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Die Ökumenische Bahnhofsmission Würzburg wird 120 Jahre jung

120 Jahre Zeitgeschichte spiegeln sich in der Arbeit der Bahnhofsmission

Würzburg: Helmut Fries 1.Vorsitzender Förderverein BahnhofsmissionWürzburg e.V.,Michael Lindner-Jung Leiter der Bahnhofsmission und JohannaAnken, stellvertretende Leiterin der Bahnhofsmission informierten vergangene Woche über ihre Arbeit.  Vor 120 Jahren in einer Zeit rasant zunehmender Industrialisierung nahm die Bahnhofsmission am WürzburgerBahnhof ihre Arbeit auf. Damals um junge Frauen auf der Suche nach einer Anstellung zu begleiten bis sie aufeiqenen Beinen ihr Leben meistern konnten. Ohne die Hilfe der Bahnhofsmission liefen viele Frauen Gefahr, ausgenutzt und ausgebeutet zu werden. Im schlimmsten Fall landeten sie in der Prostitution. Seither sind für die Bahnhofsmission zahlreiche neue Herausforderungen dazugekommen. Denn am Bahnhof ist man immer inmitten des Geschehens, oft auch des Weltgeschehens. Kriege, Naturkatastrophen, Armut und auch Aussichtslosigkeit haben dort ein Gesicht. Geflüchtete, Heimatlose gab es nach den Weltkriegen und heute wieder. Arbeitssuchende, Menschen, bei denen es zum Leben nicht reicht, Vereinsamte suchen am Bahnhof Anschluss und haben nicht selten das Gefühl, dass ihr Zug bereits abgefahren ist.

 

Bahnhofsmission ohne Wenn und Aber

Ankommen - ohne Termin und Anmeldung. Angenommen werden - ohne Wenn und Aber. Hilfe bekommen - ohne Bedingungen und Erfolgsdruck. Das ist Bahnhofsmission. In Würzburg 24 Stunden jeden Tag. Manche benötigen nur ein Pflaster oder ein warmes Getränk, andere Nahrung für Leib und Seele, das Gespräch in der Krise, eine Unterkunft für die Nacht und einige brauchen Begleitung beim Umsteigen. In der Einrichtung der ökumenischen Christophorus-Gesellschaft am Hauptbahnhof sind alle Menschen willkommen unabhängig von Alter, Religion oder Herkunft; egal in welcher Notlage. Für viele hilfesuchende Menschen ist die Bahnhofsmission die nächste AnlaufsteIle. Für manche der letzte Rettungsanker. Das gilt besonders für jene, die mit ihrer Not alleine sind.

 

Bahnhofsmission und ihre besonderen Herausforderungen

Über 125 Mal täglich suchten Menschen Unterstützung in der Würzburger Bahnhofsmission, mehr als 46.000 Mal im verqanqenen Jahr. Ca. 70 Prozent der Besucher waren mit mehr als einem Problem konfrontiert. Brüchige Erwerbsbiographien, fehlende finanzielle Mittel, körperliche und psychische Handicaps erschweren die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. Wenn sich die Erfahrung von Überlastung und Überforderung verstetigt, sinkt die Motivation, etwas zu ändern auch mangels Perspektive, dass sich im Leben noch etwas verbessern kann. Bahnhofsmission mit ihrem niederschwelligen Hilfeangebot akzeptiert zuerst und findet so einen Zugang auch zu den Menschen, die sich aus dem übrigen Hilfenetz verabschiedet haben. Für über 25Prozent aller Besucher mit besonderen psychischen Belastungen ist diese Form des Kontakts und der Unterstützung von entscheidender Bedeutung. In akuten psychischen Krisen, wiederkehrenden Depression oder Psychosen verändert sich bei vielen Menschen die Wahrnehmung. Betroffene leben manchmal wie in einer Parallelwelt, nehmen ihr Umfeld anders, nicht selten bedrohlich wahr. Sie ecken an in ihrer Umgebung machen so erneut die Erfahrung, dass die Lebenswelt ihnen nicht gut ist. In der Bahnhofsmission erhalten sie Raum, wo sie ankommen und einen Zugang, vielleicht Vertrauen - sei es auch nur vorübergehend - zu sich selbst und Mitmenschen finden können.

