark, an. Dort ist Platz für 100 Personen. Die Menschen dort bekommen Vollverpflegung. Ein Großteil von ihnen kommt aus der Anker-Einrichtung in Schweinfurt und ist demnach bereits registriert – eine Aufgabe, die das Landratsamt ansonsten auch noch übernehmen muss.

Registrierung: Landratsamt kontaktiert Betroffene

Die Registrierung in der Ausländerbehörde des Landratsamtes ist ein sehr aufwändiger Vorgang, der pro Person etwa 30 Minuten dauert. Das Innenministerium schreibt dieses sehr umfassende Registrierungsverfahren (mit Fingerabdrücken, Foto, Datenerfassung, Abgleich usw.) vor, von dem aktuell auch nicht abgerückt werden darf. Innenminister Joachim Herrmann hat jedoch in einer Schalte mit den bayerischen Landräten angekündigt, dass die Polizei hier unterstützen werde. Die Termine für diese Registrierung vereinbaren die Mitarbeiter der Ausländerbehörde aktiv mit den Betroffenen, nach der Reihenfolge der Registrierung beim Einwohnermeldeamt. Dies kann jedoch einige Wochen dauern. Nachteile entstehend hierdurch nicht. Ukrainische Staatsbürger dürfen sich 90 Tage ohne Aufenthaltstitel in Deutschland aufhalten. Sobald sie beim Einwohnermeldeamt der Wohnortgemeinde registriert sind, können auch Sozialleistungen beantragt werden.

Weitere Unterkünfte

Des Weiteren werden vom Landratsamt weitere dezentrale Unterkünfte angemietet, aktuell in Dettelbach mit 10 Plätzen und in Wiesenbronn mit 21 Plätzen. Unabhängig davon schafft auch die Regierung von Unterfranken im Innopark in Kitzingen aktuell eine Notunterkunft mit etwa 300 Plätzen.

Großes ehrenamtliches Engagement

Sehr viele Menschen wollen helfen, stehen in den Startlöchern und wollen zum Beispiel die angebotenen Babybetten oder Kinderwagen abgeben. Erste Betten werden wahrscheinlich für die Notunterkunft im Mainfrankenpark benötigt, weitere Betten für die Notunterkunft in Mainbernheim. Die Sachen werden bei Bedarf direkt von der Freiwilligenagentur GemeinSinn abgerufen.

Wer unterstützen möchte, kann sich an die Freiwilligenagentur GemeinSinn des BRK wendenhttps://www.gemeinsinn-kt.de/ukraine

Auf dem Bild: Landrätin Tamara Bischof im Gespräch mit Mitarbeitern und Mainbernheims Bürgermeister Peter Kraus (rechts im Bild) beim Rundgang durch die geplante Notunterkunft im ehemaligen Fabrikgelände von Bären Schmidt in Mainbernheim. Im abgebildeten Raum soll der Gemeinschaftsraum eingerichtet werden. Foto Corinna Petzold-Mühl