 

Den größten Zuwachs der letzten Jahre verzeichnet die Bahnhofsmission bei Besuchern mit Migrationshintergrund. Seit 2009 haben sich die Hilfekontakte hier verdreifacht. Geflüchtete aus unterschiedlichen Krisengebieten und Neu-EU-Bürger aus Osteuropa nutzen den Bahnhof als Durchgangsstation und immer häufiger auch als Kontakt- oder Lebensraum. Während Geflüchtete zumeist noch Hilfestellen anlaufen können, finden Hilfesuchende aus Osteuropa wenig weitergehende Unterstützung. Sie haben kaum Anspruch auf Leistungen und befinden sich daher oft in besonders prekären Lebenssituationen.Um diesen Menschen zu helfen braucht es noch mehr mutige Entscheidungsträger in Politik und Kirche und eine Bürgergesellschaft, die sich Mitmenschlichkeit auch mit Menschen anderer Kulturen und Nationen zur Aufgabe macht. Die Bahnhofsmission als eine der wenigen AnlaufsteIlen für diese Menschen kommt hier immer häufiger auch an Grenzen.

 

Unsere Jubiläumsbotschaft heißt "Zuversicht geben"

Wir Menschen brauchen Zuversicht, dass etwas gut wird. Wir alle und nicht nur die Besucher Bahnhofsmission! Das Schöne dabei ist, dass viel mehr Menschen als nur die Mitarbeiter der Bahnhofsmission ihre Zuversicht mit anderen teilen und ermutigen können. Unser Aufruf hat genau das zum Ziel: Menschen füreinander zu sensibilisieren, sich gegenseitig in ihrer Verschiedenheit, ihrer Bedürftigkeit und in Ihren Talenten wahrzunehmen und zu bejahen. Wenn es gut läuft, werden Menschen so selbst füreinander zum zusätzlichen Argument, dass Leben lohnt und Miteinander bereichert. Bahnhofsmission sucht im Jubiläumsjahr daher ganz besonders nach Bürgerinnen und Bürgern, die gemeinsam mit ihr Verantwortung für benachteiligte, hilfesuchende Menschen übernehmen. Sie möchte weniger erinnern an 120 sicherlich wertvolle,segensreiche Arbeitsjahre, als vielmehr mit möglichst vielenMitbürgerinnen und- bürgern hinschauen auf die jetzigen Herausforderungen. Mit ihrem Jubiläumsprogramm will sie dafür Menschen zusammenbringen.

 

 

Unser Jubiläumsprogramm

Musik im Hauptbahnhof

 

8 Kurzkonzerte im Würzburger Hauptbahnhof - jeweils Freitag um ca. 16.00 Uhr

 

24. Mai   Lena Demmel und Paul Kunzmann/Saxophon und Keyboard

31. Mai   Mr. Clarino und Hyun-Bin Park/Klarinette und Gitarre

7. Juni     Kevin-Pfister-Trio/Klavier, Kontrabass und Schlagzeug

21. Juni   Mr. Clarino und Hyun-Bin Park/Klarinette und Gitarre

28. Jun    Salsamania TrioNocals, Piano und Percusion

5. Juli      Talia von Bezold und Janet Rawling/Gesang und Piano

12. Juli    Hussein Mahmoud und Nils Hübenbecker/Saz und Piano

19. Juli    Eva Tilly und Christoph Lewandowski /Piano, Flügelhorn u. Trompete

 

Würzburg picknickt

 

Begegnungspicknick am Brunnen vor dem Bahnhof

am Sonntag, den 21. Juli, von 14.00 bis 17.00 Uhr

 

Festakt im Würzburger Rathaus

am Freitag, den 20.September um 15.00 Uhr im Ratssaal

 

Öffentliches Symphoniekonzert am Würzburger Rathaus

mit dem Symphonischen Blasorchester Unterpleichfeld

am Freitag, den 20. September um 18.30 Uhr im Rathaushof

 

Ökumenischer Festgottesdienst in St. Stephan

mit dem " Gospelchor Volces"

am Samstag, den 21.September um 18.00 Uhr

 

Mehr Information unter: <link http: bahnhofsmission-wuerzburg.de external-link-new-window external link in new>bahnhofsmission-wuerzburg.de/120jahre